Bilva wird bevorzugt zur Behandlung von Verdauungsstörungen eingesetzt. Unreife Früchte werden bei Durchfall verabreicht. Reife Früchte bei Verstopfung.
Familie
Rutaceae (Rautengewächse)
Klassische Bezeichnungen
Bilva, Shriphala, Sadaphala, Maloora, Shandilya, Shailoosha, Mahakapittha, Gandhagarbha, Granthila.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Bael tree, Holy fruit tree
- Deu. – Madjobaum, Bael
- Hindi – Bel
- Mal. – Vilwah, Koovalam, Kuvvalam, Kulakam
- Urdu – Bel
Bilva Botanische Beschreibung
Der Madjobaum, Aegle marmelos, ist ein bis zu 7,5 Meter hoher Baum. An den Ästen befinden sich bis zu 2,5 cm lange Dornen.
Die Früchte des Bilva sind kugelförmig mit einer rindenartigen, glatten Schale. Unreife Früchte sind grün, reife Früchte gelb bis braun. Die reifen Früchte verströmen einen süsslich aromatischen Duft.
Verbreitung
Bilva ist in indischen Laubwäldern heimisch. Man findet ihn im westlichen Himalaya bis zu einer Höhe von 1200 m.
Verwendete Teile
Verwendet werden die Wurzel, die Blätter, die Früchte und die Rinde des Madjobaums.
Bilva Indikationen und Wirkungen
Die Wurzel des Bilva ist süss, adstringierend, bitter und antipyretisch. Sie ist nützlich bei der Behandlung von Durchfall, Dysentery, Verdauungsstörungen, Magenschmerzen, Herzklopfen, Schwächezuständen, Uropathie, periodischem Fieber, Schwellungen und Magenreizungen bei Kindern.
Die Blätter des Bilva sind adstringierend und abführend. Sie werden bei Ophthalmie, Taubheit und Diabetes eingesetzt.
Die unreifen Früchte sind bitter, sauer, adstringierend und magenstärkend. Sie werden bei Diarrhö, Dysentery und Magenschmerzen verabreicht. Während die unreife Frucht durchaus erfolgreich zur Behandlung von Diarrhö eingesetzt wird, kann die reife Frucht bei Verstopfung verabreicht werden. Die reifen Früchte wirken abführend und helfen bei Verdauungsstörungen. Sie schmecken süss aromatisch und gelten als Stärkungsmittel mit positivem Einfluß auf das Herz, das Gehirn.
Chemische Bestandteile
Marmelosin, Alloimperatorin, Marmelid, Gerbsäure, Marmin, Umbelliferon, Skimmianin, Isoimperatorin, Isopimpinellin, Marmelin, Skimmin, Marmesin, Marmesinin, Fettsäuren, Öle.
Pharmakologische Eigenschaften
Bilva ist hypoglykämisch, krampferzeugend, antiviral, herzstimulierend, antiemetisch (Brechreiz unterdrückend), wurmtreibend, antibakteriell (Samenöl), antimykotisch, durchfallhemmend.
Skimmianin zeigte in verschiedenen Studien eine sedative (beruhigende), schmerzhemmende, krampflösende, fiebersenkende Wirkung.
Studien
In verschiedenen Studien konnte eine Wirksamkeit des pulverisierten Fruchtfleisches bei der Behandlung von Darmparasiten nachgewiesen werden. Insbesondere bei der Beseitigung von Hakenwürmern wie Ancylostoma wurden gute Ergebnisse erzielt.
Weiterhin konnte eine Wirkung gegen Durchfall und Schmerzen im Unterbauch nachgewiesen werden.
Das in den Blättern vorhandene Alkaloid Aegelin wurde erfolgreich bei der Behandlung von Asthma eingesetzt.
Bilva Rezepturen
- Bilvapanchaka Kvatha
- Bilvadi churna
- Bilvadi ghrita
- Bilva taila
- Bilvamooladi gutika
- Bilvadi leha
- Brihat gangadhara churna
- Brihachchhagaladya ghrita
- Dashamoola taila
- Pippalyadi taila
- Madhyama narayana taila
- Mushikadya taila
- Dhanyapanchaka Kvatha
- Pushyanuga churna
- Vatsakadi Kvatha
- Chyavanaprasha, Dashamoolarishta
- Amritarishta
Ersatzstoff und Fälschungsmittel
Ersatzweise werden für die Früchte des Bilva oft Elefantenäpfel (Feronia limonia) oder Mangostanfrüchte (Garcinia mangostana) eingesetzt.
Vermehrung und Kultivierung
Bilva benötigt eine sandig, lehmige Erde und ein sonniges, feuchtwarmes Klima. Die Vermehrung erfolgt über die in den Früchten vorhandenen Samen. Die Aussaat erfolgt von Juni bis Juli. Die Aufzucht der Jungpflanzen ist schwierig.
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