Aloe barbadensis wird mittlerweile in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel mit verjüngender Wirkung angepriesen. Auf keinen Fall sollte sie regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Synonyme
Aloe vera, Aloe perfoliata,
Familie
Liliaceae (Liliengewächse)
Echte Aloe Klassische Bezeichnungen
Kumari, Kanya, Grihakanya, Ghritakumarika.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Indian aloe, Barbados aloe, Curacao aloe, Jaffarabad aloe
- Deu. – Echte Aloe, Barbados Aloe
- Hindi – Ghikunwar, Ghikumari
- Malayalam – Kattuvala, Kattarvala
- Marathi – Korphad
- Tamil – Kattalai, Sirukattalai, Bhottu katrazhae
- Urdu – Musabbar, Ailiva, Siber
Botanische Beschreibung
Die echte Aloe, Aloe vera, ist eine stammlose, akauleszente, fleischige Pflanze mit Tochterrosetten. Die bis zu 60 cm langen, blaugrünen bis rötlich überlaufenden Blätter sind am Rand bedornt. Die Flächen der Blätter sind glatt.
Der Blütenstand ist einfach oder mit bis zu 3 Seitenästen und bis zu 90cm lang. Die Blüten sind bis zu 3 cm lang und gelb.
Verbreitung
Kultiviert findet man Echte Aloe überall. Wild wächst sie in den Küstenregionen von Bombay, Gujarat und Südindien.
Verwendete Teile
Verwendet wird der geleeartige Inhalte der saftreichen Blätter (frischer oder getrockneter Blattsaft).
Echte Aloe Indikationen und Wirkungen
In der Ayurveda gilt die Echte Aloe als bitter, süß, kühlend, wurmtreibend, abführend, windtreibend, entwässernd, magenstärkend, blutreinigend, menstruationsbeschleunigend und ophthalmisch. Aloeverasaft wird eingesetzt zur Behandlung von Verdauungsstörungen, Koliken, Verbrennungen, ausbleibender Monatsblutung, Drüsenvergrößerung, Hepatopathie, Splenopathie, Hauterkrankung, Verstopfung, Dysmenorrhö, Wassersucht, Karbunkel, Ischiassyndrom, Hexenschuss und Blähung.
Gängige Dosierungen in der Ayurveda liegen bei 10 bis 20ml Frischsaft oder 100 bis 300mg getrockneter Saft.
Chemische Bestandteile
Anthranoide Aloin A und B, 7-Hydroxy-aloin, Chrysophanol.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakologisch wurde eine entzündungshemmende, betäubende, leberschützende, antibakterielle, hypotonische Wirkung für Aloe nachgewiesen.
Toxikologie
Ein Pflanzenextrakt von echter Aloe zeigte, bei Dosierungen von bis zu 200mg je Kilogramm Körpergewicht, keinerlei toxische Wirkung in Rattenversuchen. Eine Einnahme über einen längeren Zeitraum könnte jedoch ernsthaft den Elektrolyt-Haushalt schädigen. Gleichzeitiger Verlust von Kalium könnte ernsthafte Probleme verursachen.
Echte Aloe sollte auf keinen Fall während Schwangerschaft und Stillzeit oder bei bestehenden Nierenproblemen oder Reizdarm eingenommen werden.
Die mittlere letale Dosis in Rattenversuchen lag bei 400mg/kg intravenös verabreicht, 800mg/kg intraperitoneal verabreicht (Einspritzung in den Bauchraum), 1600mg/kg oral verabreicht.
Studien
Eine Kräuter-Mineral-Mischung mit Echter Aloe als Hauptbestandteil verbesserte in einer Studie mit 250 Patientinnen deren Fruchtbarkeit um 85%. Die Studie beschreibt die Mischung als sehr effektiv bei funktioneller Unfruchtbarkeit und gestörter menstrualer Funktion.
Der Presssaft der Aloe, gemischt mit Vaseline, beschleunigt laut einer Studie die Heilung von Wunden, Verbrennungen und Sonnenbrand.
Eine Mischung aus Aloe barbadensis und zwei weiteren Pflanzen zeigte in einer Studie eine leberschützende Wirkung bei Patienten mit ansteckender Hepatitis ohne unerwünschte Begleiterscheinungen.
Rezepturen
- Kumarika vati
- Kumari vati
- Kumari taila
- Kumaripaka
- Kumaryasava
- Chandrashura rasa
Vermehrung und Kultivierung
Echte Aloe ist relativ anspruchslos. Sie wächst selbst unter ständiger Trockenheit und toleriert magere Böden mit erhöhtem PH-Wert, Natrium und Kalium. Optimale Bedingungen schafft man durch moderat gedüngte VulKanerde .
Die Vermehrung erfolt durch Wurzeltriebe.
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