Der Thymian wurde ganz gleich dem Quendel verwendet. Allerdings mass man dem Thymian mehr Heilkraft zu und gab ihm im Zweifelsfall den Vorzug vor dem Quendel.
Verwendung und Wirkung
Genau wie der Quendel sollte Thymian aufgrund seiner leicht flüchtigen, heilkräftigen Öle nie offen gekocht werden. Eine Ausnahme bildet dabei das Kochen in Ziegenmilch oder einer anderen fettigen Flüssigkeit, bei der die wirksamen Öle an das Fett gebunden werden.
Innerliche Verwendung
Im Mittelalter üblich wurde Thymian meist in Weißwein gekocht, noch warm verabreicht. Ähnlich der Zubereitung des Quendels. Doch galt er, wie bereits angemerkt, als weitaus stärker in seiner Wirkung. So nutzte man den Trunk nicht nur bei trockenen Husten sondern setzte ihn auch bei Kurzatmigkeit, ausbelbender Monatsblutung oder zur Entwurmung ein.
Verschleimung von Brust und Lunge
Zur Behandlung von Verschleimungen der Brust und Lunge mischte man Honig mit frischen Thymian. Diese Mischung sollte nicht mit Thymianhonig verwechselt werden, der von den Bienen aus den Blüten des Thymians gewonnen wird.
Entzündung
Thymian mit Essig und Salz vermischt verabreichte man bei mit Schleim einhergehenden Entzündungen.
Gewürz
Als gesundes Kräutlein zur Würzung von Speisen empfahlen ihn die alten Heilkundigen ganz nach dem Motto, “Macht die Nahrung zu Eurer Medizin”.
Äußerliche Anwendung
Alle Behandlungsmöglichkeiten, die der Quendel bietet, wurden genauso in der Art der Zubereitung und den Indikationen für den Thymian beschrieben, doch galt er, wie bereits aufgeführt als heilkräftiger. So war auch bei den äußerlichen Anwendungen die beschriebenen Möglichkeiten weitaus umfangreicher. Die Anwendungsgebiete für den Quendel führe ich hier nicht nochmals auf. Stattdessen gehe ich auf die erweiterten Möglichkeiten des Thymians ein.
Rote Warzen
Aus Thymiansaft mit Essig vermischt erstellte man im Mittelalter ein Pflaster. Die flüssige Mischung wurde mit Gerstenmehl unter Zufuhr von mäßiger Wärme eingedickt und auf die roten Warzen gestrichen. Vorsicht ist beim Erhitzen geboten. Die Mischung darf auf keinen Fall zu heiß werden. Das Pflaster wurde regelmässig erneuert.
Blähungen
Ein warmer Umschlag, getränkt mit einer Mischung aus Thymian, Essig und Honig wurde bei Blähungen auf den Unterbauch gelegt. Selbigen Umschlag nutzte man auch zur Behandlung von Geschwülsten.
(103 mal besucht, 1 mal heute)
Schreibe einen Kommentar