Wir haben uns dieses Jahr dazu hinreissen lassen, versuchsweise eine mexikanische Minigurke anzupflanzen. Uns reizte die Form der Früchte und allgemein sind wir recht neugierig. Unsere Erfahrungen mit dieser Pflanze möchten wir Euch in diesem Beitrag aufzeigen.
Die Samen für unsere mexikanische Minigurke, Melothria scabra, bekamen wir von einem Freund geschenkt. Aus ihnen zogen wir im Frühjahr mehrere Pflanzen, von denen wir alle, bis auf 2 verschenkten.

Die verbliebenen beiden Pflanzen wuchsen relativ schnell, wobei wir keinesfalls bestätigen könnten, dass diese Pflanze wenig Platz benötigen würde. Ganz im Gegenteil neigt sie dazu, alles zu überranken, wenn man sie nicht beschneidet. Da wir in der Regel unsere Gurkenpflanzen nicht beschneiden und damit jedes Jahr einen enormen Ertrag erwirtschaften, hielten wir es mit der zur Familie der Kürbisgewächsen gehörenden Minigurke genauso. Wasser benötigt sie nicht so viel, dafür einen sehr sonnigen Platz.
Ein Ertrag liess lange auf sich warten. Die ersten Minigurken konnten wir erst Ende Juli, Anfang August ernten. Das mag durchaus mit den örtlichen Gegebenheiten zu tun haben. Unser Hof liegt in 800 Metern Höhe. Gestern Nacht lagen die Temperaturen bei uns, mitten im August, bei 2 Grad Celsius. Da unsere anderen exotischen Pflanzen jedoch sehr gut wachsen und viele Früchte tragen, vermute ich, dass die mexikanische Minigurke diese lange Zeit benötigt. Die Früchte selber stehen in keinem Verhältnis zu der riesigen Pflanze. Zwar sind noch sehr viele Früchte an der Pflanze, allerdings beträgt die tägliche Ernte pro Pflanze maximal ein Händchen voll.
Der Geschmack wird als Gurkengeschmack beschrieben. Was wir nur teils bestätigen können. Vielmehr schmecken junge Früchte wie eine Mischung aus Zitrone und Gurke. Haben also einen recht zitronig, säuerlichen Geschmack. Mit zunehmender Reife dominiert der Gurkengeschmack.
Womit wir zum letzten Punkt kommen, der oft behaupteten Beliebtheit bei Kindern. Unsere Kinder zumindest ziehen unsere Salatgurken vor. Da hilft nicht einmal die wirklich hübsch anzusehende Form der Minigurken, die an Miniaturmelonen erinnert. Gäste waren dementsprechend begeistert von der Optik. Geschmacklich gab es die verschiedensten Reaktionen, von bleibender Begeisterung bis hin zu verhaltener Ablehnung.
Unser Fazit fällt nicht wirklich zu Gunsten der Minigurke aus. In ihrem Wachstum ist sie grenzenlos und beeinträchtigt dadurch andere Pflanzen, die sie rigeros überwuchert. Der Geschmack ist zumindest bei allen hier auf dem Hof gewöhnungsbedürftig und der Ertrag gering. Wir würden sie kein zweites mal anpflanzen.
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