Kann man das biologische Alter senken? Eine Studie zeigt: “Ja, man kann”.
Während das chronologische Alter eines Menschen unveränderlich feststeht, wird das biologische Alter durch verschiedene Faktoren bestimmt. So kann eine, nach chronologischen Alter, vierzigjährige Person, im biologischen Alter jünger oder älter sein. Das biologische Alter bestimmt am Ende unsere Lebenszeit.
Steve Horvarth, Professor für Humangenetik und Biostatistik, beschäftigte sich lange Zeit mit der Erforschung des Alterns. Ihm fiel auf, dass sich das biologische Alter einer Person durch Methylgruppen sehr genau ablesen lässt. Bei der so bezeichneten DNA-Methylierung findet durch die Methylgruppen eine Modifikation der DNA statt. Diese Modifikation stellt die wichtigste epigenetische Veränderung der DNA dar. Die Altersbestimmung aufgrund der Methylgruppen wird daher auch als epigenetische Uhr bezeichnet. Mit dieser Methode konnte Steve Horvarth das Alter einer Person sehr genau bestimmen. Lediglich durch eine Zelle, da in jeder Zelle das biologische Alter gespeichert ist.
Laut Horvarth werden nur 40% unserer biologischen Lebenserwartung durch Vererbung bestimmt. 60% werden durch Faktoren wie Lebensweise und Ernährung bestimmt. In seiner jüngsten Forschung versuchte Horvarth die biologische Uhr zu verlangsamen. Er staunte nicht schlecht, als ihm die Ergebnisse einer Studie vorgelegt wurden, in der die biologische Uhr nicht nur verlangsamt, sondern zurückgestellt werden konnte.
Der Immunologe Gregory Fahy forschte an einem Weg, die Thymusdrüse zu regenerieren. In ihr wachsen weiße Blutkörperchen zu spezialisierten T-Zellen heran. Die T-Zellen sind entscheidend für ein gesundes Immunsystem. Sie helfen Infektionen und Krebs zu bekämpfen. Nach der Pubertät beginnt die Thymusdrüse bei den meisten Menschen zu schrumpfen und zu verfetten.
Gregory Fahy vermutete, dass Wachstumshormone die Thymusdrüse zur Regeneration anregen könnten. Versuche an sich selbst gingen seiner jüngsten Studie voraus. Allerdings steigt mit der Gabe von Wachstumshormonen das Diabetesrisiko. Weshalb Fahy in seiner Studie einen Cocktail aus Wachstumshormonen und zwei Antidiabetika einsetzte. Manko der Studie, war ihr geringer Umfang von 9 Teilnehmern, ohne Kontrollgruppe. Am Ende der Studie zeigte sich, dass sich bei allen Teilnehmern der Studie, die Thymusdrüse regeneriert hatte. Die Verfettung wich bei 7 Teilnehmern einer Zunahme des Tyhmusgewebes. Mit den Blutwerten wandte sich Fahy an Horvarth. Der staunte nicht schlecht, als alle Personen am Ende der Studie ein geringeres biologisches Alter zeigten, als zu Beginn der Studie. Selbst eine Kontrolle, 6 Monate nach Beendigung der Studie, zeigte ein geringeres biologisches Alter.
Die Erkenntnisse könnten zu einem großen Durchbruch in der Alters- und Gesundheitsforschung führen. So könnte der Cocktail aus Wachstumhormonen, Dehydroepiandrosterone (DHEA) und Metformin nicht nur zur Verjüngung, sondern auch in der Krebsforschung oder bei geschwächten Immunsystem eingsetzt werden.
Intervene Immune plant nun eine große Studie.
Zur Studie von Fathy geht es hier: Reversal of epigenetic aging and immunosenescent trends in humans
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