Anadenanthera peregrina bildet die Grundlage für Drogen wie Yopo, Ebena und Cohoba
Anadenanthera peregrina enthält das halluzinogene Tryptamin-Alkaloid Bufotenin das eng mit dem menschlichen Neurotransmitter Serotonin verwandt ist. Eine Mischung der Samen mit einem alkalischen Stoff nasal eingenommen, erzeugt mehrdimensionale Visionen.
Anandenanthera peregrina ist ein bis zu 18 Meter hoher Baum mit grauer bis schwarzer, stacheliger Rinde. Er gehört zur Familie der Leguminosae (Hülsenfruchtgewächse). Die Blätter sind bis zu 30 cm lang und fein gefächert. Verwendet werden die bis zu 2 cm breiten rotbraunen Samen. Sie sind sehr flach, rundlich und befinden sich in den bis zu 35 cm langen, ledrigen, dunkelbraunen Fruchtschoten des Baumes. Aus ihnen wird unter Zugabe von basischen Stoffen ein Pulver hergestellt, dass psychedelisch wirkt.
Die Rinde des Anandenanthera peregrina var. peregrina wird für Heilanwendungen genutzt. Ein daraus erstelltes Dekokt dient zur Behandlung von Ruhr und Tripper. Die Rinde der Varietät Anadenanthera peregrina var. falcata wird zur Behandlung von Lungenentzündung verwendet.
Es gibt zwei Varietäten. Anadenanthera peregrina var. peregrina und Anadenanthera peregrina var. falcata. Anadenanthera peregrina var. peregrina ist in Nordbrasilien und den Antillen heimisch. Hier wurde bereits vor Jahrhunderten aus den Samen des Anadenanthera peregrina var. peregrina Cohoba hergestellt. Ein psychedelisch wirkender Schnupftabak dem Kuba seinen Namen verdanken soll.
Die seltene Varietät Anadenanthera peregrina var. falcata findet man ausschliesslich im Süden Brasiliens und in Paraguay.
Anbau und Vermehrung von Anadenanthera peregrina
Anadenanthera peregrina bevorzugt trockene Standorte mit sandigen oder lehmigen Böden. Er wächst bevorzugt in savannenartigen Regionen.
Die Vermehrung erfolgt leicht über die Samen. Man bringt die Samen zum keimen und pflanzt sie in einen nährstoffarmen, trockenen Boden.
Verwendung von Anadenanthera peregrina
Zur Herstellung eines psychedelisch wirkenden Schnupftabaks verwendet man die reifen, getrockneten Samen. Sie werden leicht geröstet und zu einem feinen, graugrünen Pulver zermahlen. Das so erhaltene feine Pulver mischt man mit einer basischen Substanz um so die gewünschten Alkaloide freizusetzen. Geeignet sind beispielsweise alkalische Pflanzenasche oder gemahlene Schneckenschalen (Kalk). Die Otomac nutzen traditionell als basische Substanz Schneckenschalen. Die Maué nehmen dazu Pflanzen. Sie bezeichnen ihren Schnupfpulver als Paricá.
Wirkung
Hauptverantwortlich für die psychedelische Wirkung beider Varietäten sind die Tryptamine N,N-DMT, 5-MeO-DMT und das Bufotenin 5-OH-DMT. Die Wirkung ist dem LSD ähnlich, allerdings nicht so ausgeprägt. Nach der Einnahme durch die Nase, führt es zur Auflösung der eigenen Identität. Oft erlebt man die Geburt, das Sterben oder man verwandelt sich in eine Pflanze oder ein Tier. Sehr oft werden auch Flugerlebnisse geschildert. Nicht selten kommt es zu Nebenwirkungen wie Lichtblitzen, Brechreiz, Schwindelgefühl und/oder Bluthochdruck.
Bezugsquellen für Anadenanthera peregrina
Die Samen sind auch in Deutschland zu bekommen. Angeboten werden oft auch die Samen des Anadenanthera colubrina unter der Bezeichnung Yopo. Anadenanthera colubrina ist Anadenanthera peregrina sehr ähnlich und in seiner Wirkung nahezu identisch.
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