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Startseite / Pflanzen / Pflanzen Europa / Gänseblümchen

Gänseblümchen

17. März 2014 von Kai Hagemeister

Das Gänseblümchen war bereits den Germanen heilig. Die Bezeichnung heilig weist dabei bereits schon auf die Verwendung des Gänseblümchens als Heilpflanze hin. Sie setzten das Gänseblümchen mit den leuchtenden Augen des Baldur, des Gottes der Güte, der Reinheit, der Schönheit und des Lichtes, gleich und weihten das Gänseblümchen Ostara, der Göttin des Frühlings und der Auferstehung. Wen sollte es verwundern, dass unsere Vorfahren in den sich bei Sonne öffnenden Blüten des Gänseblümchens, die an eine Sonne mit ihren Strahlen erinnert, eine Pflanze des Lichtes und der Auferstehung sahen.

Trotzdem sucht man das Gänseblümchen in den Schriften des Dioskurides vergeblich. Plinius erwähnt es erstmals unter der Bezeichnung bellis geht aber nicht auf seine Verwendung als Heilpflanze ein. Erst im Mittelalter findet man die Empfehlung, das Gänseblümchen als Heilpflanze zu verwenden. Leonhart Fuchs führte es 1543 als Maßliebchen auf und empfiehlt es als Wundmittel sowie bei Gicht, Hüftweh und Kropf. Adamus Lonicerus empfiehlt Wurzel und Kraut des Gänseblümchens in seinem Kreuterbuch aus dem Jahre 1564, zur Behandlung von Leberleiden, Cholera und äusserlich bei Hautflecken, Geschwülsten und Wunden. Matthiolus hebt in seinem New Kreuterbuch die wundheilenden Eigenschaften des Gänseblümchens hervor und verweist auf eine abführende Wirkung. Eine Salbe aus gesalzener Butter, Gänseblümchen und jungen Pappelblättern führt er als hilfreich gegen Gicht auf.

Seinen Höhepunkt in der Verwendung als Heilpflanze erreichte das Blümchen im 18. Jahrhundert durch die Beschreibungen von Weinmann (Phytanthoza iconographia – Regensburg 1737) und Haller (Medicin. Lexicon, 1755). Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die falsche Annahme, das Gänseblümchen könne für Abtreibungen verwendet werden. In der Folge begann man es gezielt auszurotten was 1793 in einer Verordnung gipfelte. Mit der gezielten Ausrottung schwand das Wissen um die Nutzung dieses Blümchens als Heilpflanze, so dass es bis heute seine ehemalige Verwendung als geschätzte Heilpflanze nicht mehr wiedererlangen konnte. In den meisten Heilpflanzenbüchern des 19. und 20. Jahrhunderts sucht man das Gänseblümchen vergebens.

Botanik

Mit dem Gänseblümchen hege ich eine enge Verbindung mit vielen schönen Erinnerungen. Als Kind habe ich daraus Kränze geflochten und mich an den wunderschönen kleinen Blüten erfreut. In traurigen Momenten reichte ein Blick auf diese kleinen sonnenscheinliebenden Blüten um die inneren dunklen Wolken zu vertreiben. Oft wurde es als Orakelblümchen genutzt, indem die Zungenblütchen ausgezupft wurden, um die Zukunft vorauszusagen. Das Gänseblümchen ist wohl eine der Pflanzen, die kaum einer Beschreibung bedürfen weil dieses ausdauernde Blümchen aus der Familie der Korbblütler den meisten schon aus der Kindheit bekannt sein dürfte. Trotzdem möchte ich, um die Form zu wahren, eine kurze Beschreibung abgeben. Es entspriesst einem kurzen, walzenförmigen, kriechenden Wurzelstock aus dem in einer grundständigen Rosette spatelige, gekerbte, haarlose Blätter stehen. Die an eine kleine Sonne mit Strahlen erinnernde Korbblüte sitzt auf einem blattlosen Blütenstengel. Im gelben Zentrum der ganzjährig gebildeten, kleinen Blütenköpfe sitzen zahlreiche Röhrenblüten, die von einem Strahlenkranz weißer, an den Spitzen oft roter, zweireihig stehender Hüllenblätter umgeben sind.

Gaensebluemchen
Gaensebluemchen

Bezeichnungen

Der Name Gänseblümchen gibt einen Hinweis auf den bevorzugten Standort des und die Wertschätzung, die man diesem Pflänzchen entgegenbringt. Das Gänseblümchen bevorzugt gemähten Rasen, so dass es auf Gänseweiden oder dem Dorfanger anzutreffen war. Die Verniedlichung des Wortes Blume zeigt Zweierlei. Zum Einen den Umstand, dass es sich bei dem ihm um eine kleine Blume handelt. Zum Anderen, dass es als liebreizend geschätzt wurde. Diese Interpretation wird auch durch andere gebräuchliche Bezeichnungen gestützt. So wird es auch als Maßliebchen und Tausendschönchen bezeichnet. Erstere Bezeichnung könnte sich auf die Verwendung als appetitanregendes Wildgemüse beziehen. Letztere auf das liebliche Aussehen der Blüten.

