Die Tadschikische Ziege stammt ursprünglich aus dem mittelasiatischen Tadschikistan und gehört zur Gruppe der Kaschmirziegen (siehe Kaschmirziege).
Ziegenrassen
Tauernschecken Ziege
Die Tauernschecken Ziege ist eine alte österreichische Bergziegenrasse. Der erste bekannte Züchter dieser Ziegenrasse ist der 1887 geborene Kaspar Mulitzer, der sie von seiner Kindheit an züchtete. Gemälde von Friedrich Gauermann aus der Mitte des 19. Jahrhunderts belegen, dass diese Ziegenrasse bereits vor Mulitzer existierte.
Typisch für die Tauernschecken Ziege ist das gescheckte Haarkleid. Die weiß-dunkle Scheckung ist sehr beliebt, weil die Tiere bei extensiver Haltung in jeder Jahreszeit leicht auszumachen sind.
Aufgrund der typischen Bergziegeneigenschaften, wie Geländegängigkeit, gute Futterverwertung und eine vergleichsweise hohe Robustheit und Anspruchslosigkeit, wird die Tauernschecken Ziege sekundär in der Landschaftspflege eingesetzt. Ein Beispiel ist das Tauernscheckenprojekt des LPV – Altoetting.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
65 – 90 Kg 75 – 90 cm |
2,3 Kg/Tag |
Milch |
Nordrhein-Westfalen |
Bergziege, die in rassetypischen Gebieten zur Landschaftspflege eingesetzt wird. |
Thüringer Landziege
Die Thüringer Landziege war bis zum 19. Jahrhundert eine in Thüringen weit verbreitete Ziegenrasse, die insbesondere von Land- und Fabrikarbeitern gehalten wurde. 1928 wurde sie wie andere pigmentierte Ziegenrassen mit zu den Bunten Deutschen Edelziegen zusammengefasst.
Sie hat einen langen, schmalen Kopf mit aufrecht stehenden Ohren. Die Fellfarbe ist hellbraun bis dunkel.
Die Thüringer Landziege hat man im 19. Jahrhundert in klimatisch günstigen Zeiten die Waldweide gewährt, wo sie aufgrund hoher Konzentration forstwirtschaftliche Schäden verursachte. Bei vernünftigem Besatz ist sie durchaus für die Landschaftspflege geeignet, ist aber weniger robust als die Thüringer Waldziege.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
60 – 80 Kg 80 – 90 cm |
2,1 Kg/Tag |
Milch / Fleisch |
Thüringen |
Weniger robust als die Thüringer Waldziege. |
Thüringer Waldziege
In Thüringer Landschläge wurden im 19. Jahrhundert Toggenburger Ziegen eingekreuzt. Es entstand eine Rasse, die sich durch ihr dunkelbraunes Haarkleid, einer weißen Gesichtsmaske und dem fehlenden Aalstrich leicht von anderen Bunten Edelziegen absetzt. Bis 1935 wurde sie aufgrund der Kreuzung als Thüringer Toggenburger bezeichnet. Um eine verstärkte Inzucht zu vermeiden, wurden 1988 einige Toggenburger Ziegen in die Population eingekreuzt, so dass ein Teil der Tiere nicht mehr reinrassig ist. Die Thüringerwald Ziege ist aufgrund ihrer Sonderstellung unter den Bunten Rassen die einzige, die offiziell als bedrohte Ziegenrasse anerkannt ist und durch das Land Thüringen auch finanziell gefördert wird.
Die Thüringer Waldziege ist extrem robust und widerstandsfähig. Sie ist für die im Thüringer Wald herrschenden teils rauhen Bedingungen gezüchtet. Harte Winter und hohe Niederschlagsmengen machen den Tieren kaum etwas aus. Aufgrund dieser Eigenschaften ist diese Ziegenrasse gut für die Landschaftspflege geeignet.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
65 – 90 Kg 80 – 85 cm |
2,3 Kg/Tag |
Milch / Fleisch |
Thüringen |
Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und Anspruchslosigkeit ist diese Ziegenrasse auch in rauhem Klima für die Landschaftspflege geeignet. |
Toggenburger Ziege
Die erste Erwähnung der Toggenburger Ziege geht auf das Jahr 1802 zurück. Beschrieben wird eine Ziegenrasse aus dem Toggenburg im Kanton St. Gallen.
