Der indischen Mythologie zufolge ist Guduchi, Tinospora cordifolia, aus dem Nektar Indras, dem König der Götter, entstanden. im Krieg zwischen Gott Rama und dem Dämonenkönig Ravana, schenkte Indra an die bereits sterbende Armee von Affen, die Rama folgten, einen Nektar aus. Dabei fielen Tropfen zu Boden, aus denen Guduchi, Tinospora cordifolia, mit seinen einzigartigen schützenden Eigenschaften entstanden sein soll. Am Ende der Schlacht siegt Rama über Ravana, indem er ihn mit einem Pfeil durchbohrte. Bezugnehmend, auf die göttliche Herkunft Guduchis, bezeichnet man die Pflanze im Sanskrit auch als “Göttlichen Nektar”, Amrita. Weitere Bezeichnungen für Tinospora cordifolia sind Guduchi, “Die den Körper schützt” oder Giloya,was ein himmlisches Elixier bezeichnet, das göttliche Wesen vor dem Altern bewahrt und sie auf ewig jung hält. Aus diesen Bezeichnungen für Guduchi kann man die durch die Ayurveda geschätzten Heilwirkungen der Pflanze bereits erahnen. Die Pflanze ist ein Anti-Aging Mittel und wird in der Ayurveda insbesondere zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt.
Familie
Guduchi ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Mondsamengewächse (Menispermaceae).
Klassische Bezeichnungen
Guduchi, Madhuparni, Amrita, Amritavallari, Chhinna, Chhinnaruha, Chinnodbhava, Vatasadani, Tantrika, Kundalini, Chakralakshanika, Mandali, Vayastha, Chandrahasa, Rasayani, Vishalaya, Dhira, Somavalli, Devanirmita.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Tinospora, Gulancha tinospora
- Deu. – Guduchi, Tinospora
- Hindi –Gulancha, Giloy, Amrita, Gulneha, Gulbel, Guloh, Gurcha
- Malayalam -Amritu, Chittamritu
- Marathi – Gulvel
- Tamil – Amrutavalli, Seendil kodi, Seendal, Chindil, Chintilikkoti
Botanische Beschreibung
Guduchi ist eine verholzende Rankpflanze, mit grossen herzförmigen Blättern. Die Pflanze wächst vornehmlich an Bäumen, um die sie sich herumwindet, wobei sie beeindruckende Wuchshöhen erreicht. Dabei bildet sie meterlange vergleichsweise dünne Luftwurzeln aus. Im Sommer bildet die Pflanze kleine gelbe Blüten, nachdem sie die Blätter abgeworfen hat. Die Steinfrüchte sind eiförmig, glänzend rot und erbsengroß. Die Samen sind weiß und bohnenförmig.
Verbreitung
Guduchi, Tinospora cordifolia, ist im tropischen Teil Indiens heimisch. Im Nordosten Indiens findet man die Pflanze bis zu einer Höhe von 900 Metern.
Verwendete Teile
In der Ayurveda nutzt man den Stamm, die Wurzel und die Blätter.
Mythologie
Der indischen Mythologie zufolge ist Guduchi aus dem Nektar Indras, dem König der Götter, entstanden. im Krieg zwischen Gott Rama und dem Dämonenkönig Ravana, schenkte Indra an die bereits sterbende Armee von Affen, die Rama folgten, einen Nektar aus. Dabei fielen Tropfen zu Boden, aus denen Guduchi, mit seinen einzigartigen schützenden Eigenschaften entstanden sein soll. Am Ende der Schlacht siegt Rama über Ravana, indem er ihn mit einem Pfeil durchbohrte. Bezugnehmend, auf die göttliche Herkunft Guduchis, bezeichnet man die Pflanze im Sanskrit auch als “Göttlichen Nektar”, Amrita. Weitere Bezeichnungen für Tinospora cordifolia sind Guduchi, “Die den Körper schützt” oder Giloya,was ein himmlisches Elixier bezeichnet, das göttliche Wesen vor dem Altern bewahrt und sie auf ewig jung hält. Aus diesen Bezeichnungen für Guduchi kann man die durch die Ayurveda geschätzten Heilwirkungen der Pflanze bereits erahnen. Guduchi ist ein Anti-Aging Mittel und wird in der Ayurveda insbesondere zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt.
Guduchi Indikationen und Wirkungen
Guduchi wird in der Ayurveda als bitter, adstringierend, süß, wärmeerzeugend, schmerzstillend, wurmvertreibend, umstimmend, entkrampfend, entzündungshemmend, fiebersenkend, verdauungsfördernd, appetitanregend, magenstärkend, herzstärkend, verjüngend, windtreibend,antiemethisch (gegen Erbrechen), verstopfend, reinigend, hämatinisch (Stimulation zur Produktion roter Blutzellen), schleimlösend, aphrodisierend, tonisierend und Muttermilch reinigend beschrieben.
