Die alten Kräuterkundigen unterschieden 4 Katzenminzen in ihrer Verwendung als Heilpflanze wobei die Echte Katzenminze als besonders wirksam angesehen wurde. Heute steht die Bezeichnung Katzenminze nicht für eine einzelne Pflanze sondern sie steht für eine Gattung aus der Familie der Lippenblütler, die mehr als 250 Arten umfasst.
Bronchitis
Andorn
Den Kräuterkundigen des ausgehenden Mittelalters galt der Weiße Andorn als besonders schätzenswert. Er galt als besonders heilkräftig und wurde aufgrund seiner Wirkung und seines lieblich süßlichen Geruchs dem Schwarzen-, Feld- und Wasserandorn vorgezogen.
Ackerschachtelhalm
Der Ackerschachtelhalm ist wohl eines der häufigsten und unverwüstlichsten Heilkräuter in unseren Breiten. Für den Ackerschachtelhalm gilt wohl das Sprichwort: “Der Prophet gilt nichts im eigenen Land” und meint damit, dass eine Pflanze, die jederzeit und allerorts erhältlich ist, nichts taugen könne. Dabei wurde die Heilkraft dieser Heilpflanze bereits von dem Römer Plinius und dem Griechen Dioskurides beschrieben.
Augentrost
Der Augentrost ist eine verachtete Heilpflanze, die in alten Heilpflanzen- und Kräuterbüchern keine Erwähnung findet. Später wurden dem Augentrost Heilwirkungen zugeschrieben, die die Heilpflanze nicht erfüllen konnte. Seine fraglos vorhandene Wirkung wurde in jüngerer Zeit überschätzt. Er wurde bei vielen Beschwerden empfohlen, bei denen er keine Linderung verschaffen konnte.
Weißtanne
Die Weißtanne wird bereits im 1. Jahrhundert von Dioskurdes in seiner De Materia Medica als Heilmittel erwähnt. Hippokrates geht später auf die hilfreiche Verwendung des Tannenharzes ein und im frühen Mittelalter beschreibt die Äbtissin Hildegard von Bingen den Geruch der Tannennadeln als balsamisch und belebend. Sie geht in ihrer Physica insbesondere auf die Verwendung des Tannenharzes ein, das als sehr hilfreich zur Behandlung von frischen Wunden, das diese nicht nur heilt sondern auch zusammenhält, beschrieben wird. Im 19. Jahrhundert nahm sich der Pfarrer und Naturarzt Sebastian Kneipp der Weißtanne an. In seinem Werk Medizinal-Pflanzen geht er ausführlich auf sie ein.
Spitzwegerich
Der Spitzwegerich ist wohl eine der bekanntesten Heilpflanzen. Bereits die Germanen nutzten ihn als uralte Heilpflanze und bezeichneten ihn als Lachenaere oder Läkeblad – Heilblatt. Dioskurides, Themison und Plinius erwähnten den Spitzwegerich bereits vor 2000 Jahren schriftlich und lobpreisten seine Heilkräfte. Dioskurides bezeichnete ihn als arnoglosson ? Lammzunge und nahm damit direkten Bezug zur Morphologie des Spitzwegerich. In den darauf folgenden Jahrhunderten gab es kaum einen Kräuterkundigen, der nicht um die wohltuende Wirkung des Spitzwegerichs wusste. Allen voran die gelehrte Äbtissin Hildegard von Bingen, Albertus Magnus und natürlich auch Hieronymus Bock.
Silberdistel – Eberwurz
Die Silberdistel ist eine sehr alte Heilpflanze. Schriftlich erwähnt wurde sie bereits von Dioskurides. Im Mittelalter findet sich kaum ein Kräuterbuch, in dem die Silberdistel nicht erwähnt wurde. Tabernaemontanus bezeichnete sie als Eberwurz und begründete die Bezeichnung damit, dass die Silberdistel von Ebern aufgesucht werde, die sich mit Bilsenkraut vergiftet haben. Nach dem Fressen der Silberdistel würden Eber ihre Gesundheit wiedererlangen.
Schlüsselblume
Die Schlüsselblume gehört wohl zu den hübschesten und bekanntesten Frühjahrsblühern und taucht schon in den verschiedensten nordischen Sagen auf. Ob sie den alten Griechen bekannt war, ist nicht eindeutig geklärt. Vieles spricht dafür, dass es sich bei der Schlüsselblume um die, durch die alten Griechen hochgerühmte, Dodecatheon handelt. Im Mittelalter empfahl die Äbtissin Hildegard von Bingen die Schlüsselblume gegen Melancholie und Hieronymus Bock schrieb 1539 in seinem New Kreuterbuch:
Bärlapp
Bereits Plinius erwähnt eine Pflanze namens Selago und schreibt über die Verwendung des Sporenpulvers als Räuchermittel gegen Augenleiden. Seinen Schriften kann man auch das druidische Sammelritual für diese Pflanze entnehmen. Wolf-Dieter Storl geht davon aus, dass es sich bei Selago um den Bärlapp handelt. Er bezeichnet in seinem Buch Pflanzen der Kelten den Bärlapp als eine der ältesten Schamanenpflanzen indem er schreibt:
Gänseblümchen
Das Gänseblümchen war bereits den Germanen heilig. Die Bezeichnung heilig weist dabei bereits schon auf die Verwendung des Gänseblümchens als Heilpflanze hin. Sie setzten das Gänseblümchen mit den leuchtenden Augen des Baldur, des Gottes der Güte, der Reinheit, der Schönheit und des Lichtes, gleich und weihten das Gänseblümchen Ostara, der Göttin des Frühlings und der Auferstehung. Wen sollte es verwundern, dass unsere Vorfahren in den sich bei Sonne öffnenden Blüten des Gänseblümchens, die an eine Sonne mit ihren Strahlen erinnert, eine Pflanze des Lichtes und der Auferstehung sahen.