Kurkuma ist eine vergleichsweise anspruchslose Tropenpflanze, die Sie gut in einem Gewächshaus anbauen können. Worauf Sie beim Anbau achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Seit mehreren Jahren baue ich Kurkuma an und verkaufe sowohl Pflanzen, als auch das Rhizom. Die Rückmeldungen während dieser Zeit zeigten, dass der Anbau bei Käufern nicht immer so erfolgreich ablief. Was war, trotz ausführlicher Anleitung für die Azucht und Pflege, schief gelaufen?
Kurkuma benötigt viel Wärme
Der Hinweis, dass Kurkuma es sehr warm braucht, wird oft nicht ernst genommen. Kurkuma ist eine Tropenpflanze. Sie kommt durchaus zeitweise mit kälteren Temperaturen zurecht, zeigt in der Folge jedoch ein eingeschränktes Wachstum. Temperaturen von tagsüber 30 Grad sind optimal. Ein Kaltgewächshaus reicht im Sommer vollkommen aus, um die benötigten Temperaturen zu erreichen. Allerdings sollte es dann nicht stark gelüftet werden. Denn das würde nicht nur die Temperaturen, sondern auch die benötigte, hohe Lufttemperatur sinken lassen.
Kurkuma benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit kann für Kurkuma kaum hoch genug sein. Regelmässiges besprühen Ihrer Kurkumapflanzen ist unabdingbar. Weshalb sich ein Anbau von Kurkuma zusammen mit Tomaten ausschliesst. Sehr gut verträgt sich Kurkuma mit Gurken und Okra. Beides kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen. Okra hat uns in den letzten Jahren besonders beeidruckt, denn die Pflanze schafft es, in wenigen Monaten die Ausmasse eines mittleren Baumes zu entwickeln. Bei Interesse können Sie Samen meiner kräftigsten Pflanzen kaufen.
Frühe Anzucht
Sehr wichtig ist eine frühe Anzucht. Wenn Sie von mir Kurkumarhizom erhalten, dann reicht es durchaus es in die Erde zu stecken und zu warten. Haben Sie beide zuvor aufgezeigten Anforderungen erfüllt, Wärme & hohe Luftfeuchtigkeit, dann wird daraus eine Kurkumapflanze austreiben. Allerdings wird es die Pflanze wahrscheinlich nicht in die Blüte schaffen.
Um Ihre Kurkumapflanze in die Blüte zu bringen, muss sie sehr früh angezogen werden. Der März ist ein ausgezeichneter Zeitpunkt. Ein helles Fenster im Haus reicht dafür vollkommen aus. Sobald sich der junge Spross zeigt, stülpen Sie ein Glas über ihn. Auf diese Weise erhalten Sie ein optimales, feuchtes Klima.
Oft lässt der Spross auf sich warten. Sie können die Keimung beschleunigen, indem sie das Rhizom eine Nacht lang in warmes Wasser legen. Sie können es dann an einem hellen Ort ankeimen lassen oder setzen es gleich in einen Topf mit Erde. Das Rhizom sollte mit ca. 2cm Erde bedeckt sein.
Kultivierung im Topf
Sie können Kurkuma auch im Topf kultivieren. Wählen Sie einen breiten Topf mit einer ausreichenden Tiefe. Den Sommer über stellen Sie Ihre Pflanze ins Gewächshaus. Sobald es kälter wird, holen Sie Ihre Pflanze in’s Haus und stellten sie an einen hellen, warmen Ort. Wenn Sie Ihre Pflanze nun regelmässig mit Wasser besprühen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich auch im Haus noch eine Blüte bildet.
Kurkumaernte
Nach der Blüte vertrocknen die Blätter. Die Pflanze zieht sich ins Rhizom zurück. Im Allgemeinen ist das der Zeitpunkt für die Ernte des Kurkumas. Sollten Sie nicht am Kurkuma interessiert sein, lassen Sie es in der Erde. Sie können Ihre Pflanze so überwintern lassen. Im Frühjahr wird sie wieder austreiben.
Doch nicht nur das Rhizom ist essbar, auch die Kurkumablätter sind vielseitig in der Küche verwendbar.
Kurkumablätter essbar
Eine Frage, die uns öfters gestellt wird: “Sind Kurkumablätter essbar?”. Ja sie sind es und schmecken hervorragend. Ich esse sie aufs Brot, füge sie Salaten zu und bereite aus ihnen Tee. Kurkumablätter schmecken ausgezeichnet. Sie können den ganzen Sommer über geerntet werden und bereichern Ihre Küche um eine gesunde, exotische Note.
Kultivierung von Kurkuma ist einfach?
Nach diesen Ausführungen scheint die eingangs gemachte Behauptung, die Kultivierung von Kurkuma ist einfach, absurd. Schliesslich sind die Grundvoraussetzungen, hohe Temperaturen und Feuchtigkeit, nicht für jeden einfach umsetzbar. Was macht Kurkuma dann komplikationslos? Es ist die tägliche Pflege der Pflanze, denn die liegt bei null. Pflanzen Sie Kurkuma zusammen mit Okra und Gurken, dann haben Sie drei Pflanzen, die bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit gut gedeihen. Kurkuma erfordert keinerlei zusätzliche Arbeit und zeigt sich extrem resistent gegenüber Schädlingen und Pilzen. In all den Jahren hatte ich noch nicht eine Kurkumapflanze, die aufgrund einer Krankheit mehr Pflege eingefordert hätte. Genaugenommen kann ich Rhizomstücken in die Erde stecken und freue mich dann ausschliesslich über herrliche Pflanzen, die daraus hervorgehen. Es gab bei mir bisher nur einen Schädling, der Schaden anrichten konnte. Allerdings nicht nur an den Kurkumapflanzen, sondern insbesondere am Okra und den Gurken: Wühlmäuse.
(1.013 mal besucht, 1 mal heute)
Schreibe einen Kommentar