Iboga, Tabernanthe iboga, ist ein bis zu 2 Meter hoher, immergrüner Strauch aus der Familie der Apocynaceae (Hundsgiftgewächse). Das in der typisch gelben Wurzel enthaltene Alkaloid Ibogain wirkt stark stimulierend auf das zentrale Nervensystem, hemmt die Cholinesterase und wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.
Verwendung und Wirkung von Iboga
Iboga ist im tropischen Regenwald Westafrikas heimisch. Besonders verbreitet ist der Strauch in Gabun und Äquatorialguinea. Man findet ihn aber auch im Südosten von Kamerun, im Kongo und in der Nähe des Kwango und Kwilu von Zaire. In Zaire wird die Wurzel des Iboga auf Märkten zum Kauf angeboten.
Der Strauch wird vielerorts in West- und Zentralafrika angebaut.
Traditionelle Verwendung
Die halluzinogene Wirkung von Iboga wurde erstmals 1903 von dem Franzosen Guien beschrieben. Guien beobachtete in Zaire eine Zeremonie bei der ein Einheimischer große Mengen der Pflanze kaute. Kurz darauf bekam er einen an Epilepsie erinnernden Anfall mit Krämpfen begleitet von unbewussten Äußerungen, die von den Älteren als prophetisch eingestuft wurden.
Bereits 50 Jahre zuvor gab es Berichte anderer Entdecker über eine Wurzel namens Iboga, die von den Einheimischen als Tonikum geschätzt wird, welches hilft Müdigkeit zu überwinden und extremen körperlichen Strapazen zu trotzen. Die Einnahme der Ibogawurzel soll die Distanz, die ein Jäger zurücklegen kann verdoppeln und das bei zusätzlichem Gepäck. Griffon Du Bellay brachte als erster Mitte des 19. Jahrhunderts ein Exemplar des Ibogastrauches von Gabun nach Frankreich und förderte damit das wissenschaftliche Interesse.
Malchair entdeckte als erster die Benutzung der Wurzel als Pfeilgiftzusatz im Westen von Zaire.
Medizinische Verwendung
Iboga wird in der traditionellen afrikanischen Medizin zur Behandlung von Manischen Depressionen, Nervenschwäche, Fieber, Bluthochdruck und Zahnschmerzen eingesetzt. Dabei wird die Wurzel selten allein verabreicht. Meist verabreicht man Iboga zusammen mit anderen Pflanzen.
Zubereitung und Dosierung
Die extrem bitter und eklig schmeckende Ibogawurzel wird frisch gekaut oder getrocknet und zu Pulver vermahlen. Das Pulver kann mit Wasser vermischt eingenommen oder als Tee bereitet werden.
Ein gehäufter Teelöffel des getrockneten Pulvers wirkt stimulierend meist begleitet von einer leichten Euphorie. Sechs bis zehn Gramm lösen psychedelische Halluzinationen aus. In den erstmals von dem Franzosen Guien beschriebenen rituellen Zeremonien ist es durchaus üblich bis zu 200g der Ibogawurzel einzunehmen. Manchmal mit tödlichen Folgen durch Atemlähmung.
Die Früchte des Ibogastrauchs sind eßbar, weisen aber keine psychedelische Wirkung auf.
Wirkung
Das in der Ibogawurzel enthaltene Alkaloid Ibogain wirkt bei einer Konzentration von bis zu 10mg pro Kg Körpergewicht stimulierend auf das Zentralnervensystem. 40mg Ibogain je Kg Körpergewicht führt zur Hemmung der Serotonin-Rezeptoren und äußert sich in einer LSD-ähnlichen Wirkung.
Da auch die anderen in der Ibogawurzel enthaltenen Alkaloide an bestimmte Rezeptoren binden und somit als Agonisten fungieren oder Botenstoffe hemmen und so als Antagonisten auftreten, entspricht die Wirkung der Wurzel nicht der von reinem Ibogain.
Die Wirkung der Ibogawurzel wird in hohen Dosierungen als von starken Visionen geprägt beschrieben. Meist nimmt man in diesen Visionen Kontakt zu verstorbenen Familienmitgliedern, aber auch zu Ahnen im weitesten Sinne auf. Geringe Dosierungen wirken stimulierend.
Geringe Mengen weisen in der Regel keine Nebenwirkungen auf. Hohe Dosierungen führen zu Krämpfen mit Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod durch Atemlähmung.
Inhaltsstoffe
Alkaloide: Ibogain, Tabernanthin, Ibogamin, Gabonin, Ibogalin, Voacangin, Catharanthin, Voacryptin und Voaphyllin.
Landestypische Bezeichnungen
- Gabun: Eboka, Leboka, Dibuga, Iboa, Abua, Libuka, Obuété, Boga
- Kongo: Liboko, Meboa
- Zaire: Inkomi, Elahu, Pandu, Ikuke (Mongo); Bugensongo (Ngala); Lopundja, Isangola, Botola, Lofondja
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Beatus Gubler meint
Ich bin pensionierter Streetworker, wir haben früher oft dokumentieren können, wie hilfreich Ibogain bei gewissen Leiden war.
Viele unserer Klienten wurden von Ihrer Sucht, oder chronischen Krankheiten befreit, innert kürzester Zeit.
Leider existiert das früher auch in der Schweiz zugängliche Präparat Ibogain HCI (Ampullenform) heute nur noch in den Usa und in Slowenien. (Firma Omnichem)
Es war damit möglich, aufgegebene Schwerstabhängige in 2 Tagen von 100mg Methadon auf Null runter zu bringen, ohne dass die Probanden Entzugserscheinungen hatten.
Keiner der mir bekannten Patienten, welche mit Ibogain behandelt wurden, wurde soweit mir bekannt, jemals rückfällig. Wir mussten damals unsere Kollegen in Frankreich
die Therapie machen lassen, aus rechtlichen Gründen. Wir konnten dort viel lernen. Ibogain ist auch eine gute Vorbereitung auf einen womöglichen palliativen Zustand, die Menschen
haben keine Angst mehr, sie wissen, dass es danach weiter geht.
Zu den guten Zeiten haben wir Schwerstabhängige in kurzer Zeit zu kontrolliert Konsumierenden Menschen aufbauen können, welche es lassen konnten, oder geniessen wollten, vom Bier bis zu sonst etwas. Wir kombinierten alle Begleitungen, unabhängig wie der Betroffene vom Gift runterkam, mit der gewaltfreien Kommunikation von Marshall Rosenberg. Wir waren äusserst erfolgreich mit dieser art der Kommunikation, um Patienten auf zu fangen. Weil hier in der Schweiz durften wir nicht mit Ibu arbeiten, das war schade.
Ich habe 2 Kliniken gefunden, wo Therapien mit Ibu, ärztlich begleitet, angeboten werden. Hier ein Link zu einer guten Doku aus den Usa, im zweiten Teil kommt das Ibugain an die Reihe.
Ein Klient von 500mg Medha runter auf null in 36 Stunden, eine Extremsituation, aber gar nicht so selten.