Bei der Pfefferminze dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Bastard der Krauseminze handeln, die auf eine lange Geschichte als Arzneipflanze zurückblicken kann.
Die erste gesicherte, schriftliche Erwähnung fand im 17. Jahrhundert durch den englischen Naturforscher John Ray statt. Er brachte die Heilpflanze aus dem Anbaugebiet Hertfordshire mit, wo die Pfefferminze offenbar bastardierte. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts fing man an, die Pfefferminze in England anzubauen. Erst ein Jahrhundert später, ca. 1770 wurde sie auch in Deutschland kultiviert.
Liest man bei unseren alten Kräuterkundigen des Mittelalters, findet sich dort dementsprechend keine Erwähnung der Pfefferminze. Allerdings schrieben Sie über die Minzen, aus denen die Pfefferminze bastadierte. Sie schreiben über die Krauseminze, die rote Minze, die Spitze Minze oder die Wasserminze und geben uns somit einen Einblick, welche Wirkung die Pfefferminze, als gezielte Kreuzung alter Minzarten mit einem besonders hohen Gehalt an ätherischen Ölen, entfalten kann.
Pfefferminze Anwendung und Wirkung
Pfefferminze wird in der Volksheilkunde als schmerzstillend, krampflösend und entzündungshemmend beschrieben. Bei rheumatischen Beschwerden legte man zerquetschte Minze auf die betroffene Stelle und schaffte so Linderung. Minze überbrüht und mit Wein zur Hälfte aufgefüllt diente als Mittel gegen Mundgeruch.
Regelmäßig getrunken, soll die Minze aufgrund ihrer Galle treibenden Wirkung Linderung bei Gallensteinen verschaffen.
Die Minze sollte Sie nicht kochen, sondern lediglich überbrühen. Eine Ausnahme bilden Zubereitungen, bei denen Sie die Pfefferminze in einer fetthaltigen Flüssigkeit wie Schafsmilch kochen. Wobei ich mir den Geschmack dieser Zunereitung als äußerst eklig vorstelle. Dennoch findet sich solch ein Rezept in einem alten englischen Kräuterbuch.
Pfefferminzöl
Pfefferminzöl beschrieben die Alten als magenstärkendes und nervenstärkendes Mittel. Es diente äußerlich für Einreibungen bei Zipperlein -> Gliederschmerzen und rheumatischen Beschwerden und bei Nervenschmerzen.
Pfefferminze kaufen
Pfefferminze müssen Sie in den seltensten Fällen kaufen. Da sie sich, einmal angepflanzt, massiv durch ihre unterirdischen Ausläufer vermehrt, werden ihnen sicher befreundete Gärtner ein paar Triebe abgeben. Einmal in einem guten, feuchten Boden angepflanzt, kann diese Heilpflanze schnell zum alles unterwandernden, schwer in Zaum zu haltenden Pflänzchen werden. Pflanzen sie diese Heilpflanze dementsprechend nur dort an, wo sie dessen Ausbreitung nicht stört.
Persönlich mag ich die Minze und habe ihr einen Platz bei unseren Erdbeeren gegönnt. Sie schützt die Erdbeeren vor so manchen Schädling.
Ein befreundeter Gärtner bezeichnete sie einst als einziges Schädlingsbekämpfungsmittel, das man essen könnte. Eine Behauptung, der ich nur widersprechen kann. Mir fallen unzählige Schädlingsbekämpfungsmittel ein, die Sie essen können. Allen voran die Rinde des Niembaums. Aber auch weniger drastisch wirkende Pflanzen. Und nicht zuletzt enthalten nahezu alle Pflanzen Stoffe, die sie vor Fressfeinden schützen und die unserer Gesundheit nicht schaden, sondern ihr sogar dienlich sind. So ist der Apfel nicht etwa aufgrund seiner Antioxidantien oder Vitamine für uns gesund, sondern aufgrund der giftigen Stoffe, durch die er sich vor seinen Fressfeinden zu schützen sucht.
Falls Sie Interesse an weiterführenden Informationen hierzu haben, dann empfehle ich Ihnen den Artikel: Antioxidantien
Bleibt noch ein Hinweis, denen ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte. Die Pfefferminze erhöht den Blutdruck. Sie ist also nicht für Jeden zum täglichen Gebrauch empfohlen.
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