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Startseite / Pflanzen / Pflanzen Europa / Gundelrebe

Gundelrebe

18. März 2014 von Kai Hagemeister

Die Gundelrebe ist eine uralte germanische Heilpflanze, die erst spät den Weg von Norden aus über die Alpen antrat und demzufolge den Heilkundigen des Altertums nicht bekannt war.

Im Mittelalter liest man über die Gundelrebe in den Werken von Hildegard von Bingen, Hieronymus Bock und Brunfels. Hildegard von Bingen schrieb über die Gundelrebe

Die Gundelrebe ist mehr warm als kalt und sie ist trocken und sie hat gewisse Kräfte der Farbstoffe, weil ihr Grün nützlich ist, so dass ein Mensch, der matt ist und dem die Vernunft entschwindet, mit erwärmten Wasser baden und Gundelrebe in Mus oder in Suppen kochen will und er esse sie entweder mit Fleisch oder mit Chucheln und sie wird ihm helfen, Und wer in der Brust und um die Brust Schmerzen hat, wie wenn er innerlich Geschwüre hätte, der lege im Bade gekochte und warme Gundelrebe um seine Brust und es wird ihm besser gehen.

Hieronymus Bock und Brunfels empfahlen die Gundelrebe bei tränenden Augen, Grind, Hautgeschwüren sowie als Frühlingspflanze. In der Volksheilkunde war die Gundelrebe folgend eine der gebräuchlichsten Heilpflanzen. Um sie entstand ein Füllhorn von phantasievollen Sagen und Legenden. So soll derjenige, der Walpurgis einen Kranz aus Gundelrebe aufsetzt und zur Kirche geht, alle Hexen erkennen. Bei der Empfehlung durch Brunfels Gundelrebe für guten Stuhlgang bis zum Nabel hängend um den Hals zu tragen konnte ich mir ein Schmunzeln kaum verkneifen. Auf den ersten Blick scheint solch eine Empfehlung kompletter Unsinn zu sein. Fakt ist jedoch, dass bei nahezu allen Völkern Heilkräuteramulette getragen werden und überall ist man von der Wirkung überzeugt. Storl schreibt dazu, dass jeder Organismus von einem Strahlenkranz umgeben ist, der durch Hochfrequenzfotographie sichtbar wird. Dieses Feld könnte, so Storl, dem menschlichen Immunsystem heilende Informationen zukommen lassen. Ich werde es wohl dieses Jahr einmal ausprobieren und hernach darüber berichten.

Botanik

Die Gundelrebe ist ein kleines blaues Blümchen aus der Familie der Lippenblütler mit fast efeuartigen, nierenförmigen, eingekerbten Blättern, einem fünfzähnigen Kelch und kreuzweise zusammenstossenden Staubbeuteln. Die Gundelrebe wächst überall an schattigen Wegen und Zäunen.

Gundelrebe
Gundelrebe

Bezeichnungen

Über den Ursprung des Namens Gundelrebe kann man nur spekulieren. Eine Möglichkeit ist eine Verbindung zum gotischen Wort gund ? Eiter, Geschwür. Bedenkt man, dass die Gundelrebe vor allem als Heilpflanze gegen Geschwüre und Vereiterungen eingesetzt wurde, scheint diese Ableitung plausibel. Eine andere Möglichkeit wäre die Benennung nach der Walküre Gunde.

Wissenschaftlich wird das Gundelrebenkraut als Glechoma hederaceae bezeichnet. Die Artbezeichnung hederaceae ? efeuartig ist dabei eindeutig. Sie bezieht sich auf die efeuartige Gestalt der Blätter. Die Herleitung des Gattungsnamens ist hingegen nicht eindeutig. Wahrscheinlich weist sie auf eine Beziehung zur Poleiminze hin, griech. glechon ? Poleiminze.

Volkstümliche Bezeichnungen gibt es viele für die Gundelrebe. Sehr verbreitet ist der Name Gundermann. In vielen Kräuterbüchern wird die Gundelrebe ausschliesslich als Gundermann aufgelistet. Weitere Namen sind Buldermannkraut, Erdefeu, Donnerrebe, Egelkraut, Grundrabkraut, Grundrebenkraut, Guttermannkraut, Quendelrebe, Totenkraut, Ultramkraut und Zickelskraut.

Indikationen

Gundelrebe wird in der Volksmedizin bei Bronchial- und Darmkatarrh, Lungentuberkulose, Steinleiden, Wechselfieber, Gelbsucht, Brust- und Magenverschleimung, Würmern, Gonorrhö, Asthma bronchiale, Schnupfen, Heuschnupfen, Leberstauung, Milzstauung, Cystitis, Blasenschwäche, Geschwüre, Gehörleiden (Spülung), Leukorrhö (äusserlich) verwendet. Die jungen frischen Gundelrebenblätter dienen als Frühlingsgemüse und werden als hilfreich bei Blutarmut, Bleichsucht, Unterleibsstockungen und Skofulose beschrieben. Eine Abkochung oder frischer Gundelrebensaft in Salben vermengt wurde auf schlecht heilende Wunden und Geschwüre aufgebracht. Ein Dekokt aus Gundelrebe ist ein traditionelles Mittel zur Behandlung von Gicht, Ischias, Stein- und Grießbeschwerden.

