Nishotra, Operculina turpethum, wird in der Ayurveda als wirkungsvolles Abführungsmittel eingesetzt.
Synonyme
Ipomoea turpethum, Ipomoea triquetra, Ipomoea anceps, Merremia turpethum, Convolvulus anceps, Convolvulus triqueter, Convolvulus turpethu
Familie
Convolvulaceae (Windengewächse)
Klassische Bezeichnungen
Nishotra, Trivrita, Rechani, Sarala, Triputa, Tribhandi, Suvaha, Trivruth.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Indian Jalap, Turpeth
- Deu. – Indische Jalape, Turpeth
- Hindi – Nisoth, Tarbut, Nisotar, Pitohari
- Malayalam – Triputa, Trikolpakkonna, Sivata, Chivakka, Rochani, Tribhandi
- Marathi -Nishottar, Tend, Phutkari, Shetvad
- Tamil – Sivadai, Kumbham
- Arabisch – Turbud, Nisoth, Pitohari
Botanische Beschreibung
Nishotra ist eine große, mehrjährige Kletterpflanze mit Milchsaft und fleischigen Ästen. Die Blätter sind sehr variabel in ihrer Form, 5 bis 10 cm lang und bis 7 cm breit. In der Basis sind sie herzförmig. Der Stiel ist ca. 2,5 cm lang. Die Blüten sind weiß und glockenförmig. Die Schoten sind kugelförmig. In ihnen befinden sich bis zu vier mattschwarze, unbehaarte Samen. Die rötlichgrauen Wurzeln sind lang, schlank, fleischig und verzweigt.
Verbreitung
Nishotra ist in ganz Indien bis zu einer Höhe von 900 Metern verbreitet.
Verwendete Teile
Verwendet wird die Wurzel, Trupethi radix.
Nishotra Indikationen und Wirkungen
In der Ayurveda wird die Wurzel als bitter, scharf, süß, wärmend, abführend, windtreibend, wurmtreibend, schleimlösend, fiebersenkend und leberstimulierendbeschrieben.
Sie wird insbesondere als wirkungsvolles Abführmittel eingesetzt. Darüber hinaus wird sie als hilfreich bei Kolik, Bauchwassersucht, Paralyse, Gelenkschmerz, Schmerzen im Thorax, Bronchitis, Fettleibigkeit, Gastropathie, Entzündung, Fieber, Leukodermie, Juckreiz, Wundrose, Hämorrhoiden, Ophthalmie und Gelbsucht beschrieben.
Dosierung in der Ayurveda
Wurzelpulver: 1 bis 3 g
Chemische Bestandteile
Turpethin, Cumarin, Scopoletin, 4-0-Methylapigenin, Luteolin, Gentisinsäure, Protocatechusäure, Vanillinsäure, P-Coumarinsäure, Ferulasäure, Turpethinsäure-A, B, C, D, E.
Pharmakologische Eigenschaften
Antibakteriell, entzündungshemmend, abführend, wurmtreibend, herzberuhigend, krampfend
Toxikologie
Die mittlere letale Dosis in Tierversuchen mit Mäusen, lag bei 1000 mg/kg intraperitoneal verabreicht (Einspritzung in den Bauchraum).
Rezepturen
- Trivritadi churna
- Trivritadi gutika
- Trivritadi kvatha
- Trivritadi ghrita
- Avipattikara churna
- Punarnava mandura
- Chandraprabha vati
- Yogaraja guggulu
- Ashwagandharishta
Ersatzstoff und Fälschungsmittel
Trupethi radix wird oft mit der Wurzel von Marsdenia tenacissima (Safed Nishoth) verwechselt. In der Literatur wird Marsdenia tenacissima oft fälschlich als weiße Varietät (White turpeth) von Operculina turpethum bezeichnet.
Vermehrung und Kultivierung
Die Vermehrung von Operculina turpethum erfolgt durch die Samen. In der Regel werden sie bei der Kultivierung mit heißem Wasser behandelt um besser zu keimen. Die Jungpflanzen werden von Juni bis Juli ausgepflanzt. Die Zeit von Aussaat bis zur Ernte der Wurzel beträgt im Schnitt 18 Monate.
Bezugsquellen
Das Wurzelpulver wird meist unter der Bezeichnung Nishotra vertrieben.
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