Radix Ginseng, Ren Shen, ist die getrocknete Wurzel von Panax ginseng aus der Familie der Araliaceae.
Die chinesische Bezeichnung rén (Mensch) bezieht sich auf die Form der Ginseng Wurzel, die einem Menschen ähnelt. Shen steht für Wurzel. In der TCM gibt es zwei Formen der Ginsengwurzel. Weißen Ginseng (bái rén shen) und roten Ginseng (hóng shen). Weißer Ginseng wird getrocknet aber nicht anderweitig vorbehandelt. Roter Ginseng wird nach der Ernte dampfgegart und anschließend getrocknet.
Wirkung von Radix Ginseng
Allgemeines Stärkungsmittel bei kalten Gliedern und kraftlosem Puls. Radix Ginseng stärkt das Qi, beruhigt die Nerven und ist ein Tonikum für Milz und Lunge. Im Vergleich zu Radix Ginseng ist Chao Xian Shen wirkungsvoller wenn es darum geht Lunge und Milz zu stärken.
Dosierung
Gewöhnlich kocht man 3 bis 6g separat und mischt den so erhaltenen Dekokt gegebenenfalls mit anderen als Dekokt zubereiteten Pflanzen. Für Pulver liegt die allgemein empfohlene Dosierung bei 0,5 bis 1g. In Notfällen kann die Dosierung bis auf 30g gesteigert werden, die man in mehreren Portionen verabreicht.
Zubereitung
Für eine Zubereitung werden bis zu 10g separat gekocht und dem Dekokt (Mischung der anderen Zutaten) anschliessend beigemengt.
Für ein Radix Ginseng Pulver gilt eine Dosierung von maximal 6g täglich. Verteilt auf 3 Tagesdosen. Bei einem Kollaps bereitet man einen Dekokt aus Wasser und 30g Radix Ginseng.
Eigenschaften
- Warm
- Geschmack: süss, leicht bitter
- Organe: Milz, Lunge, Herz.
Gegenanzeigen
Ginseng Radix weist eine geringe Toxizität auf. Die Einnahme von vergleichsweise größeren Mengen des Pulvers oder mehr als 200ml eines 3-prozentigen Ethanolextraktes kann zu toxischen Begleiterscheinungen führen. So wurde ein Fall bekannt, bei dem ein 33-jähriger Mann nach der Einnahme von 80g Ginseng Radix verstarb. Weiterhin wird von einem Fall berichtet, bei dem drei Neugeborene schwere toxische Reaktionen nach der Verabreichung von einem Dekokt mit 0,3 bis 0,9g Ginseng zeigten. Eines der Neugeborenen verstarb an den Folgen.
Die Symptome einer akuten Vergiftung sind fleckförmiger Hautausschlag, Juckreiz, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Fieber.
Eine Verwendung über mehr als einen Monat hinweg führt bei ca. 10 Prozent der Bevölkerung zu Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Euphorie, Schlafstörungen, morgendlicher Durchfall, Ödeme, Gewichtsverlust, abnehmender sexueller Trieb, Hautausschlag und in seltenen Fällen Depression.
Rüben und Tee sollte man während der Einnahme von Radix Ginseng meiden. Radix Ginseng darf nicht in Kombination mit Radix et Rhizoma Veratri gegeben werden. Excrementum Trogopteri und Fructus Gleditsiae Sinensis hemmen Radix Ginseng.
Inhaltsstoffe
Saponine: Ginsenoside
Flavonoide: Kämpferol, Panasenosid
Organische Säuren, Fruktose, Glukose, Arabinose, Rhamnose, Mannose, Xylose, Sukrose, Maltose, Reffinose, Ginsengtrisaccharide (A, B, C, D), Polysaccharide, Panxynol, Panaxydol, Panaxytriol, Ginsenyn (A, B, C, D, E), Vitamin B (1, 2, 12), Vitamin C, Folsäure, Adenosin, Cholin, 17 Aminosäuren, ß-Sitosterol, Stigmasterol, Daucosterol, Campesterol.
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