Raktapunarnava, Boerhavia diffusa, wird in der Ayurveda hauptsächlich zur Entwässerung und als Leberschutz eingesetzt.
Synonyme
Boerhavia repens, Boerhavia erecta. Man unterscheidet zwei Varietäten. Boerhavia diffusa ist die rote Varietät, Boerhavia erecta die weiße.
Familie
Nyctaginaceae (Wunderblumengewächse)
Klassische Bezeichnungen
Raktapunarnava, Punarnavaa, Shothaghni, Kathillaka, Kshudra Varshabhu, Raktapushpa, Varshaketu, Shilatika.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Spreading hog weed, Horse-purslane, Hogweed
- Hindi – Biskhafra, Gadapurna, Sant, Thikri
- Malayalam – Titudamma, Thumizhazhma
- Marathi – Punarnava, Khapra, Raktavasu, Tambadivasu, Vasu
- Tamil – Mukkurattai keerai
- Urdu – Bashkhira
Raktapunarnava Botanische Beschreibung
Raktapunarnava ist ein diffus verzweigtes, ausgestrecktes Kraut. Die einzelnen Stängel werden bis zu 1,2 m lang. Die Blätter sind bestielt und eiförmig. Die Blüten sind weiß, rosa oder rot.
Verbreitung
Boerhavia diffusa findet man oft an Weg- und Straßenrändern. Die Pflanze ist in ganz Indien verbreitet bis zu Höhen von 2000 m.
Verwendete Teile
Verwendet werden die ganze Pflanze und die Wurzel.
Raktapunarnava Indikationen und Wirkungen
Pflanze
Die Pflanze ist bitter, adstringierend, kühlend, wurmtötend, aphrodisierend, entwässernd, herzstimulierend, schweißtreibend, brecherregend, schleimlösend, entzündungshemmend, antipyretisch, abführend und allgemein stärkend. Sie ist hilfreich bei allen Arten von Entzündungen, Harnzwang, Leukorrhö, Hexenschuß, Muskelschmerzen, Herzbeschwerden, Gelbsucht, Anämie, Verdauungsstörung, Verstopfung, Husten, Bronchitis, Krätze, Abdomialer Tumor, Ophthalmie und allgemeiner Schwäche. Besonders hilfreich ist Boerhavia diffusa bei Nierenentzündung, nephrotischen Syndrom, chronischer Bauchfellentzündung und einer durch Leberzirrhose verursachten Bauchwassersucht.
Ein Presssaft aus den Blättern ist hilfreich bei Ophthalmie. Eingenommen wirkt es blutreinigend, Muskelschmerz stillend und Entbindung beschleunigend.
Wurzel
Die Wurzel ist krampflösend, schmerzstillend, abführend, entwässernd und schweißtreibend.
Dosierung
Dekokt aus der ganze Pflanze: 20 – 30 g Pflanzenmasse
Wurzelpulver: 1 – 3 g
Presssaft: 10 – 20 ml
Chemische Bestandteile
Punarnavosid, Rotenoide, Liridodendrin, Syringaresinol Mono-ß-D- Glukosid, Isofuroxanthon, Boeravin, Hypoxanthin-9-L-Arabinofuranosid.
Pharmakologische Eigenschaften
Entzündungshemmend, entwässernd, antiviral, entkrampfend, herzstärkend, blutdrucksenkend, leberschützend, antibakteriell, antiffibrinolytisch.
Toxikologie
Eine hohe Dosis von Raktapunarnava führt zu Erbrechen. Die Einnahme kann zu eienr Erhöhung des Blutdrucks führen.
Studien
In einer Studie konnte eine signifikante verminderung von Protein im Urin bei Patienten mit nephrotischen Syndrom nachgewiesen werden. Die Wirkung wird auf das in der Pflanze enthaltene Rotenoid zurückgeführt.
In mehreren Studien wurde die entwässernde Wirkung der Pflanze nachgewiesen.
Wurzelpulver zeigte sehr gute Wirkung bei der Behandlung von Spermatorrhö und Leukorrhö. Darüber hinaus zeigte es stark leberschützende und leberentgiftende Aktivität. Insbesondere bei Vergiftung durch Paracetamol.
Rezepturen
- Punarnavarishta
- Punarnava mandura
- Punarnava guggulu
- Punarnavadi kvatha
- Dashamoolarishta
- Kumaryasava
- Mahanarayana taila
- Sudhanidhi rasa
- Skumara ghrita
- Shothaghna lepa
Ersatzstoff und Fälschungsmittel
Raktapunarnava wird oft mit Trianthema portulacastrum verfälscht.
Vermehrung und Kultivierung
Die Pflanze ist sehr anspruchslos. Die Vermehrung erfolgt durch Samen und/oder Stecklinge.
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