Seit den 50-er Jahren hat die Menschheit ca. 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Nur 9% davon wurden recycelt. Ein Großteil des Plastiks findet sich in Form von Mikroplastik im Meer wieder.
Mikroplastik im Meer
Glaubt man Roland Geyer, von der Universität Kalifornien, Santa Barbara, hat die Menschheit seit den 50-er Jahren 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert. 6,3 Milliarden Tonnen von all dem Plastik, sind nicht mehr im Gebrauch und verschmutzen zum Großteil die Umwelt.
Die Zahlen sollten selbst den letzten Optimisten das Fürchten lehren, denn die Menge an Plastik auf alle Menschen dieser Erde verteilt, würde nahezu 1 Tonne Plastik pro Menschen ergeben.
Nun möchte ich nicht auf die Auswirkungen eingehen. Dafür gibt es unzählige Seiten im Internet, die sich mit dem Thema Plastik in unserer Umwelt auseinandersetzen. Auch dürfte Ihnen bereits klar sein, dass Sie selbst etwas zur Vermeidung von Plastik beitragen können. Denn über Umwege gelangt das ganze Mikroplastik der Meere in Ihren Körper. Sie haben also allen Grund, etwas in Eigeninitiative zu tun.
Die Frage die sich darüber hinaus stellt, ist eine andere. Gibt es neben dem Einsammeln und recyceln von Plastik eine Möglichkeit, Plastik abzubauen. Schliesslich lässt sich Mikroplastik im Meer nicht ohne weiteres entfernen. Es entsteht beim Zerfall von Plastik und stellt die größte Gefahr dar.
Plastik fressende Bakterien
Ich bin immer wieder verblüfft, wie flexibel das Leben auf der Erde ist. Im Fall von Plastik zeigt sich dies durch ein Bakterium, das sich auf die Plastikflut eingestellt hat. Seit mehr als 60 Jahren findet sich mehr und mehr Plastik in unserer Umwelt. Bei solch einem Zeitraum war die Hoffnung groß, dass es tatsächlich Lebewesen gibt, die diese Fülle an Plastik als Nahrungsquelle für sich entdecken und dementsprechend anpassen.
Ein japanisches Forscherteam fand auf der Suche in 250 Umweltproben eine mit dem Bakterium Ideonella sakaiensis. Dieses Bakterium ist in der Lage, Polyethylenterephthalat abzubauen. Allerdings ist man mit dieser Entdeckung noch weit von einer Lösung des Umweltproblems entfernt.
Bakterien, keine Lösung für Plastik im Meer
Die gefundenen Bakterien benötigen sehr lange, um winzige Mengen Plastik abzubauen. Hinzu kommt, dass die gefundene Mutation ein Zufall zu sein scheint. Denn das Plastikspaltende Enzym ist vollkommen verschieden zu vergleichbaren gefundenen Enzymen. Auch benötigt Ideonella sakaiensis für die Zersetzung nicht nur viel Zeit, sondern auch optimale Bedingungen. Was man bräuchte, wäre jedoch ein Bakterium, das unter salzreichen und kalten Bedingungen Plastik abbauen kann.
Die durch das Bakterium gewonnenen Erkenntnisse werden daher wohl eher zum Recycling von Plastik eingesetzt werden. Der Umwelt ist damit kaum gedient. Zumal nur ein Anteil von 9-12% allen Plastiks überhaupt dem Recycling zugeführt wird. Das Problem besteht jedoch durch den riesigen Anteil Plastik, der in der Umwelt endet.
Somit bildet auch dieses Bakterium keine wirkliche Lösung für das Umweltproblem Plastik und reiht sich damit in die bereits zuvor gefundene kleine Reihe von Lebewesen ein, die zwar Plastik zersetzen, aber kaum praktikabel eingesetzt werden können. Das besondere an dem gefundenen Bakterium besteht jedoch darin, dass es eine weitaus höhere Aktivität zeigt, als die bisher bekannten Pilze.
Litterbase
Mit Litterbase, einer Datenbank zur Erfassung von Abfall im Meer, arbeitet man daran, die Meeresverschmutzung sichtbar zu machen. Dabei wird offensichtlich, dass 73% der Meeresverschmutzung auf nicht abbaubares Plastik zurückzuführen ist Verteilung des Mülls in den Meeren.
Es bleibt zu hoffen, dass internationale Anstrengungen zukünftig Plastik im Meer reduzieren. Doch neben der Suche nach einem Weg, das Plastik aus der Umwelt zu entfernen, müssen Massnahmen getroffen werden, um eine fortschreitende Verschmutzung zu verhindern. Leider sehen die Bemühungen dafür nicht wirklich erfolgversprechend aus.
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