Lapacho ist ein in Südamerika heimischer Baum, dessen innere Rinde schon seit Jahrhunderten zur Behandlung von infektiösen Erkrankungen, zur Steigerung des Immunsystems und Krebs eingesetzt wird. Die Ureinwohner bezeichnen den Lapacho als Baum des Lebens. In den 70-er Jahren erfolgten Studien mit Lapacho-Rinde. Die Studien waren recht widersprüchlich, so dass die Euphorie, mit der Lapacho zur alternativen Krebsbehandlung empfohlen wird, unbegründet scheint. Seit Durchführung der Studien ist die Wirkung von Lapacho bei Krebs zumindest umstritten. Als Tee zubereitetet wird Lapacho, aufgrund zu niedriger Dosierung der antitumoralen Wirkstoffe, kaum eine Wirkung entfalten. Isoliert gewonnenes Lapachol oder andere tumorhemmende Substanzen zeigten in vitro und in vivo zwar eine krebshemmende Wirkung, nur waren keine Vorteile gegenüber den klassischen Zytostatika zu erkennen. Bereits geringe Dosen Lapachol führten in den Studien zu Übelkeit und Erbrechen.
Botanik
Der Lapacho ist ein bis zu 50 Meter hoher Baum aus der Familie der Trompetenblumengewächse. Er ist in Südamerika und Mittelamerika heimisch und ist ein typischer Baum der Subtropen mit glatten, grauen Stamm und in großen Trugdolden stehenden, roten Blüten die sich erst nach dem Abwerfen der 5 – 7-zählig gefingerten, schmal eiförmigen, zum Ende spitz zulaufenden Blätter zeigen. Mit einem zu erreichenden Alter von bis zu 700 Jahren, steht der Lapacho den ältesten Bäumen Deutschlands nicht nach. Auch wenn er gegen den ältesten noch lebenden Baum in Schweden, einer Fichte, ein Jungspund darstellt. Von ihr behauptet man, dass sie 9550 Jahre alt sei.
Bezeichnungen
Die Bezeichnung Lapacho umfasst mehrere Arten der Gattung Tabebuia, deren innere Rinde für Heilanwendungen verwendet wird. Die Gattungsbezeichnung Tabebuia ist der Tupi-Sprache entlehnt. Wissenschaftlich wird meist die Art impetiginosa aufgeführt. Für Tabebuia impetiginosa gibt es unzählige Synonyme. Beispielsweise Tecoma lapacho, Tecoma adenophylla oder Tabebuia avellanedae, um nur einige zu nennen. Landestypisch bezeichnet man den Lapacho auch als Taheebo oder Pau D’arco.
Indikationen
Die Liste der Beschwerden, die mit Lapacho traditionell behandelt wird, lässt sich kaum aufführen. Lapacho scheint aus dieser Sicht die lang gesuchte Panazee zu sein. Insbesondere wird Lapacho jedoch als hilfreich bei infektiösen Erkrankungen (einschliesslich Viren und Pilzen) und Krebs beschrieben. Darüber hinaus soll Lapacho hilfreich bei zur Entgiftung von Leber und Nieren sein und ein Immunsystem stimulierendes Mittel darstellen. Studien in den 70-er Jahren liessen zumindest bezüglich der tumorhemmenden Wirkung etwas Ernüchterung aufkommen.
Lapacho Anwendung und Wirkung
Traditionell wird der getrocknete innere Teil der Lapacho-Rinde verwendet. Meist in Form von einem Tee oder Dekokt. Dazu setzt man 2 gehäufte Teelöffel Lapacho in einem Liter kalten Wasser an und lässt die Mischung 6 Stunden stehen. Anschließend zum kochen bringen und ziehen lassen. Alternativ kann man Lapacho 15 Minuten kochen ohne die Rinde zuvor zu mazerieren.
Die oft empfohlene äussere Anwendung bei Ekzemen ist bedenklich, da Lapacho zu allergischen Reaktionen führen kann.
Lapacho in der modernen Medizin
Für Lapacho konnte eine antimikrobielle, antivirale, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen werden. Eine Wirkung der Teezubereitung gegen Krebs konnte jedoch durch die Studien nicht bestätigt werden. Aus Lapacho isolierte Substanzen wie Lapachol zeigten jedoch tumorhemmende Wirkung.
Weiterhin konnte eine Immunsystem stimulierende Wirkung durch Lapacho gezeigt werden, so dass Lapacho ähnlich wie Echinacea Verwendung findet.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen
Das in Lapacho enthaltene Lapachol wirkt zytotoxisch und verursacht bei Überdosierung Übelkeit und Erbrechen. In Tierversuchen zeigte Lapacho eine schwangerschaftsverhütende Wirkung.
Anbieter und Preis
Der Markt für Lapacho-Präparate ist vollkommen undurchsichtig. Lapacho kann man in Reformhäusern, Bioläden, Apotheken, Supermärkten oder bei Kräuterhändlern in allen nur erdenklichen Formen kaufen. Der Preis für eine Lapachotinktur liegt beim Kräuterhandel zwischen 5 und 9 Euro für 100ml. Lapachorinde kann man für Preise zwischen 1,50 Euro und 3 Euro geschnitten kaufen. Gemahlen liegt der Preis bei ca. 3,50 Euro im Schnitt.
Inhaltsstoffe
Naphtochinone wie das Lapachol, Deoxylapachol, Anthraquinones, Furanonaphthochinone, Benzoesäurederivate, Vanillin, Cumarine, Flaonoide, Iridoide.
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unbekannt meint
Ich habe bisher gute Erfahrungen gemacht, mit Lapacho-Tee.
Für mich ist er ein immunstärkendes Allheilmittel.