Der Palasabaum, Butea monosperma, ist ein heiliger Baum. Er gilt als Schatz der Götter und wird in den den verschiedensten Ritualen verwendet.
Synonyme
Butea frondosa
Familie
Der Palasabaum gehört zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler), Unterfamilie Faboideae (Schmetterlingsblütler).
Klassische Bezeichnungen
Palasha, Parna, Kinshuka, Raktapushpaka, Ksharshreshtha, Vatapotha, Brahmavriksha, Samidwara, Yagniya.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Bastard teak, Flame of forest
- Deu. – Palasabaum, Malabar-Lackbaum, Plossobaum
- Hindi – Palas, Dhak
- Malayalam – Plasu, Pilacham, Palashin samat
- Marathi – Palas, Khakara, Khakharo
- Tamil – Palashamaram, Camata
- Urdu – Palashpara
Botanische Beschreibung
Butea monosperma ist ein laubabwerfender, bis zu 15 Meter hoher Baum. Seine Blätter sind langstielig und dreiblättrig. Die sehr auffälligen und schönen Blüten sind hell orange bis rot, manchmal gelb. Sie bilden ca. 15 cm lange Blütenstände.
Verbreitung
Butea monosperma ist nahezu überall in Indien heimisch. Eine Ausnahme bilden extrem trockene Regionen.
Verwendete Teile
Verwendet werden Rinde, Blätter, Blüten, Samen und das Harz.
Palasabaum Indikationen und Wirkungen
Rinde
Die Rinde des Palasabaums ist bitter, adstringierend, wärmend, erweichend, aphrodisierend, appetitanregend, verdauungsfördernd, verstopfend, wurmtreibend und allgemein stärkend. Sie wird zur Behandlung von Diarrhö, Verdauungsstörung, Durchfall, Anorexia, Hämorrhoiden, Würmern im Darm, Knochenbruch, rektale Erkrankung, Dysmenorrhö, Gonorrhö, Lebererkrankung, Geschwür, Tumor und Diabetes eingesetzt.
Blätter
Die Blätter von Butea monosperma wirken entzündungshemmend, beruhigend und aphrodisierend. Sie sind sehr hilfreich bei Pickeln, Furunkeln, Blähung, Kolik, Wurmbefall, Entzündung, Arthralgie und Hämorrhoiden.
Blüten
Die Blüten des Palasha sind adstringierend, süß, kühlend, verstopfend, etnwässernd, antipyretisch, blutreinigend, blutstillend, aphrodisierend und allgemein stärkend. Sie werden zur Behandlung von Diarrhö, Hämorrhoiden, Hauterkrankungen, Schwellung, Arthritis, Knochenbruch, Hämoptyse, Harnzwang, Hypermenorrhö, Fieber, Lepra und zur Geburtenkontrolle eingesetzt.
Samen
Die Samen des Palasabaumes sind abführend, wurmtreibend, blutreinigend, hautreizend, ophthalmisch und allgemein stärkend. Sie sind hilfreich bei Herpes, Epilepsie, Spulwürmern, erkrankung der Augen, Hauterkrankungen, Arthritis, Blähungen, Verstopfung und Diabetes -> Siehe Toxikologie.
Harz – Bengal kino – Butea kino
Das Harz von Butea monosperma wird als Bengal kino oder Butea kino bezeichnet. Es ist adstringierend, verstopfend, blutreinigend, aphrodisierend, blutstillend und allgemein stärkend. Butea kino wird bei Diarrhö, Hämorrhoiden, Hämoptyse, Diabetes, Lepra, Hauterkrankungen, Geschwür, Verdauungsstörung, Übersäuerung, Fieber, Erschöpfung und Rachenschmerzen verabreicht.
Junge Palasabaumzweige
Die Asche junger Palasabaumzweige wird bei Unterbauchsbeschwerden wie Blähung oder Unterleibsschmerzen verwendet.
Dosierung
Dekokt aus der Rinde: 50 – 100 ml
Presssaft aus den Blättern: 10 – 20 ml
Blütenpulver: 3 – 6 g
Harz: 1 – 3 g
Samenpulver: 3 – 6 g
Chemische Bestandteile
Butrin, Isobutrin, Monospermosid, Isomonospermosid, Coreospin, Isocoreospin, Sulphurein. Leukocyanidin (Rinde).
Samen: Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Palasonin, Aleurilsäure.
Pharmakologische Eigenschaften
Wurmtreibend, Eisprung unterdrückend, abtreibend, entkrampfend, antimykotisch, aphrodisierend, antiasthmatisch, antibakteriell, antiöstrogen, hypotonisch. Darüber hinaus konnte pharmakologisch eine positive Wirkung bei Gicht und Lepra nachgewiesen werden.
Toxikologie
Die in den Samen enthaltenen Alkaloide zeigten in Versuchen mit Regenwürmern eine eine toxische Wirkung. Versuche mit Mäusen weisen auf eine geringe toxische Wirkung hin. Hohe Gaben über einen längeren Zeitraum führten zur Nierenschäden.
Studien
Studien mit den Samen weisen eine sehr gute Wirkung bei Spulwürmern und Fadenwürmern nach. Allerdings konnte man als Begleiterscheinung eine nephrotoxische Wirkung beobachten. Die Samen sollten daher aufgrund der toxischen Nebenwirkungen nicht everwendet werden.
Rezepturen
- Janam ghutti
- Mahanarayana taila
- Palashabijadi churna
- Palashakshara ghrita
Vermehrung und Kultivierung
Butea monosperma wächst im offenen Flachland. Die Vermehrung erfolgt über die Samen oder Stecklinge. Der Palasabaum kommt zwar auch mit Trockenzeit zurecht, benötigt jedoch für das Keimen der Samen viel Feuchtigkeit. Sie gedeihen am besten in Schwarzerde.
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