Steinbrecher, Phyllanthus niruri, aus der Familie der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse) wird in der Ayurveda bereits seit mehr als 2000 Jahren verwendet. Die Bezeichnung Steinbrecher verdankt die Pflanze ihrer Fähigkeit, Nieren- und Gallensteine abzubauen.
Steinbrecher Lebensraum
Steinbrecher ist in Zentral- und Südindien heimisch. Mittlerweile findet man Steinbrecher in den meisten tropischen Regionen. In Deutschland kann man die Pflanze in Botanischen Gärten finden. So zum Beispiel im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum.
Beschreibung
Steinbrecher ist ein aufrecht wachsendes einjähriges Kraut, das Wuchshöhen bis 50cm erreicht. Die Blätter sind schmal, grün und wachsen einem Fächer gleich, nah beieinander. Sie besizten einen kurzen Blattstiel und einen abgerundeten Apex (Blattspitze).
Traditionelle und moderne Verwendung von Steinbrecher
In Indien nutzt man Steinbrecher zur Behandlung von Erkrankungen der Leber oder vorbeugend als Leberschutz. Darüber hinaus verwendet man die Pflanze bei Diabetes, Verdauungsstörungen, Durchfall, Entzündungen und Fieber.
Im Amazonasgebiet bezeichnet man die Pflanze als Quebra pedra oder Arranca pedras, was soviel bedeutet wie “bricht Stein”. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf die vornehmliche Verwendung im Amazonasgebiet als hilfreiche Pflanze zur Beseitigung von Nieren- und Gallensteinen.
Studien
In Studien konnte die Wirksamkeit der vielfältigen traditionellen Verwendung nachgewiesen werden. So ist Steinbrecher Leberschutz, steinbildungshemmend bzw. zerstörend, schmerzlindernd, blutdrucksenkend, antiviral, krampflösend, antibakteriell, entwässernd, antimutagen und hypoglykämisch.
- In einer 1990 in Brasilien durchgeführten Studie konnte man nachweisen, dass bereits die Einnahme eines Tees aus Steinbrecher Nierensteine abbaute. Dabei kam es zu vermehrter Urinausscheidung mit einem erhöhten Anteil an Sodium und Kreatin. Seit dieser Studie wird Steinbrecher als ausgezeichnetes Mittel zur Behandlung von Nierensteinen empfohlen und in vielen Apotheken Brasiliens angeboten. In späteren Studien wies man ebenfalls die präventive Wirkung bei Nierensteinen nach.
- In einer 1995 durchgeführten Studie zeigte man die Blutzucker senkende Wirkung von Steinbrecher auf.
- In weiteren Studien konnte eine Wirksamkeit bei der Behandlung von Hepatitis A, B und C, Bakterien- und Virusinfektionen, HIV, Herpes, Malaria, Würmern, Gallensteinen und Bluthochdruck aufgezeigt werden.
Inhaltsstoffe
- Lignan: Phyllanthin, Phyllanthinol, Phyllanthinone, Phyllnirurin, Hypophyllanthin, Hikokinin, Nirurin, Ninuretin, Niranthin, Nirphyllin, 4-Hydroxysesamin, Corylagin.
- Flavonoide: Astragalin, Fisetin Glukoside, Phyllocrysin, Quercetin, Quercitrin, Isoquercitrin, Rutin.
- Phenole, Polyphenole und Tannine: Catechin, Ellagsäure, Eryiodictiol, Gallussäure, Geraniin, Epicatechin, Epigallocatechin, Epigallocatechin-3-O-Gallat, Brevifolin, Brevifolin Karboxylsäure.
- Triterpene: Lupeol, Sitosterol
- Alkaloide: Nor-Securinin, Phyllanthin
- Östradiol, Triacontanol, Cymene, Linalool, Limonene.
Dosierung
Pulver: 3-6g
Dekokt: 15g
Tee: 15-30ml
Gegenanzeigen
Steinbrecher sollte nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Die maximale Dosierung von einem Gramm pro Kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.
Landestypische Bezeichnungen
- Englisch: Stone breaker, Shatter stone
- Hindi: Bhuinanvalah
- Sanskrit: Bhumyaamlaki, Bahupatra
- Spanisch: Chanca piedra
- Deutsch: Steinbrecher
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