In Indien glaubt man, dass im Ditabaum ein böser Geist wohnt. Grund könnte eine von Rätsch beschriebene psychoaktive Wirkung sein, die in der Ayurveda nicht überliefert ist. Medizinisch wird der Ditabaum insbesondere zur Behandlung von Fieber und zur Blutreinigung eingesetzt.
Synonyme
Echites scholaris
Familie
Apocynaceae (Hundsgiftgewächse)
Klassische Bezeichnungen
Saptaparna, Saptachhada, Saptaparni, Saptaahvaa, Saptahva, Vishaaltvak, Shaarada, Sharada, Vishamchhada, Vishamachchada, Vishalatwaka, Brihatwaka.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng – Ditabark, Devil tree, Devil’s tree, Dita Bark tree, Shaitan wood, Maddale
- Deu – Ditabaum, Weißquirlbaum, , Schulholzbaum
- Hindi – Chattivan, Chatian, Sativan, Satauna
- Malayalam – Daivapal, Eliampala, Pala, Koda-pala, Yaksippala, Nandani
- Marathi – Satwin, Satvin, Saptaparni, Saptachadah, Saptaparnah
- Tamil – Ezhilaypatay, Aclilampalai, Elilappalai, Palai
- Australien – Milky pine
- Arabisch – Shaitan
Botanische Beschreibung
Der Ditabaum, Alstonia scholaris, ist ein 12 bis 18 Meter hoher, immergrüner Baum mit grauer, rauher Rinde. Blätter lanzettförmig, in Büscheln zu vier bis sieben stehend, bis zu 25 cm lang. Blüten grünlich weiß oder grünlich gelb. Früchte 30 bis 60 cm lange dünne Schoten. Samen 8 mm lang, flach, braune Haare an den Enden. Die Rinde enthält einen klebrig, bitteren Milchsaft.
Verbreitung
Der Ditabaum ist in den feuchten Regionen Indiens heimisch. Man findet ihn insbesondere in Westbengalen und der Westküste Südindiens.
Verwendete Teile
Verwendet werden die Rinde, die Blätter und der Milchsaft (Latex).
Ditabaum Indikationen und Wirkungen
Rinde
Rätsch beschreibt eine psychoaktive Wirkung der Rinde des Ditabaums durch MAO-Hemmung. Verantwortlich für diese Wirkung soll das in der Rinde enthaltene Alstovenin sein. Es zeigt zeigt in geringen Dosen MAO-Hemmung und in höheren Dosen ZNS-stimullierende Wirkung, Stereotypie und Krämpfe, so Rätsch.
In der Ayurveda wird die Rinde des Ditabaums als bitter, astringent, fettverbrennend, verdauungsfördernd, abführend, wurmtreibend, antipyretisch, entgiftend, milchtreibend, blutdrucksenkend, magenstärkend, herzstärkend und allgemein kräftigend beschrieben. Hauptsächlich wird sie zur Behandlung von Fieber und Phosphaturie eingesetzt. Sie gilt auch als ausgezeichnetes Mittel zur Blutreinigung. Das in der Rindel enthaltene Echitamin wird als Blutdruck senkend und Fieber senkend beschrieben. Darüber hinaus soll es Malariaerreger töten. Dementsprechend wird die Rinde auch bei durch Malaria verursachtes Fieber eingesetzt. Weitere Indikationen sind Unterleibsbeschwerden, Diarrhö, Verdauungsstörung, Herzbeschwerden, Helminthose, Juckreiz, ausbleibende Milchproduktion, Asthma, Bronchitis, chronische Geschwüre, Tumore und allgemeine Schwäche. Mit Reis gekochte Rinde wird bei Leukorrhö verabreicht.
Blätter
Die jungen und zarten Blätter werden als Breiumschlag auf Geschwüre aufgebracht. Ein Dekokt aus ihnen wird bei Berberi verabreicht.
Milchsaft – Latex
Der Milchsaft wird äußerlich zur Behandlung von Geschwüren, Wunden, Tumoren, rheumatischer Beschwerden, Juckreiz und Ohrenschmerzen aufgetragen.
Samen
In der Ayurveda wird keine Verwendung der Samen beschrieben. Bei Miller findet man eine Aufzählung halluzinogen wirkender Indolalkaloide (Alstovenin, Venenatin, Chlorogenin, Reserpin, Chlorogensäure). Miller beschreibt dementsprechend eine Anwendung der Samen für aphrodisische oder psychoaktive Zwecke. Danach werden wenige Gramm der Samen zerstoßen und in etwas Wasser über Nacht ausgezogen. Am nächsten Tag wird die Flüssigkeit abfiltriert und getrunken. Die Dosierung für aphrodisische Zwecke beschreibt Miller als individuell verschieden. Als Anfangsdosis gibt er 3 g an. In der Ayurveda wird eine Nutzung der Samen, wie bereits erwähnt, nicht beschrieben. Es ist deshalb eindringlich davon abzuraten, sie einzunehmen.
In der Ayurveda beschriebene Dosierung
Rindenpulver: 4 – 8 g
Dekokt: 20 – 30 g Droge
Chemische Bestandteile
Blätter: Alschomin, Isoalschomin, Picralinol, Tubotaiwin, Lagunamin, Scholaricin, Picranilal, Netulin, Picrinin, Pseudoakuammigin, Betulin, Ursolsäure, ß-Sisterol, Scholarin.
Rinde: Echitamin, Echitamidin, Tubotaiwin, Picrinin, Akkuammidin, Ditamin, Venoterpin, Ditalnin, Echitenin, Strictamin.
Pharmakologische Eigenschaften
Blutdrucksenkend, antineoplastisch, antimikrobiell, antimalaria, ZNS-beruhigend (Picrinin). Strictamin zeigt Monoaminooxidase-Hemmung (MAO-Hemmer).
Toxikologie
Teile von Alstonia scholaris sollten, wie alle ayurvedischen Pflanzen, nur unter fachlicher Anleitung eingesetzt werden. Pharmakologisch konnte eine Monoaminooxidase-Hemmung durch Strictamin nachgewiesen werden. MAO-Hemmer können zu schweren Vergiftungen führen. MAO-Hemmer hemmen die Monoaminooxidase, die über die Nahrung aufgenommene toxische Amine abbaut. Dadurch können alltägliche Nahrungsmittel wie beispielsweise Bananen, Käse, Wein, Fisch, Ananas, Kaffee, Cola, Geflügelleber, verschiedene Bohnen, Alkohol und vieles mehr, zu schwersten Vergiftungen führen.
Studien
Eine Mischung aus 4 ayurvedischen Pflanzen, Alstonia scholaris, Caesalpinia bonduc, Picrorrhiza kurroa und Swertia chirata zeigte in einer Studie mit mehreren hundert Patienten eine hohe Wirksamkeit gegen Malaria.
Rezepturen
- Saptaparnaghana vati
- Saptachchhadadi kvatha
- Saptachchhadadi taila
- Saptaparnasatvadi vati
- Mahatikta ghrita
Vermehrung und Kultivierung
Die Vermehrung erfolgt durch die Samen. Der Ditabaum bevorzugt feuchte Bedingungen.
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