Vor ein paar Jahren sass ich mit meiner Familie am Strand und rieb meine Kinder mit einer Lavera Sonnencreme ein. Reine Naturkosmetik, weshalb ich mir nicht die Mühe gemacht hatte, die Inhalte genauer unter die Lupe zu nehmen. Weiß und schwierig zu verreiben, rein mineralisch. Und als wir so ganz weiß eingefettet beieinander sassen, kam ich auf die verspätete Idee, die Liste der Inhaltsstoffe zu begutachten. Aluminium, Herrschaftszeiten!
War irgendwie ein Schock so in Aluminium verpackt dazusitzen. Ich wünschte mir in dem Moment lieber einen Sonnenbrand. Diese Sonnencreme war darüber hinaus so klebrig und zäh, dass sie nicht so ohne weiteres abzuwaschen war.
Es dauerte seine Zeit meine Familie vom Aluminiummantel zu brefreien. Und während ich so meiner Arbeit nachging, machte ich mir Gedanken über das Thema Sonnenschutz. Nicht über Naturkosmetik von Lavera und was Aluminium darin zu suchen hat. Das konnte ich ohnehin nicht mehr ändern. Nein,meine Gedanken waren konstruktiver Natur. Brauchen wir überhaupt Sonnencreme? Und wenn ja, gibt es dann natürliche Alternativen?
Sonnenschutz
Heute gilt es als unverantwortlich, ohne Sonnenschutz den Tag in der Sonne zu verbringen. Doch wie konnten dann unsere Vorfahren überleben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie schon Sonnencreme verwendeten. Vielleicht Lehm, als reine Naturkosmetik. Alternativ eventuell Öle oder sie sorgten einfach für Schatten, wenn es zu viel wurde. Gerade letztere Option spricht dafür, dass wir nicht unbedingt schlauer geworden sind. Denn diese Option kommt Sonnenanbetern heute gar nicht mehr in den Sinn.
Es gibt aber auch die antagonistische Gruppe von Menschen, die jeden Sonnenstrahl meiden. Aus Angst vor Krebs, verteht sich.
Extreme Verhaltensweisen sind selten vorteilhaft. Die erste Gruppe verbrennt und sieht aus wie ein frisch gekochter Hummer, bevor sie ihre alte Haut wie eine Schlange abstreifen. Die zweite Gruppe sieht leichblass aus und dürfte unter akuten Vitamin D Mangel leiden.
Hauttyp
Inwiefern Sie einen Sonnenschutz benötigen hängt natürlich von Ihrem Hauttyp ab. Je heller die Haut, desto langsamer sollten Sie sich an die Sonne herantasten. Sich mit ihr ganz zaghaft bekannt machen. Kurze Zeit ohne Sonnenschutz in der Sonne zu verbringen, wird für Sie von Nutzen sein.
Doch wie sieht es aus, wenn man den Tag in der Sonne verbringen will. Selbstverständlich will man dabei schnell braun werden. Rot ist weniger angesagt.
So geht es zumindest uns. Ich arbeite im Sommer sehr viel draussen auf unserem Berghof. Und meine Kinder lieben es, in der Natur zu spielen. Es brauchte also einen natürlichen Sonnenschutz. Ob es diesen in Form von reinen Pflanzenölen gibt, war meine erste Frage, der ich nachging.
Schnell braun mit Pflanzenölen
Kokosöl
Ich probierte verschiedene Öle aus. Startete mit Kokosöl. Das in aller Munde ist und als wahres Wunder hochgelobt wird. Es schien tatsächlich einen leichten Sonnenschutz zu bieten. Schnell braun wurde ich damit auch. Länger als eine Stunde wollte ich mit Kokosöl nicht in der Sonne verweilen.
Olivenöl
Als nächstes Pflanzenöl testete ich unser Olivenöl, das wir direkt von einer Farm in Spanien beziehen. Ein herrliches Öl. Die Ergebnisse waren gleich dem Kokosöl. Allerdings wirkte das Olivenöl pflegender und angenehmer auf der Haut. Ich würde es jederzeit dem Kokosöl vorziehen.
Sesamöl
Den darauf folgenden Versuch mit dem Sesamöl hätte ich mir sparen können. Es machte schlichtweg kaum einen Unterschied ob ich ohne Sesamöl oder mit in der Sonne arbeitete.
Himbeersamenöl
Den besten Sonnenschutz leistete ein Himbeersamenöl. Ein gelblich, braunes dickes Öl, das aus den Kernen von Himbeeren gepresst wird. Zum Einsatz von Himbeersamenöl als Sonnenschutz in natürlichen Sonnenschutzcremes, gibt es diverse Studien. Besonders interessant die Studie von B. Dave Oomah Characteristics of raspberry (Rubus idaeus L.) seed oil.
Laut Studie bietet Himbeersamenöl einen UVA und UVB Schutz.
Als günstigstes Himbeersamenöl habe ich, Stand Frühjahr 2019, 250ml für 10,49 € gefunden.
Karottensamenöl
Karottensamenöl bietet einen ausgezeichneten Sonnenschuz. Allerdings ist es noch teurer, als das Himbersamenöl. Mit einem Lichtschutzfaktor von ca LSF 19 bietet es einen weitaus effektiveren Sonnenschutz, als Kokosöl.
Als günstigstes Karottensamenöl habe ich, Stand Frühjahr 2020, 100 ml für 19,93 € gefunden.
Weizenkeimöl
Weizenkeimöl bot ebenfalls einen ausgezeichneten Sonnenschutz. Vom Preis her sicher das attraktivste Sonnenschutzöl.
