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Startseite / Garten / Die Gans, hilfreicher Mitarbeiter im Bioanbau

Die Gans, hilfreicher Mitarbeiter im Bioanbau

28. Juli 2019 von Kai Hagemeister

Im Bioanbau gibt es keinen hilfreicheren Mitarbeiter, als die Gans. Landschaftspflege, Düngung, Wächter und Verbraucher, die Gans schlägt alle anderen Nutztiere um Längen. Insbesondere dann, wenn ihr nicht frühzeitig der Garaus gemacht wird.

Sie meinen, so eine Biogans hatte ein schönes Leben, wenn sie ein Jahr lang im Grünen grasen durfte. Weit gefehlt! Eine Gans kann, je nach Rasse, bis zu 25 Jahre alt werden. Mit einem Jahr bringen Landwirte sie zwar auf ein gewünschtes Schlachtgewicht, von einem schönen Leben kann jedoch, selbst bei vorbildlich, artgerechter Haltung, keine Rede sein. Dabei hat eine Gans weitaus mehr zu bieten, als ihr Fleisch. Bei uns sind Gänse fleissige Mitarbeiter, die durch uns nichts zu befürchten haben. Denn ich bin Vegetarier und betrachte sie aus einem anderen Blickwinkel.

Geht es um einen Gänsebraten zur Weihnachtszeit, ist eine Gans ein sehr lukratives Geschöpf. Als rein vegetarisch lebender Vogel, reicht ihr eine Grünfläche. Die Kosten für den Halter liegen bei nahezu 0 Euro. Denn die Gans kann ausschliesslich von dem leben, was die Natur, auf einer artenreichen Naturwiese, hervorbringt. Im Frühjahr schenkt die Gans dem Halter dafür Eier und im Winter ihr Leben. Dass Gänseeier genauso verwendet werden können, wie Hühnereier, ist vielen Besuchern unseres Berghofes nicht bekannt. Vom Geschmack etwas intensiver, werden Gänseeier gerne zum Backen verwendet. Damit wären Aufwand und Nutzen der Gans, so wie er den meisten Gänsehaltern im Kopfe schwebt, zusammengefasst. Doch eine Gans kann viel mehr.

Sie ist ein äusserst intelligentes Wesen. Eine Gans kann über 100 Gesichter unterscheiden. Sie weiss genau, wer ihr Revier betritt und unterscheidet zwischen Fremden und Familienangehörigen. Gänse sind sehr aufmerksam und schlagen sofort an, wenn Fremde den Hof betreten. So ersetzen sie jeden Hund. Denn sie sind auch nicht zögerlich, Fremde zu vertreiben. Mit drohenden, fauchenden Gebärden und kleinen Zähnen nehmen sie es auch mit weitaus überlegenen Gegnern auf. Sie würden kaum glauben, wieviele Besucher schon vor unseren Gänsen davongelaufen sind. Gänse können also durchaus einen Hund ersetzen. In Sachen Aufmerksamkeit sind sie meines Erachtens den meisten Hunden überlegen. Das hat einen phantastischen Vorteil. Denn seit wir unsere Gänse haben, ist es nur noch sehr selten passiert, dass der Habicht sich ein Huhn holen konnte. Unsere Gänse passen auf unsere Hühner auf. Mehr noch, schlagen sie zu jeder Tages- und Nachtzeit an, wenn Gefahr in Verzug ist. Unsere Gänse sind ein ausgezeichnetes Wachpersonal.

Gänsedünger für den biologischen Anbau

Den wohl größten Nutzen bieten unsere Gänse durch ihre Hinterlassenschaften. Die Badestellen werden bei uns regelmässig mit frischen Wasser erneuert. Das gebrachte Wasser enthält Erde, Federn und Gänsedung. Wir geben es direkt auf die Felder, die mit Starkzehrern bepflanzt sind. Die daraus entstehende Ernte ist beeindruckend. Kartoffeln werden beispielsweise mit diesem Dünger so groß wie Kinderköpfe.

Regelmässig werden durch uns auch die Hinterlassenschaften eingesammelt und mit Wasser zur Fermentation angesetzt. Da Gänse einen hohen Stoffwechsel aufweisen, liefern sie nicht nur ausgezeichneten, sondern auch ausreichend Dünger.

