Das Kanadische Berufkraut wurde erstmals 1655 in einem Pflanzenkatalog erwähnt. Es tauchte kurz zuvor erstmals im Botanischen Garten von Schloß Blois in Frankreich auf, wohin es aus Nordamerika eingeschleppt wurde. Bereits im 18. Jahrhundert hatte sich das Kanadische Berufkraut in ganz Europa verbreitet.
Botanik
Mit seinen vielen kleinen, schmutzig weissen Blütenköpfchen ist das ein- bis zweijährige, zur Familie der Korbblütler gehörende, Kanadische Berufkraut nicht sonderlich attraktiv. Das Kanadische Berufkraut besteht aus einem, bis zum Blütenstand aufrechten Stengel. Die Blätter sind lanzettlich und locker behaart. Die von Juni bis Oktober erscheinenden, bis zu 5 mm breiten, Blütenköpfe sind gelblich weiss und bilden dichte Rispen.
Man findet das Berufkraut an Wegrändern, auf Schuttplätzen und Ödstellen. Es ist eine der ersten auftauchenden Pflanzen bei Neubesiedlung von Ödstellen.
Bezeichnungen
Wissenschaftlich bezeichnet man das Kanadische Berufkraut als Conyza canadensis. Als Synonym findet man häufig die Bezeichnung Erigeron canadensis. Landestypisch bezeichnet man das Berufkraut als Horseweed, Butterweed, Fireweed oder Blood-Stanch. In unseren Breiten nennt man es Berufskraut, Kanadisches Berufskraut oder Kanadischer Katzenschweif.
Indikationen
Albuminurie, Arthritis, Blasenentzündung, Cellulitis, Durchfall, Würmer, Gicht, Rheuma, Weißfluss, Entzündungen, Asthma, Husten, Akne, Bluthochdruck.
In der Homöopathie wird das Kanadische Berufkraut noch unter der alten Bezeichnung Erigeron canadensis (siehe Synonym) geführt. Das Berufkraut wird in der Homöopathie bei Blutungen und Entzündungen des Magens, der Leber und der Gallenblase eingesetzt.
Kanadisches Berufkraut Anwendung und Heilwirkung
Das Berufkraut wurde schon seit langer Zeit durch die Ureinwohner Nordamerikas genutzt. So verwendeten die Cree das Berufkraut zur Behandlung von Durchfallerkrankungen und die Navajo nutzten eine Lotion des Kanadischen Berufkrauts bei Pickeln oder bereiteten einen warmen Breiumschlag zur Behandlung prenataler Infektionen. Die Mesquaki nutzen das Berufkraut als Badezusatz und die Irokesen bereiteten einen Infus aus der ganzen Pflanze zur Behandlung von Fieber.
Das Berufkraut wird im Hochsommer zur Zeit der Blüte gesammelt. Es wird eine handbreit über dem Boden abgeschnitten und zum Trocknen in Büschen aufgehängt. Verwendet werden die oberen Teile der Pflanze. In Japan kocht man die jungen Blätter des Berufkrauts und isst sie zusammen mit Reis. Zur Behandlung von Weißfluss erstellte man traditionell einen Dekokt aus 5g Brufkraut und 300ml Wasser. Ein Dekokt aus den Blättern wird ebenfalls als hilfreich bei Magenschmerzen, Bronchitis, Asthma ,Husten und Erkältung beschrieben. Ein Infus aus den Blättern des Berufkrauts wurde bei Durchfall verabreicht. Ein Tee aus 50g frischem, ungetrockneten Berufkraut und 100ml Wasser wurde bei Diarrhö und Ödemen gereicht. Äußerlich wurde die Pflanze zerdrückt und auf Sonnenbrände gegeben, bei Rückenschmerzen oder Gelenkschmerzen ausgepresst und auf die schmerzende Stelle aufgelegt.
Anbieter und Preis
Für das Kanadische Berufkraut bietet es sich an, das Kraut im Sommer selber zu sammeln. Im Kräuterversand ist das Berufskraut schwer zu bekommen. Nur wenige haben es im Katalog und bieten es unter der Bezeichnung Herba Erigeronis canadensis an. Homöopathische Zubereitungen gibt es in allen Potenzen. Der Preis ist abhängig von der gewählten Potenz.
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