Die alten Heilkundigen nennen die Poleiminze eine Heilpflanze von hitziger und scharfer Natur die vorzüglich duftet, der Verdauung förderlich ist, bei Atemwegserkrankungen hilft und die Schläfrigkeit vertreibt.
Den Schwangeren wird Poleiminze nicht empfohlen, da Poleiminze Wehen auslösen kann und keinesfalls während einer Schwangerschaft eingenommen werden sollte. Aus heutiger Sicht wird die Poleiminze ohnehin nur zur äußerlichen Anwendung empfohlen, da sie das monocyclische Monoterpenketon Pulegon enthält. Pulegon wird als gesundheitsschädlich eingestuft. Es reizt Verdauungstrakt, Haut und Schleimhäute. Darüber hinaus kann Pulegon zu Krämpfen, Azidose und Koliken führen.
Innerliche Anwendung
Wie bereits ausgeführt, sollte Poleiminze aus Sicht der evidenzbasierten Medizin nicht innerlich eingenommen werden.
In früheren Zeiten gab man Poleiminze den Frauen, wenn die Geburt auf sich warten liess, um diese einzuleiten oder um die Nachgeburt auszubringen. Dafür wurde Poleiminze mit etwas Safran in einem geschlossenen Gefäß gekocht.
Harnsteine, Steine, Gelbsucht und Wassersucht
Zur Behandlung von Steinen überbrühte man Poleiminze mit heißen Wein in einem geschlossenen Gefäß. Alternativ legte man die Pflanze 24 Stunden in Weißwein ein.
Aufstoßen und Erbrechen
Zur Behandlung von Aufstoßen oder Erbrechen kochte man Poleiminze in Essig und Honig. Auch hier sollte ein geschlossenes Gefäß verwendet werden.
Bauchschmerzen, verschleimte Lunge, Angina, Halsbeschwerden und Mundfäule
Poleiminze mit Wein, Honig und Aloe gekocht sollte Bachschmerzen lindern und hilfreich sein bei verschleimter Lunge, Angina, Halsbeschwerden und Mundfäule. Zur Behandlung von Mundfäule sollte mit diesem Trunk gegelmässig der Mund gespült werden.
Wasserdesinfektion
Im Mittelalter war es üblich, schlechten Wasser den Saft von Poleiminze unterzumischen um sich vor Schaden durch das schlechte Wasser zu schützen. Gegen dunkle AUgen sollte dieser Saft ebenfalls hilfreich sein.
Äußerliche Anwendung der Poleiminze
Gicht und Kopfschmerzen
Bei Gicht oder Kopfschmerzen wurden frisch gegewalkte Blätter auf die betroffenen Stellen gelegt um die Schmerzen zu lindern.
Ohnmacht, Lethargie und Schlafsucht
Bei Ohnmacht, Lethargie und Schlafsucht hielt man den Betroffenen in Essig gestossene Poleiminzenblätter unter die Nase oder legte diese in den Mund.
Brennen und Krampf
Gegen brennen kochte man Poleisaft mit Gerstenmehl und strich die Masse auf die betroffene Stelle. Bei einem Krampf rieb man die Stelle mit einer Mischung aus gestampften Polei, Essig und Salz.
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