Die alten Heilkundigen bezeichnen den Quendel, Thymus serpyllum L., als ein Kraut von hitziger Natur und verwenden ihn zur Anregung von Leber, Lunge und Milz. Hildegard von Bingen schätzte ihn als ausgezeichnetes Mittel zur Behandlung von Hautveränderungen. Bis heute gilt Quendel in der traditionellen Medizin als hervorragendes Heilkraut zur Behandlung von Neurodermitis und Akne.
Innerliche Verwendung von Quendel
Traditionell wurde Quendel in einem geschlossenen Gefäß mit guten Weißwein gekocht und bei Blasenschleim, innerlichen Wunden oder Bauchschmerzen warm getrunken. Der Trunk sollte auch hilfreich sein um Leber und Milz anzuregen. Eine Form von Wunden im Magen zeigt sich beim Erbrechen mit Blut. In solchen Fällen trank man den Quendel nicht in Wein gekocht, sondern in Essig mit Honig. Auch dieser zubereitete Trunk sollte warm eingenommen werden. Alternativ nutzte man den Saft der Pflanze, von dem ein Teelöffel eingenommen wurde.
Bei trockenen, zähen Husten, schwachen Magen und Harnbeschwerden kochte man Quendel mit Honig, Anis und Süßholz in Weißwein.
Ein gebrannter Schnaps wurde als magenstärkend und appetitanregend beschrieben.
Bei Magen-Darm-Störungen und Appetitlosigkeit nutzte man nicht nur einen aus Quendel gebrannten Schnaps sondern die Pflanze in all ihren Zubereitungsformen. Als Grund für die magenstärkende Wirkung wird der hohe Gehalt an Cymol, Thymol, Carvacrol und Gerbstoffen angeführt.
Äusserliche Verwendung
Äusserlich verwendete man den Quendel wie die Poleiminze. Darüber hinaus diente das Öl des Heilkräutleins zur äusserlichen Behandlung von Schwindel, Kopfschmerzen und zur Konzentrationsförderung. Dazu wurde das Öl eingeatmet oder der gebrannte Quendel mit Rosenessig warm auf die Stirn gelegt.
(73 mal besucht, 1 mal heute)