Die Betonie,Stachys officinalis, ist eine sehr alte Heilpflanze die noch Anfang des 20. Jahrhunderts in keinem Haushalt fehlte. Heute ist die Betonie in Vergessenheit geraten und wird zu Unrecht kaum noch verwendet.
Lebensraum
Die Betonie findet man in lichten Wäldern, auf buschigen Hügeln und Wiesen in ganz Europa.
Beschreibung der Betonie
Die Betonie ist eine ausdauernde, bis zu einem Meter hohe Staude aus der Familie der Lippenblütler. An den rauhaarigen, vierkantigen, spärlich beblätterten Stengeln der Betonie sitzen gestielte, länglich eiförmige, gekerbte Blätter mit herzförmigen Grund. Der sich von Juni bis August bildende Blütenstand ähnelt denen der Taubnessel. Er ist dicht ährenförmig und wird meist von zwei kleinen Laubblättern gestützt. Die Blüten der Betonie sind rosa bis purpurrot.
Traditionelle Verwendung der Betonie
In der Volksheilkunde wurde die Betonie bei Sodbrennen, Fallsucht, Lungenverschleimung, Asthma, Rheuma, Gelbsucht, Wassersucht, Verschleimung, Durchfall, Ohrenschmerzen, Verstopfung, Vergiftung, Gicht, Keuchhusten, Blasenleiden, Nierenleiden und Nervenschwäche verabreicht. Äußerlich nutzte man die Betonie zur Behandlung von Wunden, Abszessen und Krampfadergeschwüren.
Verwendet werden die von Juni bis Juli gesammelten bitter-herb schmeckenden Betonien-Blätter, die wohlriechenden Betonien-Blüten und die widerlich und kratzend schmeckende Betonien-Wurzel.
Noch anfangs des 20. Jahrhunderts schrieb Oertel, dass die Betonie in keinem Haushalt fehlen sollte. Betonientee ist wohl die gebräuchlichste Art der Zubereitung für die Betonie. In der Regel wird er aus den getrockneten Blättern zubereitet. Ein Betonientee aus der frischen Wurzel nutzt man als abführendes Mittel. Getrocknete Betonienwurzel hingegen war ein gebräuchliches Brechmittel.
Für einen Betonientee aus den Blättern werden 5g getrocknete Betonienblätter mit 200ml kochenden Wasser überbrüht und 15 Minuten ziehen gelassen. Um ein Verflüchtigen der Heilwirksamen Stoffe zu vermeiden, sollte die Zubereitung des Tees in einem geschlossenen Gefäß erfolgen. Oft wird Betonie auch in Ziegenmilch gekocht um die leicht flüchtigen Stoffe an das Fett der Ziegenmilch zu binden. Betonientee wird traditionell bei den unter Indikationen aufgeführten Beschwerden innerlich und äußerlich verabreicht.
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Bitterstoffe, Betonicin, Stachydrin, Turicin, Saponine, Flavonoide.
Weiterführende Links
Eine ausführliche Beschreibung der Betonie finden Sie im Heilziest.
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