Gundelrebe Anwendung und Wirkung

Für Heilzwecke wird traditionell meist ein Gundelrebentee bereitet. Gundelrebe wird während der Blütezeit von April bis Juni gesammelt. Man sammelt das ganze Kraut, das man in Wäldern, Gebüschen, Hecken, auf feuchten Wiesen, in Gräben und an schattigen Waldrändern findet. Wird ein Tee bereitet, ist es wichtig, den Tee in einem gut verschliessbaren Gefäss zu zubereiten, denn die ätherischen Öle sind schwer wasserlöslich und verflüchtigen sich schon bei Zimmertemperatur. Laut Überlieferung kochten unsere Vorfahren die Gundelrebe in Schafs- oder Ziegenmilch, da die flüchtigen heilenden Öle fettlöslich sind und sich so an die Milch binden.

Gundelrebentee

Für einen Tee nimmt man 1 Teelöffel Gundelrebenkraut auf 200ml Wasser. Gundelrebentee wirkt überall dort ausgezeichnet, wo es um die Auflösung und Ausleitung von Verschleimungen geht. Kosch gibt als Dosierung 2 Tassen täglich an.

Gundelrebentee mit Wermut vermischt diente als Mittel zur Behandlung von Gelbsucht.

Gundelrebentee mit Kalmus wird als gutes magenstärkendes Mittel beschrieben.

Eine Mischung aus Gundelrebe, Schafgarbe, Huflattich und Ehrenpreis ist ein ausgezeichneter Brusttee.

Für äusserlichen Behandlung von Eiterbeulen und Geschwüren wird traditionell Gundelrebentee mit Schafgarbe vermischt. Die so erhaltene Mischung nutzte man für Waschungen und als Auflage.

Ein Gundelrebentee der aus Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 gemischt wird, nutzte die Volksmedizin als Mundspülung gegen Zahnschmerzen oder als Auflage bei Gicht. Bei Ohrenleiden spritzte man diesen Gundelrebentee mit einer Ohrenspritze in die Gehörkanäle um Verschleimungen zu lösen. Alternativ nutze man bei Ohrenleiden eine Mischung aus Gundelrebe, Schafgarbe und Salbei.

Gundelrebenöl

Gundelrebenöl ist ein ausgezeichnetes Wundöl. Um es zu erhalten, wird frisches Gundelrebenkraut in ein Glas gepresst, anschliessend verschlossen und 5 Tage in der Sonne stehen gelassen. Das Öl sammelt sich am Glasgrund. Es wird abgeseiht und an einem kühlen Ort aufbewahrt. Mischt man dieses Öl im Verhältnis 1:1 erhält man eine Gundelrebentinktur mit längerer Haltbarkeit.

Gundelrebetinktur

Eine Tinktur erhält man, indem der Saft der Gundelrebe zu gleichen Teilen mit Alkohol vermischt, danach 14 Tage in die Sonne gestellt und anschliessend abseiht wird. Die Tinktur hat die selbe Wirkung wie Gundelrebentee. Gundelrebentinktur wird tropfenweise auf Zucker verabreicht.

Gundelrebenbad

Für ein Gundelrebenbad wird eine handvoll Gundelrebenkraut mit kochendem Wasser übergossen und anschliessend einem Vollbad von 32 – 35 Grad zugesetzt. Ein Bad wirkt erleichternd bei Gicht, Gries und Steinleiden.

Gundelrebenschnupftabak

Gundelrebenschnupftabak wird als hilfreich bei Kopfschmerzen beschrieben. Dazu wird das Gundelrebenkraut im Schatten getrocknet und anschliessend zu feinen Pulver vermahlen. Das so erhaltene Gundelrebenpulver wird bei Kopfschmerzen in die Nase gezogen. Oertel empfiehlt statt des Pulvers, Gundelrebensaft.

Gundelrebe in der Küche

Frische Gundelrebe zu gleichen Teilen vermischt mit jungen Brennnesseltrieben, Zaungiersch, Taubnessel, Gänseblümchen, Wegerich und Gartenmelde kleingehackt und zusammen mit einer kleinen Zwiebel in Ghee angedünstet und mit Wasser kurz aufgekocht ergibt eine ausgezeichnete Frühjahrssuppe.

