Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Quelle gebaut werden kann, wenn Grundwasser nicht erreichbar ist und auch Schichtwasser nicht zur Verfügung steht.
Dies ist wohl der erste Beitrag in dem wir uns mit einer Frage beschäftigen, die wir bisher nicht umgesetzt haben. Er fusst auf einer Idee, die aufgrund unserer Beobachtungen entstand und in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll. Falls Ihr Erfahrungen beim bauen einer künstlichen Quelle gesammelt habt oder über spezifisches Wissen verfügt, würden wir uns freuen, wenn Ihr Kontakt mit uns aufnehmt.
Kurz zum eigentlichen Grund für unser Vorhaben. Wie leben in ca. 800 Metern Höhe auf einem Berg. Wasser ist auf unserem Grund und Boden Mangelware. Weder haben wir Schichtwasser gefunden, noch ist es möglich einen Brunnen zu bohren und auch eine Quelle ist nicht vorhanden. Es geht uns also darum, unter diesen widrigen Gegebenheiten eine Wasserquelle entstehen zu lassen. Regenwasser zu sammeln ist dabei nicht wirklich hilfreich. Plastiktüten über Zweige zu stülpen und das entstehende Wasser zu nutzen ist auch keine wirkliche Lösung. Sicher im Notfall hilfreich aber nicht im Alltag. Unsere Idee fusst nun auf einer Beobachtung, die wir in unserem Keller gemacht haben.
Im Sommer ist unser Keller wesentlich feuchter, als im Winter. Im Winter ist er geradezu trocken. Klingt erst einmal seltsam, ist aber durchaus logisch. Warme Luft kann wesentlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen, als kalte Luft. Wenn nun warme Luft in unseren Keller gelangt, kühlt sie im wesentlich kälteren Keller und gibt das Wasser ab. Man kann sich das vorstellen, wie bei einer Destille. Kräuter werden erhitzt, es steigt Dampf nach oben, der in einem darauf folgenden Röhrchen oder einem Rosenhut gekühlt wird, kondensiert und das Kondesat tropft in einen Auffangbehälter. Wer dieses Prinzip verstanden hat, wird sich hüten, an heissen Tagen die Fenster aufzureissen, damit der Keller oder feuchte Räume trocknen. Das Gegenteil ist der Fall.
Genau dieses Prinzip würden wir nun gerne für unsere künstliche Quelle nutzen. So dachten wir daran, eine Grube auszuheben. Bevorzugt bis auf den Fels. Alternativ wäre es aus unserer Sicht möglich, einen Lehmstampfboden am Boden zu erstellen. Er soll das Wasser auffangen, was in unserer künstlichen Quelle kondensiert. Nun wird in einem großen Rondell Schiefer aufgeschüttet, wobei das Zentrum des Rondells erst einmal frei bleibt. In diesem Zentrum entsteht ein Trichter, den wir mit Kieselsteinen füllen. Vom Boden des Zentrums aus legen wir ein Rohr, das unterhalb des Trichters mit einer Neigung nach unten hinausführt. Unsere künstliche Quelle liegt dementsprechend am Hang, zentral in der Sonne. Die Höhe nehmen wir mit ca. 2 Metern an.
Nach unserer Vorstellung müsste durch diesen Aufbau ein Sog entstehen. Ähnlich wie bei einem Schornstein, der die Warme Luft oben ansaugt. Das Wasser kondensiert im Trichter, fängt sich am Boden und wird durch das Rohr nach draussen geleitet, wo das Wasser in einem Steintrog aufgefangen wird. Je wärmer das Wetter umso mehr Wasser sollte diese künstliche Quelle entstehen lassen. In kalten Jahreszeiten würde diese Quelle versiegen.
Fragen, die wir uns stellen, betreffen vor allem die Größe der Quelle. Der Bau der Quelle ist für das Frühjahr 2017 geplant. Wer bis dahin Ideen oder Erfahrungen beisteuern möchte, ist herzlich willkommen.
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Sepp Holzer hat viel zu Bewässerungssystemen auch für schwierige Gebiete geschrieben! “Wüste oder Paradies” da steht alles drin!
Hallo Kai,
finde deine Idee mit der künstlichen Quelle genial… ich lebe auf Zypern und da ist Wasser wirklich eine Mangelware… im Gegensatz zur Sonne… die es hier satt gibt.
ich hatte mal überlegt am Abend Segel zu spannen… um die feuchte Meeresluft daran verdunsten zu lassen und so etwas Wasser zu gewinnen… habe die Idee aber nicht umgesetzt wegen den technischen Möglichkeiten.
Lass mich mal wissen, ob deine künstliche Quelle funktioniert, resp. ob das mit dem Kamineffekt so klappt wie du es dir vorgestellt hast.
Viele Grüße
Hubert