1869 veröffentlichte Dmitri Mendeleev sein Periodensystem der Elemente. 2019 feiert das Periodensystem seinen 150. Geburtstag.
Als Kind erschien mir das Periodensystem der Elemente ziemlich unspektakulär. In den 90-er Jahren fiel mir ein Buch des Chemikers Primo Levi in die Hände. Sein Titel: “Das periodische System”. In ihm erzählt Levi die Stationen seines Lebens und verknüpft sie mit den Elementen des Periodensystems.
Dabei nimmt er die Eigenschaften der Elemente und überträgt sie in seine Kurzgeschichten. So dient beispielsweise ein träges Edelgas, wie das Argon, als Überleitung zur eigenen Herkunft. Ein Edelgas, das seine Vorfahren treffend beschreibt.
Ich kann Ihnen dieses Buch nur empfehlen. In mir hat es das Interesse für das Periodensystem der Elemente geweckt. Und damit das Interesse für eine weit in die Vergangenheit reichende Geschichte. Denn bereits lange bevor Dmitri Mendeleev sein Periodensystem veröffentlichte, beschäftigten sich Philosophen mit den Elementen.
Auch wenn die rasante Entdeckung der Elemente erst 1770 richtig an Fahrt aufnahm, gingen ihr Annahmen über die Zusammensetzung der Materie voraus. So schrieb Aristoteles: Wie oft kann man Gold teilen, bevor es kein Gold mehr ist?”.
Nun lassen Sie sich nicht verleiten und glauben, dass Aristoteles an die Zusammensetzung der Natur aus kleinsten unteilbaren Einheiten dachte. Er lehnte diese Vorstellung ab, die bereits Leukipp und sein Schüler Demokrit vertreten hatten.
Doch seine Vorstellung von den Grundelementen Erde, Wasser, Feuer und Luft setzte sich bis ins Mittelalter hinein durch.
Im Mittelalter ersetzte Feuer und Luft das Prinzip Schwefel. Wasser und Erde ersetzte das Prinzip Quecksilber. Es war die Geburtsstunde der Alchemie.
Man glaubte, aus diesen beiden Prinzipien Gold und Silber herstellen zu können. Auch in der Medizin kam die Vorstellung zum Einsatz. Paracelsus fügte den beiden Prinzipien noch das Prinzip Salz hinzu. Er glaubte, dass sich jede Art von Materie aus diesen drei Prinzipien zusammensetzte. Allerdings ging er nicht davon aus, dass es sich bei den Prinzipien um immer gleiche Grundsubstanzen handeln würde. Das Salz von Holz schien ihm von anderer Art, als das Salz von Gold.
Sie sehen, die Beschäftigung mit dem Periodensystem der Elemente gleicht einer spannenden Reise in die Vergangenheit.
Seit der Veröffentlichung des Periodensystems der Elemente durch Medeleev, sind 150 Jahre vergangen und die Anzahl der Elemente hat sich verdoppelt. Alle natürlich vorkommenden Elemente sind längst aufgenommen. Seit der Kernladungszahl 94 werden die Elemente nur noch künstlich erzeugt.
Die heutige Herausforderung ist die Erzeugung eines Atoms mit der Kernladung 119 oder 120. Solche Elemente würden in Bruchteilen einer Sekunde wieder zerfallen.
Bisher ist man daran gescheitert. Es ist ersichtlich, dass das Periodensystem 150 Jahre nach seiner Geburt nahezu vervollständigt ist.
Happy Birthday PSE!
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