Rezepte nach Madaus 1938

Gundelrebe bei Lungenleiden:

Rp.:
Hb. Glechomae hederaceae . . . 30 (= Gundermannkraut)
D.s.: 1 Teelöffel voll mit 1 Glas Wasser heiß ansetzen, 10 Minuten ziehen lassen und tagsüber trinken.
(Teezubereitung: Der Extraktgehalt des heiß im Verhältnis 1 : 10 bereiteten Tees beträgt 2,7% gegenüber 2,3% bei kalter Zubereitung. Im Aschengehalt der Extrakte ist kein erheblicher Unterschied, er beträgt bei der heißen Zubereitung 0,52% und bei der kalten 0,45%. Die Peroxydasereaktion ist in beiden Zubereitungen negativ. Geschmacklich sind der kalte und der heiß bereitete Tee sehr verschieden, ohne daß man sie vergleichen kann hinsichtlich ihrer etwaigen Stärke. Auf Grund der Befunde im Extrakt- und Aschengehalt dürfte es zweckmäßig sein, den Tee heiß zu bereiten unter Verwendung von 1-2 Teelöffeln voll auf 1 Teeglas.
1 Teelöffel voll wiegt etwa 0,8 g.).

Gundelrebe bei Lungenleiden (nach Leclerc):

Rp.:
Succi Glechom. hederaceae rec.
Sacchari . . . aa 250
M.d.s.: 2 Eßlöffel voll täglich.

Gundelrebe bei Stauungskatarrhen der Luftwege (nach Bischoff):

Rp.:
Hb. Glechomae hed. (= Gundelrebenkraut)
Hb. Centaurii (= Tausendgüldenkraut)
Hb. Fumariae (= Erdrauchkraut)
Cort. Frangulae (= Faulbaumrinde)
Hb. Equiseti . . . aa 20 (= Schachtelhalmkraut)
C.m.f. species.
D.s.: 2 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser.

Gundelrebe bei Steinleiden, Gelbsucht, Wechselfieber usw. (nach Lewinski):

Rp.:
Hb. Glechomae hederaceae . . . 40 (= Gundelrebenkraut)
Hb. Absinthii . . . 20 (= Wermutkraut)
C.m.f. species.
D.s.: 2 Teelöffel voll auf 1 1/2 Glas Wasser.

Herbae bechicae. Brust- u. Lungenkräuter (nach Hager):

Rp.:
Hb. Hederae terrestris (Glechomae hed.) (= Gundelrebenkraut)
Hb. Veronicae (= Ehrenpreiskraut)
Fol. Farfarae (= Huflattichblätter)
Rad. Liquiritiae (= Süßholzwurzel)
Stipit. Dulcamarae . . . aa 20 (= Bittersüßstengel)
C.m.f. species.
D.s.: 3 Teelöffel auf 2 Glas Wasser.

Gundelrebe zur Spülungen bei Gehörleiden oder bei Fluor albus (nach Georg):

Rp.:
Hb. Glechomae hederaceae (= Gundelrebenkraut)
Hb. Millefolii (= Schafgarbenkraut)
Fol. Salviae . . . aa 10 (= Salbeiblätter)
C.m.f. species.
D.s.: Zum Infus. Im Mengenverhältnis 1 Teelöffel auf 1 Tasse Wasser zu Spülungen.

Gundelrebe in der evidenzbasierten Medizin

Die Gundelrebe wird im Deutschen Arzneimittel-Codex aufgeführt, wird aber in der evidenzbasierten Medizin kaum eingesetzt.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Für die Gundelrebe sind, bei ausgeglichener Dosierung, keine Nebenwirkungen für den Menschen bekannt. Für viele Säugetiere, insbesondere Pferde, ist Gundelrebe giftig. Der Verzehr grösserer Mengen ist nicht empfehlenswert.

Anbieter und Preis

Gundelrebe kann man von April bis Juni selber sammeln. Im Handel wird sie in Apotheken und im Kräuterhandel angeboten. Der durchschnittliche Preis für 100g Gundelrebenkraut liegt im Kräuterhandel bei 4 Euro. 100ml Gundelrebenkrauttinktur kann man für durchschnittlich 6,50 Euro kaufen.

Inhaltsstoffe

Gerbstoff, Bitterstoffe, Cholin, Harz, Fettsäuren, Wachs, Gummi, Zucker, Essigsäure, Weinsäure, Rosmarinsäure, Salze, ätherisches Öl mit Menthon, Pulegon und Pinocarvon.


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Kategorie: Pflanzen Europa

Über Kai Hagemeister

Kai Hagemeister hat Biologie und Informatik studiert. Seit 2009 betreibt er mit seiner Familie einen kleinen Hof in den Thüringer Bergen.

Internet: thx.cool

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  1. Ritter Gundermann aus Lietzen - Olet lucernam! sagt:
    15. Februar 2017 um 21:40 Uhr

    […] die jungen Blätter als Gemüse gekocht und zählten zu den Gründonnerstagsgerichten. In der Naturheilkunde fand und findet Gundermann Verwendung, z.B. auch gegen Tumore. Eine weitere, vielsagende […]

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