Der Huflattich, Tussilago farfara, ist seit Jahrtausenden bekannt als beruhigendes und schleimlösendes Hustenmittel.
Lebensraum
Der Huflattich ist in unseren Breiten sehr häufig anzutreffen. Man findet ihn an Wegrändern, auf Wiesen, Dämmen, auf feuchten Äckern. Bevorzugt auf Ton, Lehm oder Kalk. Huflattich ist von März bis April sehr leicht an seiner löwenzahnähnlichen, goldgelben Blüte zu erkennen. Erst danach bilden sich die an einen Huf erinnernden markanten Huflattich-Blätter.
Beschreibung des Huflattich
Der zur Familie der Korbblütler gehörende Huflattich ist eine ausdauernde Pflanze mit rübenartigen Wurzelstock aus dem im Frühjahr bis zu 30 cm hohe weißfilzige Stengel mit löwenzahnähnlicher Blüte spriessen. Die erst im Sommer nach der Huflattichblüte erscheinenden, herzförmigen bis hufeisenförmigen, handgrossen Huflattichblätter sind gezähnt, oberseits dunkelgrün, glatt und auf der Unterseite weiß behaart.
Traditionelle Verwendung des Huflattich
Huflattich ist seit Jahrtausenden als beruhigendes und schleimlösendes Hustenmittel bekannt und wird dementsprechend auch verwendet. Zwar werden dem Huflattich von der Volksmedizin weitere positive Wirkungen zugesprochen doch weisen viele Kräuterkundige darauf hin, dass es bei fast allen anderen beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten bessere Heilpflanzen gäbe. Trotzdem sollen sie hier nicht unerwähnt bleiben. So wird Huflattich traditionell auch bei beginnender Tuberkulose, Asthma, Brustfellentzündung, Gesichtsrose und schleimigen Durchfall eingesetzt. Äusserlich nutzt man Huflattich in Form von Umschlägen zur Behandlung von Beingeschwüren, Venenentzündungen und Verbrennungen. In der Landbevölkerung wurden Huflattichblätter als auf die Lunge kräftigend wirkender Rauchtabak genutzt. Huflattich ist auch Bestandteil der Asthmazigarette. Für eine Asthmazigarette mischte man Huflattichblätter und die Blätter des Stechapfels im Verhältnis 2:1. Asthmazigaretten werden aufgrund ihrer rauscherzeugenden Wirkung nicht mehr im Handel angeboten.
Eingenommen wird Huflattich meist als Tee oder in Form einer Tinktur. Zur Bereitung von einem Huflattichtee werden zwei Teelöffel Huflattichblätter oder Huflattichblüten mit 200 ml kochenden Wasser übergossen. Für eine Tinktur eignen sich besonders die Blütenküpfe des Huflattichs. Sie werden von März bis April geerntet. Zwei Hände voll gibt man auf einen Liter Alkohol. Diese Tinktur lässt man 3 Wochen in der Wärme stehen und seiht sie anschließend ab.
Weitere Rezepte und eine ausführliche Beschreibung finden Sie unter Huflattich
Inhaltsstoffe
Schleim, Inulin, Gerbstoffe, Gallussäure, Phytosterin, Dextrin, 17% Mineralstoffe, Apfelsäure, Phosphorsäure, Weinsäure, Cholin, 0,05% Bitterstoff, 0,02 % Pyrrolizidin-Alkaloide wie Senkirkin und Senecionin.
Toxikologie
Huflattich enthält bis zu 0,02 % Pyrrolizidin-Alkaloide wie Senkirkin und Senecionin. Detaillierter Informationen unter: Huflattich
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