Dass unsere Insekten sterben, leugnen mittlerweile nur noch wenige Menschen. Schliesslich müssen wir nur mit offenen Augen durch die Landschaft gehen und das Gesehene mit unseren Erinnerungen vergleichen. Doch was sind die Gründe und was können Sie tun?
Um es vorweg zu nehmen. Es gibt nicht den einen Grund für das Insektensterben. In der Landwirtschaft eingesetzte Gifte tragen beispielsweise sicher ihren Teil dazu bei. Es ist auch relativ einfach die giftige Wirkung auf Insekten wissenschaftlich nachzuweisen. Doch es gibt auch andere Gründe. Die sindzwar wissenschaftlich schwerer zu beweisen, sollten aber jedem einleuchten, wenn er sie sich vor Augen führt.
Primärer Grund für das Insektensterben
Der Hauptgrund für das Insektensterben ist unsere Kulturlandschaft, die von maximalen Gewinnstreben geprägt ist. Wenn ich so über die Lande fahre und mir die Grünflächen ansehe, dann sind die auch wirklich nur grün. Welches Insekt kann auf solch grünen Einöden überleben? Und wie sieht es mit den unzähligen Gärten und Vorgärten aus. Viele wünschen wünschen sich pflegeleichte Gärten. Die bestehen dann aus Grill, Sitzecke und einem leicht zu pflegenden, regelmässig gemähten Rasen. Das war früher anders. Mittlerweile ist eine Generation herangewachsen, die sich längst von allem was Natur ist, entfernt hat. Das kann schon einmal solche Auswüchse annehmen, dass Menschen, die sich der Entwicklung entgegenstellen, gemassregelt werden. Schliesslich kann man solch einen Garten nicht verwildern lassen.
Der verwilderte Garten
Zugegeben, so ein verwilderter Garten ist das andere Extrem. Man mag sich wohl kaum in solch einem Garten aufhalten, in dem das Gras 2 Meter hoch steht. Mal ganz davon abgesehen, dass man ein Zeckenproblem kriegen könnte und sicher Ärger mit den Nachbarn oder der gesamten Gemeinde bekommt. Obendrein ist solch ein verwilderter Garten nicht immer optimal für Insekten oder andere Tiere, die sich in einem im Gleichgewicht befindlichen Ökosystem einfinden. Denn was da wächst, sind oftmals ehemals durch den Menschen ausgebrachte Pflanzen, die im Kampf die Oberhand gewinnen.
So ist aus meiner Sicht etwas Arbeit notwendig um Insekten einen Lebensraum zu bieten und gleichzeitig die Nachbarn und die gemeinde davon zu überzeugen, dass solch ein entstandener Lebensraum wunderschön anzusehen und vorteilhaft zu nutzen ist. Und wie lassen Sie diesen noch imaginären Garten stnstehen?
Ein traumhafter Garten für Mensch und Tier
Für den traumhaften Garten für Mensch und Tier gibt es kein allgemeines Rezept. Es hängt schlicht und einfach davon ab, was derzeit dort wächst, wie die Gegebenheiten sind. Es reicht in der Regel nicht einfach nur noch einmal im Herbst zu mähen. Im Zweifelsfall erhalten Sie dann den verwilderten Garten. Ich kann Ihnen also an dieser Stelle kein allgemeines Rezept präsentieren, sondern nur von der eigenen praktischen Erfahrung berichten.
In unserem Fall fanden wir in den Bergen zerstörte Naturwiesen vor, die in den 60-er Jahren planiert und anschliessend mit Weidegras für das Vieh bepflanzt wurden. So ein Weidegras gibt anderen Pflanzen keine Chance, weshalb wir teils grossflächig die nährstoffreiche Grasnabe entfernten. Anschliessend sorgten wir für Bodendecker wie Gundelrebe, Ehrenpreis. Daneben pflanzten wir viele Pflanzen, die hier ursprünglich vorzufinden waren. Erst später fanden wir einen besseren und weitaus angenehmeren Weg. Nachdem wir mit der Landschaftspflege durch Ziegen oder Schafe gescheitert waren, probierten wir es mit Gänsen und dieser Versuch führte zu einem grandiosen Erfolg.
Neben dieser Arbeit beobachtetn wir unser Grundstück und veränderten aufgrund der Beobachtungen das Grundstück. So Schufen wir Nischen. Besonders wichtig war in unserem Fall ein Erdwall, der vor permanent kalten Westwinden schützte. Über die Jahre entstand so ein wunderschönes Biotop, in das wir überhaupt nicht mehr eingreifen. Wenn man von den Flächen absieht, die wir im Rahmen der Permakultur bewirtschaften. Und das ist gut so. Denn der Mensch kann nichts mehr bewirken, wenn er erst einmal den Anstoss für ein sich tragendes Biotop gegeben hat. Man kann ein Gleichgewicht nicht verbessern. Man kann es lediglich ins Ungleichgewicht bringen.
Nun stelt sich die Frage, wie Sie Ihren Garten verändern können, um ihn insektenfreundlich zu gestalten. Auf Antik News finden Sie viele Tipps und Anregungen dazu. Den Weg müssen Sie jedoch ganz individuell gehen. Zugeschnitten auf Ihr Grundstück. Hilfe können Sie dabei einfordern. Entweder von Besitzern der Gärten, die Ihnen gefallen oder bei andern Stellen, denen Sie vertrauen. Mir fallen da Organisationen wie der NABU ein. Und selbstverständlich können Sie sich mit Fragen auch an mich wenden.
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