Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antiarthritschen Eigenschaften, ist das Gummiharz des Weihrauchs besonders hilfreich bei rheumatischen Beschwerden.
Synonyme
Boswellia glabra
Familie
Burseraceae (Balsambaumgewächse).
Klassische Bezeichnungen
Shallaki, Sallaki, Susravaa, Susrava, Gajabhakshyaa, Gajabhakshya, Salai, Kunduru.
Landestypische Bezeichnungen
- Eng. – Indian Frankincense, Indian Olibanum, Frankincense, Shallaki
- Deu. – Indischer Weihrauch, Sallaki, Indischer Weihrauchbaum, Indischer Olibanum, Weihrauch
- Hindi – Salai, Salai Guggul
- Malayalam – Parangisambirani, Parangisambrani, Samprani, Kunturukkam
- Marathi – Salai
- Tamil – Parankisampirani
Botanische Beschreibung
Weihrauch, Boswellia serrata, ist ein mittelgroßer, laubabwerfernder Baum, der bis zu 18 Meter Wuchshöhe erreicht. Die Blätter sind unpaarig gefiedert. Die Blüten sind klein und weiß. Die Steinfrüchte sein ca. 12 mm lang, dreieckig und dunkelrot, wenn sie jung sind. Später weißlich.
Verbreitung
Weihrauch findet man in den trockenen Wäldern von Punjabs bis West-Bengalen und Südindien. Sehr verbreitet am Fuße des West-Himalayas in Rajasthan, Gujarat, Maharashtra, Madhya Praseh, Bihar, Orissa und Andhra Pradesh.
Verwendete Teile
Rinde, Gummiharz
Weihrauch Indikationen und Wirkungen
Rinde
Die Rinde des Indischen Weihrauchs, Boswellia serrata, ist süß, kühlend und allgemein stärkend. Sie ist hilfreich bei Asthma, Geschwüren, Durchfall, Hämorrhoiden und Hauterkrankungen.
Gummiharz
Das Harz ist süß, bitter, astringent, antipyretisch, durchfallstoppend, schleimlösend, schweißtreibend, entwässernd, abortverursachend, antiseptisch, magenstärkend, entzündungshemmend, antiarthritisch, antiateriosklerosisch, beruhigend, schmerzhemmend und menstruationsbeschleunigend.
Es ist wirksam bei Fieber, Diaphorese, Krämpfen, Diarrhö, Durchfall, Hämorrhoiden, Harnröhrenausfluss, Hodenerkrankung, Bronchitis, Asthma, Husten, Syphilis, Mundhölenentzündung, Tumor, Kropf (Struma), Kehlkopfentzündung, Gelbsucht und Arthritis. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antiarthritschen Eigenschaften, ist das Gummiharz des Weihrauchs besonders hilfreich bei rheumatischen Beschwerden. Äußerlich als Öl aufgetragen ist es hilfreich bei Geschwüren und Ringelflechte.
Dosierung in der Ayurveda
Dekokt aus der Rinde: 50 – 100 ml
Gummiharz: 1 – 3 g
Öl: 1 – 1,5 ml
Doshas
Weihrauch reduziert Kapha und Vata.
Chemische Bestandteile
Serratol, Boswelliasäuren, Galaktose, Arabinose, Rhamnose, Glukose, Idose, Camphen, Myrcen, ß-Phellandren, alpha-Terpenen, P-Cymen, Bornylacetat, alpha-Terpeneol, alpha-Pinen, ß-Pinen, alpha-Phellandren, Limonen, Halocellulose, Lingin, ß-Sisterol.
Pharmakologische Eigenschaften
Für Indischen Weihrauch wurde pharmakologisch eine entzündungshemmende, antiateriosklerosische, antiarthritische, hypoglykämische, antineoplastische (Wirkung gegen Krebs) Wirkung nachgewiesen.
Toxikologie
Bisher konnten keinerlei toxische Effekte für Weihrauch nachgewiesen werden.
Studien
Arthritis und rheumatische Entzündung
Bereits in den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts konnten deutsche Studien zum Indischen Weihrauch nachweisen, dass die aus dem Harz gewonnenen Boswelliasäuren ähnlich wirken, wie Ibuprofen. Ein Schmerz- und Entzündungshemmer mit schwerwiegenden Nebenwirkungen. Denn anders als das Harz des Weihrauchs (Olibanum) hemmt Ibuprofen nicht die 5-Lipoxygenase, sondern die Cyclooxygenase-2 und damit auch das Enzym Cyclooxygenase-1. Cyclooxygenase-1 ist jedoch mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung einer gesunden Magenschleimhaut. Durch die Hemmung der Cyclooxygenase-1 kommt es deshalb oft zu schweren Magen-Darm-Blutungen. Nebenwirkungen, die bei der Einnahme des Weihrauchs nicht zu befürchten sind.
In Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Einnahme des Harzes des Indischen Weihrauchs, insbesondere der Boswelliasäuren, bereits nach kurzer Zeit zu massiven Verbesserungen führte. Dabei konnte Weihrauch den Rückgang und die weitere Schädigung von Knorpel- und Bindegewebe stoppen. Symtome wie Schmerzen und Steifigkeit besserten sich oder verschwanden ganz.
Asthma
Bei Asthma werden sogenannte Leukotriene für die Entzündung verantwortlich gemacht. Boswelliasäuren hemmen die Leukotriensynthese und sind somit ein wirksames Mittel zur Behandlung von Asthma.In mehreren Studien konnte die Wirksamkeit nachgewiesen werden. So verabreichte man in einer Doppelblindstudie 40 Patienten mit Bronchialasthma drei mal täglich 300 mg Indischen Weihrauch Harz. 70% der Patienten zeigten nach 6 Wochen eine signifikante Verbesserung. Zwei Patienten klagten über Übersäuerung, Überlkeit und Magenbeschwerden.
Cholesterinsenkend
In vitro und in vivo konnte bei einer Dosierung von 100 mg/Kg eine cholesterinsenkende Wirkung nachgewiesen werden.
Immunsystemregulierend
Verschiedene Studien weisen eine immunsystemregulierende Wirkung der Boswelliasäuren hin.
Rezepturen
- Vidangadi kvatha
- Karanjadi ghrita
- Sarjyadi kvatha
Vermehrung und Kultivierung
Die Vermehrung des Indischen Weihrauchbaums erfolgt durch Samen oder Wurzeltriebe.
Bezugsquellen
Das Harz des Indischen Weihrauchs wird als Tablette oder Kapsel zum Kauf angeboten. Die Preise variieren enorm. Aus Indien kann man Indischen Weihrauch in Reinform (Shallaki bzw. Sallaki ) oder als Kombinationspräparat, beispielsweise Flex Tab beziehen. Während 100 Tabletten Flex Tabs bereits für 300 Rupees zu bekommen sind (5 Euro), verlangt man in Deutschland bis zu 60 Euro. In Indien kann man Indischen Weihrauch auch direkt auf dem Markt kaufen. Teilweise zu 250 Rupees das Kilo.
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