Ein Geländer oder einen Zaun ohne Beton selber bauen? Mit dieser Methode bauen Sie blitzschnell Geländer oder Zäune in jeder Umgebung. Dabei ist das Geländer extrem langlebig und leicht zu erneuern.
Zugegeben, ich arbeite nicht gerne mit Baustoffen, wie Beton. Ein Geländer oder Zaun damit zu bauen ist mühsam, unnatürlich und nicht wirklich langlebig. Denn was auch immer Sie in den Beton als Fuß setzen, wird irgendwann rosten. Die Erneuerung ist dann eine grauenvolle Arbeit. Nur mit schweren Gerät ist dann der Betonsockel wieder zu entfernen. Hinzu kommen Kosten für die Entsorgung. Aus meiner Sicht sollte man immer die Folgekosten und ökologische Aspekte in eine Betrachtung des Aufwandes einbeziehen. Ein Grund, weshalb sich beispielsweise Teerpappe niemals als Feuchtigkeitsschutz eignet. Auch wenn sie fleissig gekauft und als angeblich günstiger Baustoff massiv eingesetzt wird. Feuchtigkeit hält sie nicht wirklich fern, ökologisch ist sie ein Desaster und die Entsorgung kostet mehr als der Kauf. Ähnlich schlecht schneidet solch ein, auf Basis von Beton, errichtetes Geländer oder ein Zaun ab. Wenn erökologisch auch nicht ganz so bedenklich ist.
Ich grübelte also, wie ein Geländer oder ein Zaun leicht gebaut werden kann. Dabei sollte das Geländer leicht wieder abbaubar oder erneuerbar sein und keine Abfallstoffe entstehen, die entsorgt werden müssten. Pfähle anspitzen und in die Erde schlagen, war die erste Idee. Haben Sie das schon mal versucht? In einem steinigen Boden ist es schon eine Kunst, die im Lot und in der Flucht einzuschlagen. Meist stehen welche schief. Und die Lebensdauer? Die ist, mit wenigen Jahren, gering. Und auch die Stabilität lässt zu wünschen übrig.
Durch Zufall fiel mir auf, dass ein Wabenstein rechteckige Öffnungen von 8cm aufweist. Das ideale Mass für einen Geländer- oder Zaunpfosten. Durch seine breite Fläche und sein Gewicht, bildet er einen idealen Fuß für einen Zaun. Darüber hinaus liegen die rechteckigen Öffnungen so, dass zwei Pfosten gegenüber eingesetzt werden können. Verbindet man diese beiden Pfosten mit Holzlatten, hat man ein perfektes Zaunelement, in das Querhölzer eingeschoben werden können. Fertig ist ein Zaun. Er war das erste Projekt, das ich gebaut habe, siehe: Zaun selber bauen.
Nun stellte sich die Frage, ob auch ein Pfosten im Wabenstein ausreichen würde, um beispielsweise einen Material sparenden Zaun oder ein Geländer zu bauen. In unserem Fall brauchten wir ein Geländer an einem Abgrund. Unsere Region eignet sich perfekt für solch ein Geländer. Sehr viel Stein und wenig Boden.
Ich liebe es, mit einem Projekt mehrere Arbeiten gleichzeitig zu erledigen. Bei der Erstellung des Geländers erhielt ich so gleich das Material für den Weg und gesiebte Erde für unsere Beete.
Was Sie für Ihr Geländer benötigen
Was Sie an Material benötigen, hängt ganz davon ab, welches Material Sie als Geländer nehmen und womit Sie es befestigen möchten. Unser Geländer musste sehr stabil sein. Alle zwei Meter benötigten wir einen Wabenstein, ein 8x8cm Pfosten, ein 2m langes Holz als Querstange und Schrauben um es an den Pfosten zu befestigen. An Werkzeug brauchten wir eine Spitzhacke, eine Schaufel, ein Sieb, eine Schubkarre, eine Bohrmaschine, ein Schlüssel für die Schrauben, eine Wasserwage und einen Zollstock. Sollten Sie sich nicht auf Ihr Augenmass verlassen wollen, benötigen Sie eine Schnur für die Flucht. Wenn Sie, wie ich, gerne alleine arbeiten, ist eine Schraubzwinge hilfreich. Bei Verwendung von Schrauben, bietet sich ein Fräßkopf an, um zu verhindern, dass das Ende der Schraube aus dem Holz heraussteht.
Der Bau des Geländers
Der Bau ist ganz einfach:
- Boden alle zwei Meter etwas ausheben und begradigen.
- Wabenstein in Waage auflegen.
- Pfosten im Lot in ein Wabensteinfeld einschlagen und in Flucht ausrichten.
- Leere Felder mit Erde oder Lehm ausstampfen.
- Wabenstein mit Natursteinen beschweren. Beim Bau eines Zauns geht es lediglich darum den Wabenstein zu verstecken.
- Querstangen anschrauben
Ich habe mir wesentlich mehr Arbeit gemacht. Einerseits brauchte ich die Steine aus unserem Boden für den Weg. Andererseits brauchen wir Erde für unseren biologischen Anbau. Zwar ist der gesiebte Lösboden bei uns sehr nährstoffarm, doch mit dem Mist unserer Gänse, gemischt mit Leinenhäcksel, erhalten wir einen sehr fruchtbaren Boden.
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Sarah meint
Bin gerade in ein Haus in ein Wasserschutzgebiet gezogen.
Diesen Beitrag ist sehr hilfreich und wird bei mir ausprobiert.
Herzlichen Dank!