Das Indische Lungenkraut wird unter der Bezeichnung Vasaka seit mehr als 2000 Jahren von den Sadhus gekaut um die Atemwege zu befreien. Verwendet werden dazu die Blätter und die jungen Knospen der Adhatoda-Pflanze.
Lebensraum
Das Indische Lungenkraut ist in Indien, Sri Lanka und Malaysia heimisch. In Indien ist sie nahezu überall bis zu einer Höhe von 1300 Metern zu finden.
Beschreibung
Das Indische Lungenkraut ist ein kleiner, mehrjähriger, immergrüner Busch der bis zu 2,5 Meter groß wird. An seinen gegenständig wachsenden, aufsteigenden Zweigen sitzen mit einer Länge von bis zu 19 Zentimetern und einer Breite von biz zu 7 Zentimetern auffallend große, lederartige Blätter. Die zwittrigen Blüten werden aus zwei spiegelgleichen Hälften gebildet (zygomorph). Die Blütenkrone der Indischen Lungenpflanze ist weiß, die untere Lippe meist violett gestreift. Die kleinen, keulenförmigen Kapselfrüchte enthalten vier kugelförmige Samen.
Indisches Lungenkraut gehört zur Familie der Acanthaceae (Akanthusgewächse).
Traditionelle und moderne Verwendung
Indisches Lungenkraut wird bevorzugt zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Atemwegsbeschwerden eingesetzt. Indikationen sind beispielsweise Husten, Erkältungen und Asthma. Aber auch Fieber oder Ohreninfektionen.
Zur Behandlung von Fieber stellt man einen Dekokt aus den Blättern des indischen Lungenkrautes her. Dazu kocht man die Blätter für ca. 10 Minuten in Wasser. Der Dekokt wird ebenfalls zur Einleitung der Geburt verabreicht so dass sich eine Verwendung während der Schwangerschaft verbietet.
Die erwärmten Blätter des Indischen Lungenkrauts kann man äusserlich bei rheumatischen Bescherden verwenden indem man sie auf die schmerzenden Stellen legt.
Zur Behandlung von Ohreninfektionen oder zum stoppen von Blutungen erstellt man ein Öl. Das hilfreiche Öl erhält man indem man Adhatoda-Pulver, ein Pulver aus der getrockneten Pflanze, mit Sesamöl kocht.
In der Tiermedizin setzt man die Blätter und die Wurzel des Indischen Lungenkrauts zur Behandlung von Milzbrand, Tuberkulose, Gelbsucht, Krätze, Rheuma, Nesselfieber und Lungenentzündung ein.
Studien
- Das im Indischen Lungenkraut enthaltene Alkaloid Vasicin (Peganin) zeigte sowohl in Vitro als auch in Vivo eine Bronchien erweiternde Wirkung.
- Das Alkaloid Vasicinon zeigte in Vitro ebenfalls eine Bronchien erweiternde Wirkung. In Vivo wies es jedoch Bronchien verengende Eigenschaften auf. Beide Alkaloide in Kombination zeigten eine wesentlich stärkere Bronchienerweiternde Wirkung.
- In Studien konnte die antibakterielle Wirkung eines Ethanolextraktes der Blätter des Indischen Lungenkrautes nachgewiesen werden.
- Die schleimlösende Wirkung des Indischen Lungenkrauts konnte ebenfalls nachgewiesen werden. Die in der Standardmedizin gängigen Medikamente Bromhexine und Ambroxol stellen halbsynthetische Derivate des Alkaloids Vasicin dar. Ein Alkaloid des Indischen Lungenkrauts.
- Eine stark Wundheilende Wirkung wurde an Kühen nachgewiesen. Die Wunden wurden mit einem alkoholischen Pflanzenextrakt aus Indischen Lungenkraut behandelt.
- Ein Sirup aus Indischen Lungenkraut vermindert die vermehrte Salzsäurabsonderung im Magen bei Dyspepsia.
- Anzeigen konnte man bisher auch eine den Gallenfluss anregende Wirkung.
- Für das im Lungenkraut enthaltene Alkaloid Vasicin hat man eine abtreibende Wirkung ähnlich dem Wehenmittel Oxytocin nachgewiesen.
- Die Blätter des Indischen Lungenkrauts zeigten in Studien eine insektentötende Wirkung. So hemmt das Alkaloid Vasicinol beispielsweise die Fruchtbarkeit von Dysdercus koenigii (Baumwollwanze) und Tribolium castaneum (Reismehlkäfer)
Dosierung
Extrakt: 2 – 5ml
Presssaft aus den Blättern: 10-20ml
Dekokt aus den Wurzeln: 40-80ml.
Gegenanzeigen
Hohe Dosierungen verursachen Durchfall und Erbrechen. In der Schwangerschaft sollte indisches Lungenkraut, aufgrund der abtreibenden Wirkung, nicht eingenommen werden.
Landestypische Bezeichnungen
- Hindi: Adosa
- Sanskrit: Vasaka
- Deutsch: Indisches Lungenkraut, Malabarnuss, Vasica
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