Das zur Familie der Brennnesselgewächse gehörende Glaskraut, Parietaria officinalis, wirkt blutreinigend, erfrischend, erweichend und harntreibend. Glaskraut wurde in der Volksmedizin zur Behandlung von entzündeten Wunden, Nierenentzündung, Hämorrhoiden, Blasenentzündung, Steinerkrankung, Hautflecken, Verbrennungen, Albuminurie, Harnwegsinfektion, Rheuma und Husten eingesetzt.
Glaskraut Verwendung und Wirkung
Das Glaskraut stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Es wurde in unseren Breiten angebaut und verwilderte in warmen Gegenden. Man findet es bevorzugt in alten Mauerritzen.
Hinter der Bezeichnung Glaskraut verbergen sich zwei Arten mit den selben medizinischen Eigenschaften. Das Aufrechte und das Ausgebreitete Glaskraut, Parietaria judaica.
Das Aufrechte Glaskraut ist eine bis zu einem Meter hohe, ausdauernde, aufrechte, kaum verzweigte Heilpflanze. Die Stengel sind leicht brüchig und flaumig behaart, allerdings ohne Brennhaare. Die Blätter sind wechselständig, gestielt, eiförmig-lanzettlich bis eiförmig rundlich und bis zu 10 cm lang. Glaskrautblüten blühen von Juni bis September. Sie sind grünlich und unscheinbar und bilden in dichten Knäueln stehende Blütenstände in den Blattachsen. Die Früchte – Nüsse – sind schwarz glänzend.
Traditionelle Verwendung
Traditionell nutzte man den frischen Saft der Heilpflanze um Verbrennungen und Verletzungen zu behandeln. In manch altem Kräuterbuch wird auch das getrocknete Pulver für diesen Zweck empfohlen. Glaskrautkohle nutzte man zum weissen der Zähne. Ein aus Glaskraut destilliertes Wasser soll hilfreich sein zur Behandlung von mit Verschleimung einhergehenden Husten, Wassersucht und Steinen. Sowohl ein Sirup als auch ein Infus soll hilfreich sein bei Nierenentzündung, Blasenentzündung und Albuminurie. Äußerlich aufgebracht, soll ein Dekokt helfen Pigmentflecken und Sommersprossen zu bleichen. Heute findet man die Pflanze nur noch in wenigen Teemischungen. Das Glaskraut ist eine der Heilpflanzen, die zu Unrecht in ein Schattendasein gedrängt wurden.
Inhaltsstoffe
Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Bitterstoffe, Kaliumnitrat.
Glaskraut weiterführende Links
Ausführliche Informationen im Glaskraut.
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