In der Ayurveda setzt man Guduchi bei Erbrechen, Blähungen, Magenschleimhautentzündung mit Magensäurüberschuß, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Fieber, Gicht, Herzschwäche, Asthma, Anämie, Husten, allgemeiner Schwäche, rheumatoider Arthritis, Fadenwürmern, Verdauungsstörung, Würmern, Wundrose, Harnwegsbeschwerden, Hauterkrankungen, Banti-Syndrom, Vergesslichkeit und Augenerkrankungen ein.
Aus dem Stamm und der Wurzel gewonnene Stärke wird als hilfreich zur Behandlung von Diarrhö und Rheuma beschrieben. Bei Diarrhö ist Guduchistärke insbesondere dann wirksam, wenn sie auf eine Übersäuerung zurückzuführen ist.
Die gesamte gemahlene Pflanze soll äußerlich auf Frakturen aufgebracht, lindernd wirken.
Ein Presssaft aus Guduchi wirkt entwässernd. Die Blätter werden traditionell bei Gelbsucht verabreicht.
Zur Stärkung der Abwehrkräfte wird in der Ayurveda aus dem Stamm der Guduchi Pflanze ein Sud bereitet. Dazu werden Stiele der Guduchi Pflanze über längere Zeit gekocht. Den so hergestellten Guduchi Tee trinkt man täglich.
Zur Behandlung der Gicht verwendet man traditionell Guduchiöl aber auch ein Guduchitee wird als wirksam beschrieben.
Bei Erkrankung der Haut wird Guduchi meist mit Neem, Haldi und Amla vermengt. Das Resultat ist ein sehr effektives Mittel gegen eine Vielzahl von Hauterkrankungen.
Für die meisten aufgeführten Beschwerden wird Guduchi in der Ayurveda oft auch als gemahlenes Pulver eingesetzt, sogenanntes Guduchi Churna. Aus diesem Pulver kann auch ein Guduchi Tee oder Sud erstellt werden.
Guduchi Dosierung in der Ayurveda
Guduchi Dekokt: 50 – 100ml
Guduchi Pulver: 3 – 6g
Stärke aus Guduchi-Wurzel und Guduchi-Stamm: 1 – 2g
Doshas
Guduchi, Tinospora cordifolia, reduziert alle drei Doshas. Guduchi ist ein typisches Adaptogen, das in der Ayurveda als Rasayana empfohlen wird.
Chemische Bestandteile
Alkaloide: Berberin, Palmatin, Tembetarin, Cholin, Tinosporin, Isocolumbin, Tetrahydropalmatin und Magnoflorin. Glycoside: 18-Norclerodan, Furanoid diterpen Glucosid, Tinocordisid, Tinocordifoliosid, Cordiosid, Cordifoliosid A, Cordifoliosid B, Syringin, Syringin-Apiosylglycosid, Palmatosid C, Palmatosid F, Cordifolisid C D und E. Furanolacton. Lactone: Clerodane derivatives, Tinosporon, Jateorin, Columbin. Steroide: ?-Sitosterol, ?-sitosterol, Hydroxyecdyson, Ecdysteron, Makisteron und Giloinsterol A. Tinocordifolin, Octacosanol, Heptacosanol, Nonacosan-15, Jatrorrhizine, Tinosporidin, N-trans-feruloyl tyramin, Giloin, Giloinin, Tinosporsäure.
Pharmakologische Eigenschaften
Für Guduchi, Tinospora cordifolia, wurde pharmakologisch eine ZNS beruhigende, hypoglykämische, antihyperglykämische, antibakterielle, antimikrobielle, fiebersenkende, entzündungshemmende, antiarthritsche, antiallergische, leberschützende, schmerzlindernde, Imunsystem stimulierende bzw. unterdrückende (Adaptogen), stresslindernde, antidiabetische, antitumor, adaptogene, antioxidative, entwässernde, hypotonische, antiendotoxische, antileishmaniale Wirkung nachgewiesen.
Studien
Entzündungshemmer
Der getrocknete Stamm der Guduchi Pflanze wirkt stark entzündungshemmend. Die Wirkung ist weitaus ausgeprägter als beispielsweise Acetylsalicylsäure. Eine Mischung mit Guduchi, Rumalaya, zeigt eine signifikante Reduzierung der Schmerzen bei rheumatoider Arthritis.
Guduchi Leberschutz und Hepatitis
In vitro konnte eine Wirkung von Guduchi gegen Hepatits B und E nachgewiesen werden.
In einer Studie wurden 20 Patienten mit infektiöser Hepatitis über einen Zeitraum von 4 Wochen mit Guduchi behandelt. Von aus dem Guduchi Stamm gemahlenen Pulver, zu Tabletten à 500 mg gepresst, wurden ihnen dreimal täglich 4 Stk. mit frischen Wasser verabreicht.15 Patienten waren nach 4 Wochen geheilt. Bei den restlichen 5 zeigten sich Verbesserungen.
Guduchi Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit
Durch die Gabe von Guduchi konnte eine eindeutige mentale Verbesserung erreicht werden. Insbesondere der I.Q Level konnte signifikant verbessert werden. Bei schweren mentalen Disfunktionen ist jedoch Brahmi vorzuziehen.
