Unter Ohrensausen versteht man Ohrgeräusche die verschiedene Ursachen haben können. In der evidenzbasierten Medizin werden Ohrgeräusche unter dem Begriff Tinnitus zusammengefasst.
Tinnitus kann verschiedene Ursachen haben. So kann Tinnitus die Auswirkung eines erhöhten Blutdrucks sein. Die Ursache sollte abgeklärt werden um eine Symptombehandlung zu vermeiden.
In der traditionellen Heilkunde wurde Ohrensausen durch Zwiebeln mit Honig behandelt, wenn als Ursache eine Entzündung mit einhergehenden Ohrschmerzen diagnostiziert wurde. Die Zwiebeln werden ausgepresst, der so gewonnene Zwiebelsaft mit Honig vermischt und in die Ohren gegeben.
Bei stechenden Schmerz in den Ohren, verbunden mit Ohrensausen presste man den Saft des Wald-Habichtskrauts (Hieracium murorum, Syn.: Hieracium sylvaticum) aus und tröpfelte diesen Saft in die Ohren.
Als besonders wirkungsvolles Mittel gegen Ohrensausen bezeichnet Bock im 16. Jahrhundert ein aus der giftigen Koloquinte (Citrullus colocynthis) hergestelltes Öl. Zur Herstellung des Koloquintenöls höhlte man den Koloquintenapfel durch eine kleine Öffnung aus und befüllte ihn mit Olivenöl. Danach wurde die kleine Öffnung mit dem entnommenen Stück wieder verschlossen und der Apfel in heißer Asche gebraten. Den Koloquintenapfel presste man aus. Das so erhaltene warme Koloquintenöl wurde bei Tinnitus in die Ohren getröpfelt.
Ein sehr beliebtes Hausmittel war ein Mandelöl, mit in Wasser gekochten Mohnköpfen, gegen Ohrensausen oder Essig in die Ohren zu träufeln.
War das Ohrensausen mit einem klingen oder pfeiffen verbunden nutzte man zur Behandlung Wilden Majoran (Origanum vulgare), der auch als Dost oder Wohlgemut bezeichnet wird. Der Majoran in Wein und Milch gekocht und in Form eines Dampfbades den Ohren verabreicht.
Ohrensausen -> siehe auch Melisse und Taubnessel.
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