Die Toggenburger Ziege ist eine hellbraune bis graue Ziege. Auffällig sind hellere Streifen, die sich von den Ohrenansatz bis zum Maul ziehen und die Umgebung des Mauls hell bis weiß zeichnen. Ihre Milchleistung liegt etwas unter der Milchleistung der Saanenziege. Auch die Toggenburger Ziege wurde aufgrund ihrer Milchleistung in viele Länder exportiert und dort als eigenständige Rasse geführt oder in andere Rassen eingekreuzt. Wie beispielsweise bei der Thüringer Waldziege.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
65 – 75 Kg 75 – 85 cm |
2,1 Kg/Tag |
Milch |
ohne regionalen Schwerpunkt |
Die Toggenburger Ziege ist eine robuste Ziegenrasse, die sich für die extensive Landschaftspflege, bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Nutzung der Milchleistung, eignet. Mit Kreuzungen aus der Toggenburger Ziege und der Burenziege wurden bereits gute Erfolge in der Landschaftspflege im Rheintal erzielt. Die Beweidung wurde dabei in der Winterzeit unterbrochen und dauerte von März bis November. |
Pinzgauer Ziege
Die Pinzgauer Ziege ist eine alte österreichische Landrasse, die ursprünglich aus dem Gebiet Pinzgau stammt. Sie zeichnet sich durch eine rotbraune Gesichtsmaske, einen Aalstrich, einem schwarzen Bauch und schwarzer Stiefelung aus. Auffällig ist auch das weit ausladende Gehörn der Böcke.
Die Pinzgauer Ziege ist eine widerstandsfähige und winterharte Almziege mit ursprünglichen Verhaltensmerkmalen. Ihre Robustheit und Genügsamkeit ist bemerkenswert. Witterungsunbilden scheinen ihr kaum Probleme zu bereiten. Sie kann sehr gut ganzjährig in der Landschaftspflege eingesetzt werden.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
80 – 100 Kg 80 cm |
2,7 Kg/Tag |
Milchziege |
Nordrhein-Westfalen |
Eine extrem widerstandsfähige robuste Almziege, die besonders in bergigen Regionen ganzjährig für die Landschaftspflege geeignet ist. |
Pfauenziege
Über die Herkunft der Pfauenziege ist wenig bekannt. Behornung, Haarkleid und Körperbau decken sich jedoch mit der 1887 erstmals erwähnten Prättigauer und der Engadiner Ziege. Die heutige Bezeichnung Pfauenziege soll auf einen Schreibfehler zurückzuführen sein. So bezeichnete man die Ziege auch als Pfavenziege, aufgrund ihrer charakteristischen, dunklen Streifen, die sich von der Hornbasis, über die Augen bis hin zur Nase ziehen. Durch einen von einem Journalisten verursachten Schreibfehler wurde aus Pfavenziege Pfauenziege, was man im Nachhinein als wesentlich bessere Bezeichnung empfand, da es diesem als besonders schön empfundenen Tier gerecht würde. Weitere Bezeichnungen für diese Ziegenrasse waren grau-schwarze oder grau-schwarz-weisse Gebirgsziege, Colomba, Halbetscha oder auch razza nas. Die Bezeichnung Pfauenziege setzte sich jedoch durch.
Im Rahmen der 1938 in der Schweiz durchgeführten Rassenbereinigung für Ziegen wurde die Pfauenziege nicht als eigenständige Rasse anerkannt. Man hielt sie für eine Farbvariante der Bündner Strahlenziege. Spätere Blutgruppenuntersuchungen stellten heraus, dass die Pfauenziege sowohl mit der Bündner Strahlenziege als auch mit der Nera Verzasca Ziege verwandt ist und durchaus als eigenständige Rasse zu klassifizieren ist.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Pfauenziege ist im Kanton Graubünden und Tessin. Sie ist eine typische Gebirgsziege und bestens an diese Region angepasst. Charakteristisch sind die bereits beschriebenen schwarzen Pfaven. Die vordere Körperhälfte ist meist weiß mit schwarzen Stiefeln. Die hintere Körperhälfte ist vorwiegend schwarz mit weißen Oberschenkeln und einem weißen Schwanz. Auffällig ist ein weißer Fleck in der Flankenregion.
