Die Brennessel, ein weltweit bekanntes altes Heilkraut mit breitem Wirkungsspektrum.
Die Brennessel gilt heutzutage meist als Unkraut. In der Vergangenheit wurde die sie jedoch aufgrund ihrer vielseitigen Heilwirkungen hoch geschätzt. So findet man bereits im Kräuterbuch von Lonitzer aus dem 5 Jh. eine Einteilung der verschiedenen Brennesseln. In Indien hielt man diese Heilpflanze für ein Symbol von Vasuki, dem König der Schlangen, und verwendete sie bei Nierenleiden, Fieber und zur Blutstillung. In unseren Breiten kultivierte man die Brennessel und braute aus ihr ein Bier gegen Rheuma, verwendete es als grünes Färbemittel und nutzte die Fasern zum Bau von Fischernetzen und Tüchern.
Mittlerweile wird die Brennessel auch von der Wissenschaft wiederentdeckt. Eine vielzahl von Heilwirkungen konnte dabei nachgewiesen werden. Sie weist einen hohen Gehalt an Vitalstoffen auf. So findet man in ihr vergleichsweise grosse Mengen Vitamin A und C, Acetylcholin, Histamin, Magnesium, Phosphor, Kalium, Kalzium, Kupfer, Eisen und Salicylsäure. Die Brennessel fördert den Stoffwechsel und stimuliert die Magendarm-, Pankreas- und Gallentätigkeit. Das Spektrum der Indikationen, bei denen Brennessel verabreicht wird, ist enorm.
Verwendung und Wirkungen der Brennessel
Die Brennessel wird oft erfolgreich zur Behandlung von Harnwegserkrankungen eingesetzt, deren Ursache eine vergrösserte Prostata oder eine verringerte Herz- Nierentätigkeit ist. Brennesseltee ist ein Hausmittel bei Arthritis, Gicht, Kurzatmigkeit, Bronchitis, Ekzemen und Hämorrhoiden.
Zur Behandlung von Keuchhusten und Rachenentzündungen, trocknet man die Wurzeln, mahlt sie und kocht das so erhaltene feine Pulver mit Zucker zu einem violetten Sirup.
Mit einem Aufguss senkt man den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck. Aufgüsse aus Brennessel finden allgemein bei Anämie, Diabetes und zur Abschwächung von Gebärmutterblutungen Verwendung.
Aus den zerdrückten Blättern werden Breiumschläge zur Linderung von Verbrennungen, Wunden, Furunkeln und Neuralgien hergestellt.
Fussbäder aus Brennessel helfen gegen Rheuma.
Bei Asthma und Bronchitis hilft eine Inhaltaion von verbrennender Brennessel. Als Gurgellösung lindern sie Zahnschmerzen. In Gesichtsmasken fördert die Pflanze ein reines Hautbild und der Saft ist ein wirksames Mittel um Schuppen auf der Kopfhaut zu entfernen.
Gekocht sind sie eine nach Spinat schmeckende, gesunde Abwechslung.
Mischt man Brennesseln mit Wasser und lässt diese Mischung ein paar Tage warm stehen, erhält man Brennesseljauche. Ein geschätztes Düngemittel und Schädlingsbekämpfungsmittel für Pflanzen. Problematisch ist hierbei jedoch die richtige Dosierung zu finden.
Beschreibung
Die Brennessel ansich gibt es nicht. Brennessel ist ein Oberbegriff, der mehere Arten umfasst. Dazu gehören beispielsweise Urtica dioica, die große Brennessel oder Urtica urens, die kleine Brennessel.
Urtica dioica ist ein ausdauerndes Kraut mit 4-kantigem Stengel, gegenständigen Blättern und freien Nebenblättern. Sie blüht vom Juli bis zum Herbst und ist häufig am Waldrand, Gebüschen und Gärten anzutreffen. Aus ihren Fasern stellte man früher Nesseltücher und Papier her.
Urtica urens ist eine einjährige Pflanze. Sie hat kleinere, eiförmige, grob gesägte Blätter und blüht vom Mai bis in den Herbst hinein. Man findet sie oft an Wegrändern.
Für die unangenehmen “Verbrennungen” die bei dem Kontakt mit der Pflanze entstehen, sind die sogenannten Brennborsten verantwortlich. Bei Kontakt entsteht eine mikroskopisch kleine Wunde in der Haut, durch die der Saft der Borstenzellen in die Haut gelangt und zu einer Entzündung führt. Unter den Brennesseln gibt es geradezu gefürchtete Vertreter. So gibt es tropische Nesseln, deren Nesselwirkung nach Kontakt jahrelang anhalten, wie beispielsweise Urtica urentissima, das Teufelsblatt, eine auf Timor anzutreffende Brennesselart.
Brennessel kaufen
Brennesseln sind weit verbreitet, so dass man sie sehr leicht in der Natur pflücken kann. Wem das zu anstrengend ist, der kann Brennesseln in allen Variationen in Apotheken, Drogerien oder bei Kräuterhändlern kaufen.
Familie: | Urticaceae – Brennesselgewächse |
Verbreitung: | ursprünglich in der nördlichen Hemisphere. Heute fast überall auf der Welt zu finden. |
Indikationen: | Harnwegserkrankungen, Arthritis, Gicht, Bronchitis, Asthma, Wunden, Ekzeme, Schuppen, Keuchhusten, Rachenentzündung, Diabetes, Blutarmut, Rheuma, Verbrennungen, Akne. |
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