Der Spitzwegerich ist wohl eine der bekanntesten Heilpflanzen. Bereits die Germanen nutzten ihn als uralte Heilpflanze und bezeichneten ihn als Lachenaere oder Läkeblad – Heilblatt. Dioskurides, Themison und Plinius erwähnten den Spitzwegerich bereits vor 2000 Jahren schriftlich und lobpreisten seine Heilkräfte. Dioskurides bezeichnete ihn als arnoglosson ? Lammzunge und nahm damit direkten Bezug zur Morphologie des Spitzwegerich. In den darauf folgenden Jahrhunderten gab es kaum einen Kräuterkundigen, der nicht um die wohltuende Wirkung des Spitzwegerichs wusste. Allen voran die gelehrte Äbtissin Hildegard von Bingen, Albertus Magnus und natürlich auch Hieronymus Bock.
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Stiefmütterchen – Wildes Stiefmütterchen
In den Schriften des Altertums sucht man das Stiefmütterchen vergeblich. Fündig wird man erst in den frühneuzeitlichen Kräuterbüchern. So schreibt Otto Brunfels 1532 über das Stiefmütterchen:
1625 schrieb Jacobus Theodorus Tabernaemontanus über die blutreinigenden Eigenschaften des Siefmütterchens und dessen heilsame Verwendung bei Hautkrankheiten. Auch sonst begegnen einem die bis in unser Jahrhundert hinein bekannten Anwendungen des Stiefmütterchens bei Milchschorf, Keuchhusten oder fieberhafte Erkältungserscheinungen.
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Wermut
Wermut wird als Heilpflanze bereits auf einem ägyptischen Papyrus aus dem Jahre 1600 vor Christus erwähnt. Araber und Kelten verwendeten ihn als Heilpflanze und die Ärzte der Antike schrieben ihm Wirkungen zu, die weit über das, was der Wermut leisten kann hinaus gehen.
Silberdistel – Eberwurz
Die Silberdistel ist eine sehr alte Heilpflanze. Schriftlich erwähnt wurde sie bereits von Dioskurides. Im Mittelalter findet sich kaum ein Kräuterbuch, in dem die Silberdistel nicht erwähnt wurde. Tabernaemontanus bezeichnete sie als Eberwurz und begründete die Bezeichnung damit, dass die Silberdistel von Ebern aufgesucht werde, die sich mit Bilsenkraut vergiftet haben. Nach dem Fressen der Silberdistel würden Eber ihre Gesundheit wiedererlangen.
Schlüsselblume
Die Schlüsselblume gehört wohl zu den hübschesten und bekanntesten Frühjahrsblühern und taucht schon in den verschiedensten nordischen Sagen auf. Ob sie den alten Griechen bekannt war, ist nicht eindeutig geklärt. Vieles spricht dafür, dass es sich bei der Schlüsselblume um die, durch die alten Griechen hochgerühmte, Dodecatheon handelt. Im Mittelalter empfahl die Äbtissin Hildegard von Bingen die Schlüsselblume gegen Melancholie und Hieronymus Bock schrieb 1539 in seinem New Kreuterbuch:
Bertram
Bei dem so viel, durch die alten Griechen, gerühmten Pyrethron handelt es sich nicht, wie so oft behauptet, um den Bertram sondern um ein Doldengewächs. Die durch Dioskurides bezeichnete Pflanze Pyrethron wird als Schirmpflanze abgebildet, so dass man davon ausgehen muss, dass Pyrethron ein Doldengewächs mit scharf schmeckender Wurzel ist. Mathiolus glaubte im Mittelalter diese Pflanze wiedergefunden zu haben und lieferte eine Zeichnung. Caspar Bauhin sah Pyrethron im Garten zu Padua und nahm sie in seinen Pinax unter der Bezeichnung Pyrethrum umbelliferum auf. Pyrethrum umbelliferum kennt man heute nicht mehr.
Bärlapp
Bereits Plinius erwähnt eine Pflanze namens Selago und schreibt über die Verwendung des Sporenpulvers als Räuchermittel gegen Augenleiden. Seinen Schriften kann man auch das druidische Sammelritual für diese Pflanze entnehmen. Wolf-Dieter Storl geht davon aus, dass es sich bei Selago um den Bärlapp handelt. Er bezeichnet in seinem Buch Pflanzen der Kelten den Bärlapp als eine der ältesten Schamanenpflanzen indem er schreibt:
Gundermann
Gundermann ist eine alternative, volkstümliche Bezeichnung für die Gundelrebe.
Gänseblümchen
Das Gänseblümchen war bereits den Germanen heilig. Die Bezeichnung heilig weist dabei bereits schon auf die Verwendung des Gänseblümchens als Heilpflanze hin. Sie setzten das Gänseblümchen mit den leuchtenden Augen des Baldur, des Gottes der Güte, der Reinheit, der Schönheit und des Lichtes, gleich und weihten das Gänseblümchen Ostara, der Göttin des Frühlings und der Auferstehung. Wen sollte es verwundern, dass unsere Vorfahren in den sich bei Sonne öffnenden Blüten des Gänseblümchens, die an eine Sonne mit ihren Strahlen erinnert, eine Pflanze des Lichtes und der Auferstehung sahen.
Heilziest
Es ist nicht eindeutig geklärt, ob es sich beim Heilziest um die durch die Griechen als Kestron bezeichnete Heilpflanze handelt, die bereits Hippokrates, Dioskurides und Plinius in höchsten Tönen lobten und über die Antonius Musa, der Leibarzt von Kaiser Augustus, ein ganzes Buch, De herba betonica, schrieb, in dem er 47 Krankheiten auflistete, die mit diesem Kraut geheilt werden könnten.