Guduchi, Tinospora cordifolia, göttlicher Nektar in der Ayurveda.
Guduchi ist eine in der Ayurveda geschätzte verholzende Rankpflanze, mit grossen herzförmigen Blättern. Die Pflanze wächst vornehmlich an Bäumen, um die sie sich herumwindet, wobei sie beeindruckende Wuchshöhen erreicht. Dabei bildet sie meterlange vergleichsweise dünne Luftwurzeln aus. Im Sommer bildet die Pflanze kleine gelbe Blüten.
Mythologie Guduchi
In Sanskrit nennt man die Pflanze Guduchi (Die den Körper schützt), was einen Hinweis auf das breite Wirkspektrum der Pflanze liefert. Weitere Bezeichnungen sind beispielsweise Madhuparni (Die Pflanze, deren Blätter voll von Honig sind) oder man setzt sie mit Amrita (göttlicher Nektar) gleich, was einen Bezug auf die göttliche Herkunft der Pflanze liefert, die aus einem Nektar Indras, dem König der Götter, entstanden sein soll. So erzählt man sich, dass im Krieg zwischen Gott Rama und dem Dämonenkönig Ravana, Indra an die bereits sterbende Armee von Affen, die Rama folgten, einen Nektar ausschenkte. Dabei fielen Tropfen zu Boden, aus denen Guduchi mit seinen einzigartigen schützenden Eigenschaften entstanden sein soll. Am Ende der Schlacht siegt Rama über Ravana, indem er ihn mit einem Pfeil durchbohrte. In Hindi wird Guduchi auch als Giloya bezeichnet. Giloya steht dabei für ein himmlisches Elixier, das göttliche Wesen vor dem Altern bewahrt und sie auf ewig jung hält. Aus diesen Überlieferungen kann man die geschätzten Heilwirkungen der Pflanze bereits erahnen. Guduchi ist ein Anti-Aging Mittel und wird in der Ayurveda insbesondere zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt.
Wirkung von Guduchi
Stärkung der Abwehrkräfte
Zur Stärkung der Abwehrkräfte erstellt man aus dem Stamm der Guduchi einen Sud. Dazu werden Stiele der Pflanze über längere Zeit gekocht. Den so hergestellten Sud trinkt man täglich.
In wissenschaftlichen Studien konnten die Immunmodulierenden Eigenschaften von Guduchi nachgewiesen werden. Verwendet wurde ein Extrakt aus Alkohol oder Wasser.
Diabetes und Probleme im Blasenbereich
Empfohlen wird meist die Einnahme eines Presssaftes aus Guduchi in grossen Mengen.
In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde jedoch meist ein Extrakt der Wurzeln oder Blätter verwendet. So konnte in Rattenversuchen nach der Gabe eines Wurzelextrakts eine erhebliche Senkung des Blutzuckerspiegels nachgewiesen werden. Die tägliche Einnahme eines Alkohol- oder Wasserextrakts aus den Wurzeln von Guduchi senkt den Blutzuckerspiegel nachhaltig und erhöht die Glukosetoleranz. Eine Regeneration der Pankreas wie bei Gurmar konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Hautkrankheiten
In der Ayurveda wird Guduchi meist mit neem, haldi und Amla vermengt. Das Resultat ist ein sehr effektives Mittel gegen eine Vielzahl von Hautkrankheiten.
Gicht
Bei Gicht gibt man bevorzugt ein aus der Guduchi Pflanze gewonnenes Öl. Aber auch ein Guduchi Sud ist wirksam.
Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit
Durch die Gabe von Guduchi konnte eine eindeutige mentale Verbesserung erreicht werden. Insbesondere der I.Q Level konnte signifikant verbessert werden. Bei schweren mentalen Disfunktionen ist jedoch Brahmi vorzuziehen.
Leberschutz und Hepatitis
In vitro konnte eine Wirkung von Guduchi gegen Hepatits B und E nachgewiesen werden.
Entzündungshemmer
Der getrocknete Stamm der Guduchi Pflanze wirkt stark entzündungshemmend. Die Wirkung ist weitaus ausgeprägter als beispielsweise Acetylsalicylsäure bei akuten Entzündungen. Eine Mischung mit Guduchi “Rumalaya” zeigt eine signifikante Reduzierung der Schmerzen bei einer rheumatoiden Arthritis.
Guduchi kaufen
Guduchi kann man in Form von Kapseln kaufen. Bei grösseren Mengen lohnt sich der Kauf in Indien. Guduchi Tee und Guduchi Teemischungen verkauft Frau Ingrid Burmeister unter guduchi.de . Alternativ zu verarbeiteten Guduchi-Produkten kann man sich eine Pflanze kaufen, wobei man bedenken sollte, dass Guduchi viel Raum zum klettern benötigt. Aktuell günstige Bezugsquellen im Forum erfragen.
Familie: | Menispermaceae |
Synonyme: | |
Heimisch: | Südindien |
Inhaltsstoffe: | Alkaloide: Berberin, Palmatin, Tembetarin, Cholin, Tinosporin, Isocolumbin, Tetrahydropalmatin und Magnoflorin. Glycoside: 18-Norclerodan, Furanoid diterpen Glucosid, Tinocordisid, Tinocordifoliosid, Cordiosid, Cordifoliosid A, Cordifoliosid B, Syringin, Syringin-Apiosylglycosid, Palmatosid C, Palmatosid F, Cordifolisid C D und E. Furanolacton. Lactone: Clerodane derivatives, Tinosporon, Jateorin, Columbin. Steroide: ?-Sitosterol, ?-sitosterol, Hydroxyecdyson, Ecdysteron, Makisteron und Giloinsterol A. Tinocordifolin, Octacosanol, Heptacosanol, Nonacosan-15, Jatrorrhizine, Tinosporidin, N-trans-feruloyl tyramin, Giloin, Giloinin, Tinosporsäure. |
Pharmakologische Wirkung: | immunstimulierend bzw. immunmodulierend, antipyretisch (fiebersenkend), entzündungshemmend, Hypoglykämikum, leberschützend, diuretisch, abführend. |
Indikationen: | Infektionen, Immunmodulator, Infektionen, Arthritis, Hepatitis, begleitend bei Chemotherapie, Verdauungsstörung. |
Dosierung: | Stamm: Als Pulver 2-3g, 20-30g zur Bereitung eines Suds |
Weiterführende Links
Guduchi – Tinospora cordifolia
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