Guduchi Diabetes und Probleme im Blasenbereich
Empfohlen wird meist die Einnahme eines Presssaftes aus der Guduchi Pflanze in grossen Mengen.
In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde jedoch meist ein Extrakt der Guduchi Wurzeln oder Guduchi Blätter verwendet. So konnte in Rattenversuchen nach der Gabe eines Guduchi Wurzelextrakts eine erhebliche Senkung des Blutzuckerspiegels nachgewiesen werden. Die tägliche Einnahme eines Alkohol- oder Wasserextrakts aus den Wurzeln von Guduchi, Tinospora cordifolia, senkt den Blutzuckerspiegel nachhaltig und erhöht die Glukosetoleranz. Eine Regeneration der Pankreas wie bei Gurmar konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
20 Patienten mit Diabetes wurde in einer Studie eine Mischung aus Guduchi – Tinospora cordifolia, Cinnamomum tamala, Aegle marmelos, Gymnema sylvestre, Pterocarpus marsupium, Azadirachta indica und Trigonella foenum-graecum verabreicht. Die Dosierung erfolgte je nach Schwere der Erkrankung und über einen Zeitraum von 3 Wochen. Die Ergebnisse der Studie zeigten eine signifikante Verbesserung und eine erhöhte Insulinausschüttung durch die Pankreas.
Sexuelle Störung
56 Patienten mit sexueller Störung wurde über einen Zeitraum von 4 Wochen eine Mischung aus Guduchi – Tinospora cordifolia (Stamm), Mucuna prureins (Samen), Withania somnifera (Stamm), Glycyrrhiza glabra (Stamm), Myristica fragrans (Frucht) und Tribulus terrestris (Frucht) verabreicht. Es zeigte sich bei allen Patienten eine eindrucksvolle Verbesserung der Erektion, Dauer des Koitus und der Ejakulation sowie der post-koitalen Befriedigung.
Rheumatoide Arthritis
In einer Studie wurden 34 Patienten mit rheumatoider Arthritis über 6 Wochen mit Suddha guggulu und Guduchyadi kvatha behndelt. 27 Patienten zeigten nach 6 Wochen bemerkenswerte Verbesserungen, 4 Patienten zeigten moderate Verbesserungen.
Nierensteine
Eine ayurvedische Mischung aus Guduchi, Withania somnifera, Myristica fragrans, Eclipta alba, Bergenia ligulata, Asparagus racemosus und Tribulus terrestris zeigte sehr gute Resultatein einer Studie bei der Patienten mit Nierensteinen behandelt wurden. Bei allen Patienten lösten sich die Steine innerhalb von 15 bis 30 Tagen auf und wurden in Form von Kalziumkarbonat oder Kalziumoxolat ausgeschieden. Alle durch die Steine verursachten Beschwerden wurden ebenfalls behoben.
Immunsystem ausgleichend
In wissenschaftlichen Studien konnten die Immunsystem ausgleichenden Eigenschaften von Guduchi nachgewiesen werden. Verwendet wurde ein Extrakt aus Alkohol oder Wasser.
Rezepturen
- Guduchyadi churna
- Guduchyadi kvatha
- Guduchyadi lauha
- Amritarishta
- Guduchi taila
- Guduchyadi taila
- Guduchi ghrita
- Amritaguggulu
- Amritashtaka churna
- Bhadramustadi kvatha
- Panchanimba churna
- Brihanmarichadya taila
- Guduchi sattva
- Sarvajwarahara lauha
- Dashamoolarishta
- Kaishore guggulu
- Pathyadi kvatha
- Sanjivani vati
- Kantakari avaleha
Ersatzstoff und Fälschungsmittel
Guduchi Extrakt, Guduchi sattva, wird oft durch ein Mehl aus Kartoffel, Süßkartoffel, Pfeilwurzelmehl und Banane gefälscht. Auch werden Tinospora sinensis und Tinospora crispa als Fälschungen in Umlauf gebracht.
Vermehrung und Kultivierung
Die Vermehrung von Guduchi erfolgt am einfachsten über Stecklinge. Sie kann zwar auch über Guduchi Samen erfolgen, das Wachstum der durch Samen hervorgebrachten Pflänzchen ist jedoch wesentlich langsamer als die der Stecklinge.
Bei der Kultivierung stellt Guduchi keine sonderlichen Ansprüche an die Erde. Das Klima sollte feucht und warm sein. In Indien wächst Guduchi bevorzugt am Niembaum. Der Wirstoffgehalt der Pflanze soll dadurch wesentlich höher sein.
Bezugsquellen
Unter den Bezeichnungen Guduchi, Guduchi Churna oder Tinospora cordifolia wird im Handel überwiegend Guduchi Pulver zum Kauf angeboten.
Über spezialisierte Läden kann man auch aus Indien, Sri Lanka oder Nepal importierten Guduchi Tee erwerben. Einige Gärtnereien bieten auch die Pflanze zum Kauf an.
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