Das Johanniskraut blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits Dioskurides und Plinius beschrieben es ausführlich. Die Germanen weihten das Johanniskraut Baldur.
Pflanzen
Kamille
Kaum eine Heilpflanze ist wohl so bekannt und so beliebt, wie die Kamille. Die Germanen weihten sie, genauso wie das Johanniskraut dem Sonnengott Baldur. Die Germanen betrachteten die Blüten mit ihrem gelben Stempel und dem Kranz aus weißen Blütenblättern als Verkörperung der Sonne und deren Strahlen und setzten sie zur Behandlung von Frauenleiden ein.
Kardobenediktenkraut
Vermutlich wurde das Kardobenediktenkraut von Benediktinern vom Mittelmeerbecken nach Deutschland gebracht. Schriftliche Erwähnung findet das Kardobenediktenkraut bereits im Spätmittelalter. Meist jedoch wurde die Heilwirkung des Kardobenediktenkraut masslos übertrieben.
Benediktenkraut
Verwendung von Benediktenkraut in der traditionellen Heilkunde.
Lungenkraut
Das Lungenkraut führte historisch gesehen ein Schattendasein. Im antiken Schrifttum sucht man es vergeblich und auch im Mittelalter fand das Lungenkraut als Heilpflanze kaum Beachtung. Einzig Hildegard von Bingen führt im 12. Jahrhundert ein Kraut namens Lungenwurtz auf, von dem sie meint, dass es nicht sehr nützlich sei, einzig wirkungsvoll bei der Behandlung von bestimmten Lungenleiden.
Melisse
Bereits im 1. Jahrhundert beschrieb Plinius die Melisse als Heilpflanze gegen Hysterie und Hypochondrie. Dioskurides empfahl die Melisse zur selben Zeit als gynäkologisches Mittel. Eine Verwendung, die auch im ersten, in deutscher Sprache geschriebenen, Kräuterbuch aus dem 15. Jahrhundert – Hortus sanitas, gart der gesundheit – aufgegriffen wird, indem man die Melisse als vorzügliches Kraut zur Behandlung von Frauenleiden rühmt. Wen verwundert es da, dass der Volksmund der Melisse Namen wie Frauenkraut oder Mutterkraut gab.
Pfefferminze
Bei der Pfefferminze dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Bastard der Krauseminze handeln, die auf eine lange Geschichte als Arzneipflanze zurückblicken kann.
Weinraute
Die Weinraute ist eine schon von den Römern geschätzte Heilpflanze. Namentlich wegen ihrer Einflussnehmenden Eigenschaft auf die glatte Muskulatur der Gebärmutter. Aufgrund dieser Eigenschaft ging die Weinraute sogar in die Weltgeschichte ein. Insofern, als Julia, die Tochter des römischen Kaisers Titus, den auf Drängen ihres Onkels Domitian unternommenen Versuch, die durch Domitian hervorgerufene illegitime Schwangerschaft durch Gabe von Weinraute zu beenden, mit dem Leben bezahlen musste.
Ringelblume
Eine erste Erwähnung der Ringelblume findet sich durch Conrad von Megenberg, Albertus Magnus und die Äbtissin Hildegard von Bingen. Hieronymus Bock berichtet im Spätmittelalter über ihre Verwendung als Liebespflanze und unterstellt ihr, ganz gegen seine sonst sehr abgeklärte Art, einen wirksamen Gebrauch bei der Erstellung von Liebestränken.
Salbei
Der Salbei wurde in allen Zeiten hoch gelobt. Der Mönch Walahfrid Strabo beginnt sein Hortulus aus dem 9. Jahrhundert mit einer Würdigung des Salbeis. Karl der Große verfasste genaue Bestimmungen über den Anbau in seinem „Capitulare“.