Wissenschaftlich wird das Pflänzchen als Bellis perennis bezeichnet. In älteren Schriften wird oft auch der Name Consolida minor aufgeführt. Die bereits bei Plinius zu findende Gattungsbezeichnung Bellis wurde von Linné aufgegriffen. Sie steht für die Schönheit des Gänseblümchens, lat. bellus ? hübsch. Der Artname perennis weist darauf hin, dass es sich um eine ausdauernde Pflanze handelt, lat. per -> durch lat. annus -> Jahr.

Weitere volkstümliche Namen sind Angerblümchen, Otterblume, Dragonerblume, Frühblümchen, Grasblume, Geißblümchen, Kleines Kalbsauge, Liebesblümchen, Mädchenblume, Märzblume, Magdalenblume, Märzblume, Marienblümchen, Marienkrönchen, Ringelröschen, Tausendschön oder Winterröschen.

Indikationen

In der Volksheilkunde wird das Gänseblümchen als Blutreinigungsmittel in Form von Frühjahrskuren verwendet. Es wird als hilfreich bei Bluthusten, Erkältungen, Angina, Asthma, Bronchitis, Verstopfung, Leberleiden, Gelbsucht, Nierenleiden, Blasenleiden wie Blutharn, Gicht, Rheuma, Hautflecken, Wunden, Furunkeln, Wassersucht, Leukorrhö sowie bei schmerzhafter und zu starker Menstruation beschrieben.

Verwendung in der Homöopathie

In der Homöopathie wird das Gänseblümchen bei Wunden, Quetschungen, Verrenkung, Furunkeln, Akne, Phlegmone, Überanstrengung, Lungenblutung, Brust- und Halsleiden, fieberhafter Entzündung des Darms und Blutschwamm verwendet.

Gänseblümchen Anwendung und Wirkung

Das Gänseblümchen kann man von April bis September sammeln. Manche Quelle empfiehlt das Blümchen auch über den Winter zu sammeln auch wenn das Gänseblümchen in dieser Zeit weniger Heilkraft besitzen. Verwendet werden die Blütenköpchen und das Kraut. Aus den jungen frischen Gänseblümchenblättern kann man einen Frühlingssalat bereiten oder einen Pressaft. Von dem Pressaft wird traditionell zur innerlichen Anwendung ein Esslöffel täglich empfohlen. Er wurde als leichtes Abführmittel und zur Behandlung von Atemwegserkrankungen verabreicht. Äusserlich wird das ganze zerdrückte Kraut auf Wunden und Quetschungen aufgebracht. Gänseblümchenwurzel um den Hals gehängt soll Glück und Verstand verleihen. Auch wenn diese Art der Anwendung belächelt werden darf, sollte man es ausprobieren, bevor man darüber urteilt. Kräuteramulette sind letztlich in jeder naturverbundenen Kultur zu finden. Die Verwendung als Tee ist wohl die gebräuchlichste.

Gänseblümchentee

Für einen Gänseblümchentee wird ein Teelöffel Gänseblümchen mit 200ml kochenden Wasser übergossen. Kosch empfiehlt 2 Tassen dieses Gänseblümchentees zur innerlichen Anwendung. Bei Erkältungen oder Erkrankungen der Atemwege empfiehlt sich eine Mischunge aus Huflattich, Spitzwegerich und Gänseblümchen.

Gänseblümchensirup

Einen Gänseblümchensirup erhält man durch Vermischung von Gänseblümchensaft mit Rohzucker. Als Dosierung wird in der Volksheilkunde ein Esslöffel angegeben.

Verwendung in der Küche

Das Gänseblümchen kann vielfältig in der Kücher verwendet werden. Beliebt waren die frischen Blütenköpfchen vor allem in Salat. Meist mischte man weitere Blüten hinzu wie die Blüten der Kapuzinerkresse oder die des Schnittlauchs oder wilde Stiefmütterchenblüten. Solche Salate erfreuen nicht nur den Gaumen sondern auch das Auge.

Nicht nur die Blüten dienen als Salat. Auch die jungen Gänseblümchenblätter wurden gerne genommen. Aus dem ganzen, von den Wurzel befreiten, Kraut wurde traditionell eine Frühjahressuppe bereitet.

Die Blütenköpchen des Gänseblümchens dienen auch als Kapernersatz. Dazu lässt man 200g Gänseblümchenknospen in 300ml Estragonessig und einer Prise Salz kurz aufkochen und füllt sie dann in warme gut verschlossene Gläser. Nach 14 Tagen kann man die so erhaltenen Gänseblümchenkapern verwenden.

