Der Gelappte Nachtschatten ist ein in Australien heimischer Strauch aus der Familie der Nachtschattengewächse. Der Gelappte Nachtschatten enthält, insbesondere in den jungen Blättern, Steroidalkaloidglykoside, die zur Herstellung von Steroidhormonen verwendet werden. Sie dienen als Ausgangsbasis für pharmazeutische Produkte wie die Antibabypille oder Cordisonpräparate.
In Australien gibt es über 117 Nachtschattengewächse. 87 von ihnen sind endemisch. Eine dieser endemischen Pflanzen ist der Gelappte Nachtschatten. Wie alle Nachtschattengewächse, zu denen auch uns bekannte Pflanzen wie die Tomate, die Kartoffel oder die Aubergine gehören, ist auch der Gelappte Nachtschatten giftig.
Der Gelappte Nachtschatten ist ein bis zu 2,5 Meter hoher Halbstrauch. Die Zweige sind an den Knoten violett pigmentiert und unbehaart. Die Blätter sind unten gestielt, bis zu 35 cm lang und unpaarig gefiedert. Die Blütenstände sind dichte Wickel mit 3 bis 17 Blüten. Gelbe, bis zu 3 cm lange Früchte.
Blüte der nah verwandten und sehr ähnlichen Art Solanum aviculare
Bezeichnungen
Der Gelappte Nachtschatten wird in Australien als kangaroo apple bezeichnet. Die Bezeichnung ist jedoch sehr zweideutig, weil die nah verwandte Art Solanum aviculare ebenfalls als kangaroo apple bezeichnet wird. Pharmakologisch ist der Gelappte Nachtschatten, der wissenschaftlich als Solanum laciniatum bezeichnet wird, klar von Solanum aviculare zu unterscheiden. Solanum laciniatum weist einen triploiden Chromosomensatz auf, Solanum aviculare ist diploid. Im deutschen Sprachraum bezeichnet man den Gelappten Nachtschatten auch als Känguru-Apfel oder Känguru-Wein.
Indikationen
Auf Steroiden basierende Medikamente, Wundbehandlung.
Gelappte Nachtschatten Anwendung und Wirkung
Der Gelappte Nachtschatten wird zur Gewinnung von Solasodin verwendet. Solasodin wird zu 3?-acetoxy–pregna–5,16-dien-20-one abgebaut, das als Vorstufe für die Halbsynthese von Steroidhormonen gilt.
Die Maori nutzen den Saft des Gelappten Nachtschattens. Sie mischen ihn mit Asche und behandeln Wunden die durch das Tätowieren entstehen.
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