Der Thymian wird ähnlich dem Quendel angewendet. Auch seine Wirkung gleicht der von Quendel. Allerdings beschrieben die alten Heilkundigen den Thymian als etwas kräftiger.
Innerliche Verwendung von Thymian
Ebenso wie Quendel sollte Thymian ausschliesslich in geschlossenen Gefäßen gekocht werden. Eine Ausnahme bilden Zubereitungen bei denen Thymian in einer fettigen Flüssigkeit wie Milch gekocht wird. Dabei werden die leicht flüchtigen Öle an das Fett gebunden und können so nicht entweichen.
Die gängigste Verwendung in früheren Zeiten war die Zubereitung mit guten Weißwein. Dazu wurde Thymian in Weißwein gekocht und warm getrunken. Wirkung und Zubereitung entsprechen dabei der von Quendel. Dem Thymian wird jedoch eine stärkere und darüber hinaus gehende Wirkung zugeschrieben. So soll dieser Trunk nicht nur gut gegen trockenen Husten, Kurzatmigkeit oder zur Förderung der Regelblutung dienen. Er wurde auch zur Entwurmung verabreicht.
Mit Honig vermischt verschrieb man den Thymian zur Reinigung von Brust und Lunge und wies dadurch auf seine Wirkung bei Verschleimung hin. Dieser Honig ist nicht mit Thymianhonig zu verwechseln, den die Bienen ausschliesslich von den Blüten der Pflanze sammeln.
Zur Behandlung von Entzündungen, verbunden mit Schleim, trank man eine Mischung aus Thymian, Salz und Essig.
Allgemein empfahl man das Kräutlein als Gewürz in den Speisen.
Äusserliche Verwendung
Auch äusserlich wurde Thymian wie Quendel angewendet. Und auch hier wird die Wirkung als etwas stärker beschrieben wodurch die Indikationen bei denen die Pflanze verwendet wurde etwas umfangreicher sind. So nutzte man den Saft des Kräutleins mit Essig gemischt zur Entfernung von roten Warzen. Dabei wurde die Lösung nicht einfach auf die Warze gestrichen sondern ein Pflaster aus Gerstenmehl hergestellt. Der Saft wurde mit Essig vermischt und mit frisch gemahlenen Gerstenmehl unter Wärmezufuhr eingedickt. Nicht zu heiss werden lassen, so dass die leicht flüchtigen Öle erhalten bleiben. Dieses Pflaster brachte man dann regelmässig auf die rote Warze auf.
Bei Blähungen kochte man Thymian in Essig, fügte Honig hinzu und legte einen damit getränkten warmen Umschlag auf den Bauch. Diese Umschläge nutze man mit und ohne Honig auch zur Behandlung von Geschwülsten.
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