Vorbereitung der Beete im Frühjahr

Im zeitigen Frühjahr helfen mir unsere Gänse bei der Vorbereitung der Beete. Sie befreien sie von Gras und düngen gleichzeitig. Selbstverständlich sollten die Beete noch nicht mit Kulturpflanzen bestückt sein. Eine Ausnahme bilden hier Kulturpflanzen wie der Porree, den die Gänse vollkommen missachten. Darüber hinaus lassen sie auch viele gewünschte Kräuter stehen.

Gänse sorgen für artenreiche Wiesen

Auf unseren Beeten bleiben durchaus Kräuter wie die Gundelrebe, Bärwurz oder der Ehrenpreis stehen. Viele Kräuter gehören nicht zu den bevorzugten Pflanzen der Gänse. Dadurch haben Gänse einen wunderschönen Artenreichtum auf unserem Berghof geschaffen. Ehemals grün, zeigen sich unsere Wiesen und Beete in einem Meer von Farben der verschiedensten Kräuter. Unsere Gänse können sich diese Leistung nicht alleine zurechnen lassen, denn ich habe viel Arbeit investiert, um ein artenreiches Biotop entstehen zu lassen. Doch ohne sie wäre es weitaus schwieriger gewesen.

Unser Berghof liegt in einer Region, die ehemals weltberühmt für ihre Vielfalt an Heilkräutern war. Buckelapotheker brachten diese Kräutervielfalt, in Form von Olitäten, in die ganze Welt. Zu DDR-Zeiten wurden die Blütenmeere planiert und Weidegras ausgebracht. Ziel war eine intensive Rinderhaltung. Die bunten Wiesen verschwanden. Um so mehr war es mir ein Anliegen, sie wieder auf unserem Berghof entstehen zu lassen. Und unsere Gänse helfen mir dabei.

Die Gans in der Biotoppflege

Und die Mahd? Die fällt aus. Und damit wird mir eine Menge Arbeit erspart. Denn unsere Gänse halten das Gras niedrig und verhindern eine Verbuschung. Und das besser als es Ziegen und Schafe leisten könnten. Gerade Ziegen fressen sehr selektiv und Schafe sorgen für einen hohen,logistischen Aufwand. So schlägt die Gans alle anderen Tiere in der Biotoppflege, wenn es um überschaubare Flächen geht. Seltsamerweise wird sie von den meisten Biologen nicht einmal zur Biotoppflege in Betracht gezogen. Am Nutzen der Gans in der Biotoppflege liegt es sicher nicht.

An dieser Stelle sei der Nutzen unserer Gänse nochmals zusammengefasst. Sie bewachen unsere Hühner und unseren Hof, liefern die Nahrung für unsere Kulturpflanzen, bereiten Beete vor und arbeiten in der Biotoppflege. Dabei benötigen sie kein Futter, das hinzugekauft werden müsste.

Und damit komme ich zum letzten Aspekt, der sehr selten im kommerziellen Anbau wahrgenommen wird. Gänse sind äusserst intelligente und soziale Tiere. Sie bilden feste Familienbanden und trauern, wenn eine Gans aus ihrem Verband stirbt. Halter von Gänsen wissen zumindest um letzteren Fakt. Denn Weihnachtsgänse werden als ganze Gruppen geschlachtet. Würde nur eine Gans entnommen werden, passiert es nicht selten, dass die anderen Gänse trauern und aufhören zu fressen.

Gänse dienen dem eigenen Wohlbefinden. Denn es ist sehr schön, sie zu beobachten und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Das geht so weit, dass unsere Gänse mit mir spazieren gehen. So sind Gänse auf unserem Hof Wegbegleiter und fleissige Mitstreiter denen im Gegenzug für ihren Fleiß ein langes Gänseleben auf unserem Hof vergönnt ist.


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Kategorie: Garten

Über Kai Hagemeister

Kai Hagemeister hat Biologie und Informatik studiert. Seit 2009 betreibt er mit seiner Familie einen kleinen Hof in den Thüringer Bergen.

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