Kurkuma, Curcuma longa, ist in unseren Breiten als Gewürz bekannt. Kurkuma ist jedoch weitaus mehr als nur ein Gewürz. Es ist eine seit jahrtausenden in der Ayurveda angewendete Heilpflanze.
Familie
Zingiberaceae (Ingwergewächse)
Klassische Bezeichnungen
Haridra, Rajani, Haldi, Kanchani, Gauri, Nisha, Krimighna, Yoshitpriya, Varavarnini, Hattavilasini.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Turmeric
- Deu. – Kurkuma
- Hindi – Haldi, Halda, Hardee
- Malayalam – Manjal, Marmal, Marinalu, Paccamannal, Varattumannal
- Marathi – Halad
- Arabisch – Kurkum, Zarsud
Botanische Beschreibung
Kurkuma, Curcuma longa, ist ein mehrjähriges, stammloses Kraut, das Wuchshöhen von bis zu 1,5 Metern erreicht. Die Kurkuma Blätter sind langgestreckt und hellgrün. Der Kurkuma Wurzelstock ist kurz, verzweigt und hellgelb.
Verbreitung
Kurkuma ist nahezu überall in Indien zu finden. Insbesondere in Tamil Nadu und Maharashtra. Kultiviert wurde Kurkuma in fast allen wärmeren Regionen der Welt.
Verwendete Teile
Verwendet wird die Wurzel.
Kurkuma Indikationen und Wirkungen
Kurkuma wird in der Ayurveda als allgemeines Stärkungs- und Blutreinigungsmittel eingesetzt. Kurkuma ist ein Entzündungshemmer und lindert Schmerzen bei Arthritis und Rheuma. Darüber hinaus ist die Liste der Erkrankungen, bei denen Kurkuma hilfreich ist, sehr lang. Äußerlich aufgetragen hilft die Wurzel bei Wunden, Insektenbissen, unreiner Haut, Geschwüren und Juckreiz. Als nebeneffekt bleicht Kurkuma die Haut. Innerlich verabreicht hilft Kurkuma bei Blähungen, Verdauungsstörungen, Koliken, Husten, Harndrang, Verstopfung, Eingeweidewürmern, Asthma, Bronchitis, Schluckauf, Katarrh, Blutarmut, Fieber, Blutungen, Bluthusten, Lebervergrößerung, Milzvergrößerung, Schwindelgefühl, Harnröhrenausfluss, Wassersucht, Epilepsie, Ohrenfluss, Gelbsucht, Bindehautentzündung, allgemeiner Schwäche und Diabetes.
Dosierung
10 – 20 ml des frisch gepressten Wurzelsaftes oder 1 – 3g Pulver der getrockneten Droge. In Studien wurde bis zu 35g des getrockneten Pulvers verabreicht.
Chemische Bestandteile
Curcumin, Curcumenon, Curlon, Curcumenol, Curdion, Curzerenon, Dehydroturmeron, Eugenol, Turmerin, Turmeron, Turmeronol, Desmethoxycurcumin, Bidesmethoxycurcumin, Dihydrocurcumin, Phytosterol.
Pharmakologische Eigenschaften
Kurkuma wird in der Ayurveda als antibakteriell, galletreibend, antimykotisch, insektentötend, entzündungshemmend, ZNS-beruhigend, antiarthritisch, leberentgiftend, cholesterolspiegelsenkend und fruchtbarkeitshemmend beschrieben.
Toxikologie
Die Toxizität der Wurzel wurde bei Ratten, Schweinen und Affen beobachtet. Ein Ether-Extrakt aus der Wurzel erwies sich als zytotoxisch. 2,5g bis 3g Kurkuma pro Kilogramm Körpergewicht zeigte bei Tierversuchen keinerlei toxische Wirkung. Bei Problemen mit der Galle, Zwölffingerdarmgeschwür oder einem Magengeschwür sollte Kurkuma nicht eingenommen werden.
Studien
Antiallergische Eigenschaften von Kurkuma wurden in einer Studie nachgewiesen.
Eine entzündungshemmende Wirkung wurde in einer Studie nachgewiesen, in der man die Wirkung von Curcumin bei rheumatoider Arthritis untersuchte. Curcumin wurde dabei mit dem Medikament Phenylbutazon verglichen. Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich eine signifikante Besserung der Symptome nach der Gabe von Curcumin. Eine Studie stellt heraus, dass Phenylbutazon aufgrund von gleichzeitiger Schmerzlinderung etwas stärker wirkte. Eine darauf folgende Doppelblindstudie zeigte, dass Curcumin eine bessere Entzündungshemmung aufweist.
Weiterhin wurde eine antimikrobielle Wirkung des Öls oder eines alkoholischen Extraktes, eine antimutagene und antioxidative Wirkung des Extraktes und eine krampflösende, virenhemmende und leberschützende Wirkung von Curcumin nachgewiesen.
In Rattenversuchen konnte die Wirkung von Kurkuma gegen Magengeschwüre nachgewiesen werden.
Ein 50-prozentiger Ethanolauszug von Kurkuma senkte nach der Gabe den Blutzuckerspiegel um 37% nach 3 Stunden und 55% nach 6 Stunden bei Ratten mit Alloxandiabetes. Die gleichzeitige orale Gabe von Momordica charantia und Phyllantus emblica verstärkte die Wirkung.
Studien in China weisen eine signifikante Besserung des Cholesterinspiegels nach der Gabe von Kurkuma auf. Verabreicht wurde täglich ein Extrakt, der ca. 50g Wurzelpulver entspricht. Die Wirkung entsprach der von Clofibrate. Bei Studienteilnehmern mit gleichzeitig bestehender Angina Pectoris wurden die Symptome gleichzeitig verbessert.
In Rattenversuchen konnte eine positive Wirkung des Kurkumaöls bei Bronchialasthma aufgezeigt werden.
Rezepturen
- Haridra khanda
- Pathyadi kwatha
- Panchanimba churna
- Dashamoola taila
Ersatzstoff und Fälschungsmittel
Kurkuma wird oft als Ersatz für Berberis aristata eingesetzt.
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