Rezepte nach Madaus 1938

Gänseblümchen bei Dermatopathien:

Rp.:
Flor. Bellidis perennis . . . 25 (= Gänseblümchenblüten)
D.s.: 2 Teelöffel voll mit 1 1/2 Glas Wasser kalt ansetzen, 8 Stunden ziehen lassen und tagsüber trinken.
(Teezubereitung: Der Extraktgehalt des heiß im Verhältnis 1 : 10 bereiteten Tees beträgt sowohl bei der kalten wie auch bei der heißen Zubereitung etwa 2,2%. Auch die Aschengehalte der Extrakte unterscheiden sich nicht, sie liegen bei 0,38 bis 0,39%. Die Peroxydasereaktion ist nur in der kalten Zubereitung und dort nur sehr schwach positiv. Zwischen dem kalt und heiß bereiteten Tee besteht geschmacklich kein Unterschied. Ein Ansatz 1 : 50 ist trinkbar.
1 Teelöffel voll wiegt etwa 0,7 g. Der Tee kann auf Grund dieser Befunde kalt oder heiß unter Verwendung von 1-2 Teelöffeln voll auf 1 Teeglas bereitet werden.)

Gänseblümchen bei inneren Blutungen (nach Meyer):

Rp.:
Hb. Bellidis per. (= Gänseblümchen-Kraut)
Fol. Juglandis . . . aa 25 (= Walnußblätter)
C.m.f. species. D.s.: 1 Eßlöffel auf 1 Tasse Wasser aufgießen und langsam trinken.
Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 2 Teelöffel auf 1 Glas Wasser.

Gänseblümchen bei Ulcus cruris (nach Schmidt):

Rp.:
Bellidis perennis Ø Hamamelidis Ø . . . aa 10
Glycerini . . . 30
M.d.s.: äußerlich.

Gänseblümchen bei Erkrankungen der Respirationsorgane (nach Löffler):

Rp.:
Succi Hb. Bellidis per. rec. par. . . . 60-90 (Gänseblümchen-Kraut)
D.s.: Mit etwas Honig oder Kandiszucker mehrmals täglich zu nehmen.

Gänseblümchen bei Brustbeschwerden (nach Walser):

Rp.:
Hb. Bellidis per. . . . 40 (= Gänseblümchen-Kraut)
Rad. Cichorii intyb. . . . 10 (= Wegwartenwurzel)
C.m.f. species. D.s.: Man läßt 8 g in 1/2 l Wasser mit etwas Honig aufkochen. Dreimal täglich 1 Tasse zu trinken.

Gänseblümchen bei Lungenbluten (nach Meyer):

Rp.:
Fol. Salicis (= Weidenblätter)
Fol. Vincae minoris (= Immergrünblätter)
Hb. Bellidis perennis (= Gänseblümchen-Kraut)
Hb. Polygoni avicularis . . . aa 25 (= Vogelknöterichkraut)
C.m.f. species. D.s.: 1 Eßlöffel auf 1 Tasse Wasser abkochen.
Schluckweise über den Tag verteilt trinken lassen.
Zubereitungsvorschlag des Verfassers: 2 Teelöffel auf 1 Glas Wasser

Gänseblümchen in der Schulmedizin

In der Schulmedizin wird das Gänseblümchen nicht verwendet.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen

Bei massvoller Verwendung sind keine Nebenwirkungen für das Gänseblümchen bekannt.

Anbieter und Preis

Gänseblümchen kann man leicht selber sammeln. Ich kenne niemanden, der es nicht kennt und ihm schon des öfteren begegnet ist. Wer Gänseblümchen lieber kaufen möchte, dem bietet der Kräuterversand meist die Blüten zum Kauf an. 100g Gänseblümchenblüten erhält man im Kräuterhandel zu einem Durchschnittspreis von 5 Euro.

Inhaltsstoffe

Saponine, Falvonoide, Bitterstoffe, ätherisches und fettes Öl, Inulin, Vitamin C, Polyine.


(1.951 mal besucht, 1 mal heute)

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Kategorie: Pflanzen Europa, Pflanzenportraits

Kai Hagemeister

Über Kai Hagemeister

Kai Hagemeister hat Biologie und Informatik studiert. Seit 2009 betreibt er mit seiner Familie einen kleinen Hof in den Thüringer Bergen.

Internet: thx.cool

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. helga meint

    23. November 2018 um 9:43

    Danke für das kleine Blümchen! Das Gänseblümchen gehört zu unserer Hausapotheke. Bei einem Infekt oder bei der Erkrankung der Atemwege gehört zum Frühstück des Sohnes obligatorisch eine Tasse Gänsenblümchentee. Ganz wirksam! Wenn man noch den Kamillentee zwischendurch einnimmt, dann funktioniert es viel effektiver! Danke für Tipps!

    Antworten

Trackbacks

  1. Gänseblümchen - Heilpflanzenkatalog sagt:
    28. Oktober 2016 um 21:46 Uhr

    […] Im unteren Bereich der Seite finden Sie Kommentare zum Beitrag über die Heilpflanze Gänseblümchen. Den Beitrag zum Gänseblümchen finden Sie unter: Gänseblümchen. […]

    Antworten

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