Pfauenziegen sind robust, widerstandsfähig und marschtüchtig. Die Milchleistung ist gering. Für einen Einsatz in der Landschaftspflege ist die Ziegenrasse besonders in bergigen Regionen geeignet.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
70 Kg 75 – 85 cm |
2,1 Kg/Tag |
Milchziege |
Baden-Württemberg |
Eine widerstandsfähige robuste Gebirgsziege, die besonders in bergigen Regionen für die Landschaftspflege geeignet ist. |
Poitevine Ziege
Entstanden ist die Poitevine Ziege aus verschiedenen Landziegenrassen Westfrankreichs. Ihre erste Erwähnung findet sich in einem Pariser Bericht von 1883.
Typisch für diese Ziegenrasse sind lange Rückenhaare, die dachförmig den Rücken bedecken. Es besteht eine Ähnlichkeit zur Toggenburger Ziege, insbesondere die helle Zeichnung am Bauch, der Innenseite der Beine und der Schwanzunterseite ist bei beiden Ziegenrassen nahezu identisch. Neben den Rückenhaaren zeichnet sich die Poitevine Ziege durch zwei über den Augen liegende weiße Streifen und ein dunkel- bis schwarzbraunes Haarkleid aus.
Die Poitevine ist eine robuste Ziege, die an feuchtes, maritimes Klima angepasst ist. Sie ist resistent gegen verschiedene Krankheiten.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
70 – 80 Kg 75 – 85 cm |
2,25 Kg/Tag |
Milchziege |
Rheinland-Pfalz |
Die Poitevine Ziege ist insbesondere in feuchten Gebieten für die Landschaftspflege geeignet. |
Saanenziege
Die Saanenziege ist eine in der Schweiz entstandene Ziegenrasse. Sie stammt aus dem Saanental, im Süden von Bern.
Bereits im 19. Jahrhundert begann man hier mit der Züchtung von Hochleistungsmilchziegen. Die dabei entstandene Saanenziege wurde in viele Länder exportiert und gilt als bekannteste und erfolgreichste Ziegenrasse der Welt.
Die Saanenziege ist eine reinweiße, kurzhaarige Ziege. Auffallend ist insbesondere die Pigmentierung der Haut, die beispielsweise am Euter leicht zu erkennen ist. Sie ist meist hornlos. Allerdings entstanden dadurch viele Zwitter, so dass heutzutage auch wieder behörnte Saanenziegen zu finden sind. Die ?British Saanen Goat? wird beispielsweise schon seit langem behörnt gezüchtet.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
---|---|---|---|
75 Kg 80 – 95 cm |
2,25 Kg/Tag |
Milch |
ohne regionalen Schwerpunkt |
Für die extensive Landschaftspflege ist die Saanenziege weniger geeignet. |
Zwergziege
Bei den in Deutschland gehaltenen Zwergziegen handelt es sich fast ausschließlich um die westafrikanische Form. Sie ist in Westafrika im Gebiet des Regenwaldes und der Feuchtsteppe beheimatet. Ursprünglich kommt die Westafrikanische Zwergziege aus Asien.
Die Westafrikanische Zwergziege ist eine sehr kleine gedrungene Ziege mit kurzen Beinen und dicken Bauch.
Bock | Trockenmasse | Zuchtziel | Max. Verbreitung (Herdbuchbestand) |
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30 Kg 50 cm |
0,9 Kg/Tag |
Fleischziege / Hobbyhaltung |
ohne regionalen Schwerpunkt |
Die Zwergziege besitzt eine hohe Widerstandsfähigkeit in humiden und subhumiden Regionen. Insbesondere zeichnet sie eine sehr hohe Trypanosomenresistenz aus, was in unseren Breiten kaum eine Rolle spielt. Für eine extensive Landschaftspflege, ist die Zwergziege in humiden und subhumiden Regionen sehr gut geeignet. In unseren Breiten sind eher großrahmige Tier geeignet. |