Der Wiesensalbei findet geschichtlich so gut wie keine Erwähnung. Weder in den Schriften der Alten Griechen noch in den Kräuterbüchern des Mittelalters wird er aufgeführt. Auch heute sucht man ihn in den meisten Kräuterbüchern vergebens. Er steht und stand im Schatten seines großen Bruders, dem Gartensalbei.
Verwendet wird der er wie Gartensalbei, den man allgemein auch als Salbei bezeichnet, doch enthält Letzterer die geschätzten Wirkstoffe in wesentlich höherer Konzentration.
Botanik
Den zur Familie der Lippenblütler gehörenden Wiesensalbei trifft man in ganz Europa sehr häufig auf trockenen Wiesen an. Er ist eine ausdauernde bis zu 60cm hohe Pflanze mit einer grundständigen Rosette. Die Blätter sind länglich herzförmig, ungleich gekerbt und unterhalb weich behaart. Die untersten Blätter sind gestielt, die oberen Blätter umfassen den Stengel. Von Mai bis Juni erscheinen die schönen, blauvioletten, 2 cm langen Blüten.

Bezeichnungen
Der Wiesensalbei wird wissenschaftlich als Salvia pratensis bezeichnet. Der Artname pratensis nimmt direkten Bezug auf das Vorkommen, lat. pratensis -> auf Wiesen wachsen. Der gebräuchliche deutsche Name stellt eine direkte Übersetzung der wissenschaftlichen Bezeichnung dar. Wietere gebräuchliche Namen sind Wilder Salbei oder Wilder Scharlach.
Indikationen
In der traditionellen Heilkunde wird die Pflanze kaum mehr verwendet. Stattdessen greift man auf den Salbei, auch Gartensalbei genannt, zurück. Trotzdem wurde der Wiesensalbei bei allen Indikationen angewendet, die unter Salbei aufgeführt werden. Aufgrund seiner doch weitaus geringeren Wirkung, wurde der er jedoch fast ausschliesslich für Bäder angewendet, denn der als Unkraut angesehene Wiesensalbei war leicht zu finden und somit konnte man ihn kosenlos in großen Mengen nutzen.
Beliebt ist die Ersetzung von Hopfen diese Heilpflanze beim Bier brauen. Mit ihm gebrautes Bier soll eine stark berauschende Wirkung aufweisen.
Wiesensalbei Anwendung und Wirkung
Der Wiesensalbei wirkt tonisch, reizend und nervenstärkend. In früheren Zeiten wurde er wie Salbei verwendet. In der jüngsten Geschichte nutzte man ihn noch zur Bierherstellung. Heute spielt er weder in der Volksheilkunde noch in der evidenzbasierten Medizin eine Rolle.
Verwendung in der Schuldmedizin
In der evidenzbasierten Schulmedizin spielt die Pflanze keine Rolle.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen
Durch das im Wiesensalbei enthaltene Thujon und den Campher sollte er sparsam, nicht mehr als eine Tasse Tee pro Tag, dosiert werden und nicht täglich konsumiert werden.
Anbieter und Preis
Wiesensalbei wird im Kräuterhandel nicht zum Kauf angeboten.
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