Eine erste Erwähnung der Ringelblume findet sich durch Conrad von Megenberg, Albertus Magnus und die Äbtissin Hildegard von Bingen. Hieronymus Bock berichtet im Spätmittelalter über ihre Verwendung als Liebespflanze und unterstellt ihr, ganz gegen seine sonst sehr abgeklärte Art, einen wirksamen Gebrauch bei der Erstellung von Liebestränken.
Im Volk war die Ringelblume als Heilpflanze sehr begehrt und hoch geschätzt. Man setzte sie ähnlich wie die Arnika ein und schätzte ihre ausgeprägte Wirkung bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit. Als geschätzte Heilpflanze entwickelte sich auch eine ausgeprägte Phantasie und Sagenwelt um diese Blume, der sich nicht einmal Hieronymus Bock entziehen konnte. So glaubten Männer, dass die Wurzel in ein Seidentuch gehüllt und am Körper getragen, sie bei den Mädchen und Frauen beliebt machen würde.
In Schwaben war man überzeugt, dass das Riechen an der Blume Kopfschmerzen vertreiben würde. In Süddeutschland glaubte man, dass das riechen einer auf Gräbern wachsenden Ringelblume Kopfschmerzen hervorrufen würde. Auch ging man davon aus, dass das herausreissen der Blütenblätter, um zu erfahren ob man geliebt wird, die eventuell vorhandene Liebe in jedem Fall trennt.
In Jugoslawien gab es einen sehr schönen Brauch. Danach konnte ein Mädchen die Liebe eines Mannes erwirken, wenn sie auf dessen Spur eine Ringelblume pflanzt. Sie wird erst dann welken, wenn der Geliebte das Mädchen besucht hat.
Neben der Auffassung, dass die Ringelblume Liebeszauber in sich trägt, hielt man sie auch für eine Barometerpflanze. Danach glaubt man, dass eine Ringelblume, die nach 7 Uhr morgens noch geschlossen ist, Regen verkündet. Ist sie vor 7 Uhr geöffnet, wird es ein regenfreier Tag.
Ringelblume Verwendung und Wirkung
Die Ringelblume wird in der Volksheilkunde insbesondere bei Wunden verwendet. Sowohl bei inneren, als auch äußeren Wunden. Dazu zählen Verbrennungen und Frostschäden, aber auch Quetschungen und Wunden.
Ein Ringelblumentee wurde bei Magenentzündung und Magengeschwüren verabreicht. Ähnlich wie das Mädesüß, wirkt Ringelblütentee schweißtreibend. Er wurde neben den bereits angeführten Indikationen auch bei Hautkrankheiten, Blutarmut und zur Verbesserung des Blutflusses verabreicht.
Eine Salbe aus den Blüten galt als ausgezeichnetes Mittel zur äußerlichen Behandlung von Geschwüren, wurde jedoch auch bei allen Erkrankungen der Haut empfohlen. Die Anwendungen ähneln denen von Kurkuma. Die Wirkung ist weniger ausgeprägt.
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