2001 verschärfte China die Umweltvorschriften. Nun zeigen Studien, dass die Massnahmen greifen.
Wasserqualität in Seen und Flüssen
So zeigt eine Studie von Ting Ma und Chenghu Zhou, Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking, dass geplante Massnahmen die Wasserqualität in Flüssen und Seen verbessert haben.
Zwischen 2003 und 2017 nahm das Team monatlich Proben von den wichtigsten Binnenflüssen und Seen Chinas. Dabei wurde eine kontinuierliche Verbesserung der Wasserqualität nachgewiesen. Als ausschlaggebende Ursache sehen die Forscher die Klärung der Abwässer von Industrie und Städten in Nordchina. Allerdings schränken die Forscher Ihre Zuversicht für die Zukunft ein, da Nordchina aktuell ein grosses Bevölkerungswachstum in den Städten aufweist.
Plastik
Bereits seit 2018 nimmt China umweltbelastende Abfälle aus Europa nicht mehr an. Zuvor importierte China mehr als die Hälfte der weltweiten Müllexporte. Allein Deutschland exportierte zuletzt 560.000 Tonnen Altplastik nach China. Deutschland nutzt nun andere Länder, um sich seinem Mülls zu entsorgen. In dem Bewusstsein, dass der Plastikmüll in diesen Ländern auf Deponien landet, anstatt recycelt zu werden.
Seit 2020 verbietet China Plastiktüten in Supermärkten und den Einsatz von Einwegprodukten aus Kunststoff in Hotels und Restaurants. Alternative, zersetzbare Produkte, werden gefördert.
Emissionen
Laut einer Studie von Zhifu Mi, vom University College London, ist die Luftverschmutzung in China stark rückläufig. Im Untersuchungszeitraum sind die gemessenen Schadstoffe in der Luft zwischen 65 und 72 Prozent gesunken. Allerdings steht auch hier der zunehmende materielle Wohlstand den Anstrengungen entgegen. So hat sich in wenigen Jahren die Zahl der Fahrzeuge in Peking verdoppelt. 2,5 Millionen Fahrzeuge kommen allein in Peking auf 15 Millionen Menschen. Das weitere Streben nach materiellen Reichtum könnte auch hier die Bestrebungen zum Umweltschutz zunichte machen. Ein Vergleich verdeutlicht die Gefahr, denn nur jeder 70. Chinese besitzt ein Auto. In Ländern wie Deutschland oder den USA ist jeder Zweite motorisiert.
Rodung und Aufforstung
Pro Jahr werden in China 25 Millionen Bäume gefällt. Besonders fatal ist die Verarbeitung zu Einwegessstäbchen. 45 Milliarden Einwegstäbchen werden pro Jahr aus Bambus oder Holz gefertigt. Höhere Steuern haben daran nichts ändern können und vor Verboten schreckt die Regierung zurück, denn in der Produktion sind 100000 Menschen beschäftigt. Alternativen aus Plastik wären ein Schritt in die falsche Richtung und Stäbchen aus Metall sind schlichtweg zu teuer.
Demgegenüber steht das größte Aufforstungsprojekt der Welt. Mehr als 45 Millionen Hektar Wald wurden bisher aufgeforstet. Dabei wurden Teile der Wüste Gobi wieder begrünt. In der Folge finden sich viele Tier- und Pflanzenarten wieder ein. Der Tourismus floriert und wirkt der Armut entgegen. Und die Grüne Mauer schützt Peking vor Sandstürmen.
Fazit
China unternimmt enorme Anstrengungen, um seine Umwelt zu verbessern. Die Massnahmen drohen jedoch an der schieren Masse der Bevölkerung und ihrem Verlangen nach materiellen Wohlstand zu scheitern. Es ist eine Tatsache, dass weiteres Bevölkerungswachstum und der Glaube, dass materieller Wohlstand zu mehr Glück führen würden, jede Anstrengung zur Rettung der Umwelt und damit der Menschheit vereitelt. Eine der wichtigsten Aufgaben wäre das Stoppen des weltweiten Bevölkerungswachstums und ein Umdenken hin zu anderen Werten.
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