Aus unseren Äpfeln stellen wir Apfelmus, Apfelmarmelade, Apfelsaft und Apfeldicksaft her. Letzteres ist ein ausgezeichnetes Süssungsmittel, das durch eindampfen von Apfelsaft leicht selber herzustellen ist und Zucker in den meisten Bereichen ersetzen kann. Doch was fängt man mit den Apfelresten an. Die Menge an Apfelschalen und Kerngehäusen ist fast identisch, wie die Menge der Äpfel die zur Herstellung der oben aufgeführten Produkte Verwendung findet. Sie wegzuschmeissen ist viel zu schade. Aus diesen Resten stellen wir Apfelpektin und Apfelessig her. In diesem kurzen Artikel zeigen wir Euch, mit welch einfachen Mitteln Apfelessig aus Apfelresten hergestellt werden kann.
Apfelessig aus Apfelresten herstellen
Zur Herstellung von Apfelessig benötigt Ihr Apfelreste wie Schalen und Kerngehäuse, von ungespritzten Äpfeln, und gutes Wasser. Wir nutzen dafür Quellwasser von einer nah gelegenen Bergquelle.
Im ersten Schritt geht es darum, die Apfelreste zu Alkohol zu vergären. Die Apfelreste werden in einen großen Topf gefüllt und mit Wasser bedeckt. Wir legen auf die Apfelreste einen sauberen Stein oder Teller um sie unter Wasser zu halten und rühren täglich mindestens einmal um. Den Topf decken wir mit einem Geschirrtuch ab, das mit einem Gummi fixiert wird und lassen ihn ca. 1 Woche im Keller stehen. Da am Ende der Zucker zu Alkohol vergoren wird, kann man den Gärprozess wesentlich verbessern, wenn Zucker hinzugefügt wird. Nach dieser Woche sollte sich oben Schaum gebildet haben. Die Dauer bis zum schäumen hängt von vielen Faktoren ab. Sollte es länger als 1 Woche dauern, kann es an der Umgebungstemperatur, an zu wenig Zucker, gespritzten Obst, oder gechlorten Wasser liegen. Beide zuerst genannten Punkte erfordern lediglich etwas Geduld. Sollten jedoch gechlortes Wasser oder behandelte Äpfel die Ursache sein, wird es nicht zur Vergärung kommen.
Die Apfelreste werden nun von der Flüssigkeit mittels Sieb getrennt. Die Flüssigkeit füllen wir in Flaschen, die wieder mit Stoffstücken abgedeckt werden. Den so angesetzten Apfelessig lassen wir nochmals 6 Wochen reifen. Das Prinzip dahinter ist ganz einfach. Setzt man die im angesetzten Alkohol enthaltenen Acetobacter-Bakterien Sauerstoff aus, wandeln sie Alkohol in Essigsäure um. So wird aus dem zuvor hergestellten Apfelwein, Apfelessig. Anschliessend können die Flaschen verschlossen werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass kein Sauerstoff mehr in der Flasche ist. Die Flasche wird also bis zum Rand gefüllt und anschliessend fest und luftdicht verschlossen.
Die etwas dickere, schlierige Flüssigkeit, die sich am Boden absetzt, bezeichnet man als Mutter. Ihr könnt sie im Apfelessig belassen oder entnehmen und mit Ihr Weinessig oder Obstessig schneller zubereiten zu können. Wird sie einem alkoholischen Getränk hinzugefügt, wird die Umwandlung von Alkohol in Essigsäure enorm beschleunigt.
Wer nun glaubt, dass gekaufter Essig genutzt werden kann um die Entstehung von Essig zu beschleunigen, dem sei gesagt, dass gekaufter Essig in der Regel erhitzt wurde. Somit fehlen die wichtigen Acetobacter-Bakterien.
Apfelessig aus ganzen Äpfelm ohne Obstpresse herstellen
Aus frischen Äpfeln lässt sich ein hervorragender Apfelessig herstellen. Natürlich auch aus anderem Obst wie beispielsweise Birnen. Der leichteste Weg ist mittels Obstpresse. Der dadurch erhaltene Saft wird dann wie oben beschrieben, zubereitet. Also umrühren, so langer er sprudelt und später den Essig reifen lassen. Wir wollten Euch jedoch zeigen, wie es auch ohne Obstpresse geht. Einmal natürlich mit Wasser, wie eingangs beschrieben. Weitaus besser wird er jedoch, wenn man das Obst schneidet und abwechselnd Obst gefolgt von etwas Zucker in ein Gefäss schichtet. Wir geben auf 2/3 Früchte 1/3 Rohrohrzucker. Danach decken wir das Gefäss mit einem Tuch ab und lassen es 1 bis 2 Tage ruhen. Der Zucker zieht den Saft aus den Früchten. Anschliessend geht man wie eingangs beschrieben vor. Also regelmässig kräftig umrühren, solange es sprudelt. Die im nächsten Schritt abgefilterten Obststücken sind mariniert und sehr lecker. Die Flüssigkeit entspricht einem Cidre und kann zu Essig weiter verarbeitet werden.
Nun wünschen wir Euch viel Erfolg bei der Herstellung von Eurem eigenen Apfelessig oder auch Birnenessig. Ihr werdet begeistert sein, wie geschmackvoll und gesund er ist.
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