Studie zu Pflanzenölen
Im jahre 2010 veröffentlichten Chanchal Deep Kaur und Swarnlata Saraf eine in vitro Studie über Pflanzenöle und deren Lichtschutzfaktor. Himbeersamenöl, Karottensamenöl und Weizenkeimöl finden sich leider nicht in dieser Studie. Jedoch viele andere Öle. Den höchsten Lichtschutzfaktor wies dabei Olivenöl auf. Die Studie finden Sie unter: In vitro sun protection factor determination of herbal oils used in cosmetics
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die in der Studie untersuchten Öle ausschliesslich einen Schutz gegen UVB-Strahlung bieten. Samenöle wie das Himbeersamenöl bieten sowohl einen Schutz vor UVB, als auch UVA Strahlung.
Nachteil von Pflanzenölen
Pflanzenöle haben einen Nachteil. Sie sind fettig und nicht immer angenehm auf der Haut. Insbesondere die Kleidung wird durch das Öl in Mitleidenschaft gezogen. Auf unserem Berghof mag das noch gehen. Doch unterwegs, oder im Urlaub, mag ich nicht immer eingeölt herumlaufen. Auch ist der Sonnenschutz, vieler Pflanzenöle, überschaubar. Einzig die aus den Samen hergestellten Öle bieten einen guten Sonnenschutz.
Braun werden Sie mit jedem Öl. Aufgrund des hohen Anteils Vitamin A und der hautschonenden antioxidativen Eigenschaften eignet sich das Karottensamenöl besonders, wenn es Ihnen darum geht, schnell braun zu werden.
Sie mögen sich kein Öl auf den Körper schmieren? Wie wäre es mit Astaxanthin?
Astaxanthin, Sonnenschutz von innen
Astaxanthin ist ein von Grünalgen produzierter, rote Farbstoff. Mittlerweile gibt es unzählige Studien zu Astaxanthin. Für Sie dürfte eine Studie von Toshiyuki Komatsu und seinem Team interessant sein. Er belegt in seiner Studie, dass Astaxanthin Nacktmäuse vor Hautalterung durch UVA schützt. Nun sind Sie keine Maus, doch dürften die Ergebnisse übertragbar sein. Hier geht es zur Studie: Preventive effect of dietary astaxanthin on UVA-induced skin photoaging in hairless mice.
Natürlich habe ich auch Astaxanthin getestet und war sehr positiv überrascht. Kein Sonnenbrand trotz langer Arbeit in der Sonne! Stattdessen protze ich mit einer intensiven Bräune. Sie können sich sicher vorstellen, dass sowohl meine Frau, als auch meine Kinder es auch sofort nahmen. Allerdings gibt es da ein Problem.
Mögen Sie Gelatine?
Wenn Sie mit Gelatine kein Problem habe, dann überspringen Sie diesen Abschnitt. Mir stülpt sich der Inhalt meines Magens aus, wenn ich nur an Gelatine denke. EIn Gemisch aus denaturierten, hydrolysierten Bindegewebe von Schweinen und Rindern. So gut kann Astaxanthin nicht sein, als dass ich bereit gewesen wäre es täglich in diesen Bindegewebsabfallkapseln zu schlucken.
Alternativ werden Kapseln aus Pflanzencellulose angeboten. Natürlich doppelt so teuer. Das wäre nicht einmal das eigentliche Problem. Das wirkliche Problem besteht darin, dass Astaxanthin ein sehr starkes Antioxidans ist. Es also luftdicht abgeschlossen sein muss. Das ist in den Pflanzencellulosekapseln nicht der Fall. In ihnen findet sich trockenes Astaxanthinpulver. Also keine wirkliche Alternative.
Die Lösung war für mich, das Astaxanthin in Pulverform zu kaufen. Es wird in kleinen verschweissten Päckchen geliefert.
Zubereitung eines Astaxanthinöls
Das Pulver vermische ich sofort nach dem Öffenen mit Olivenöl. Sie erinnern sich? Das gute Olivenöl aus Spanien, dierekt vom Anbieter. Falls Sie an solch einem Öl interessiert sind, dann geben Sie einmal Crowdfarmin ein. Auf diese Wiese finden sich Interessent und Hersteller direkt, ohne Zwischenhändler zusammen.
5 x 5g Päckchen Astaxanthin mische ich in 1 Liter von diesem guten Olivenöl. Schüttel es gut durch und stelle es anschliessend in den Kühlschrank. Sie sollten darauf achten, dass Sie Gläser mit einer großen Öffnung verwenden. Denn im Kühlschrank wird aus dem Astaxanthin und dem Olivenöl ein fester Aufstrich. Er schmeckt unvergleichlich gut. Viel besser als jede Kapsel. Und Sie können sicher sein, was drin ist. Im Beitragsbild sehen Sie ein Stück Dinkelbrot mit unserem Astaxanthinaufstrich.
Nebenbei bemerkt schützt Astaxanthin nicht nur Ihre Haut und hilft Ihnen schnell braun zu werden. Es finden sich allein im PMC über 2000 Studien die über die positiven Wirkungen von Astaxanthin berichten. Von Arteriosklerose, autoimmune Hepatitis, Diabetes, Kardiovaskuläre Erkrankungen bis hin zu Depression. Astaxanthin mutet wie eine moderne Panazee an. Es gilt darüber hinaus als einer der stärksten Entzündungshemmer.
Ein Vorteil für uns. In einem guten Olivenöl schmeckt es auch noch ausgezeichnet. Einen weiteren Sonnenschutz konnten wir uns damit sparen.
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Sven meint
Hallo,
Ich dachte Antioxidantien wären schlecht? Jetzt bin ich verwirrt.
Bitte um Aufklärung, vielen Dank.
Gruß
Sven