Die Schafgarbe zählt wohl zu den bekanntesten einheimischen Heilpflanzen. Sie dürfte bereits den Germanen bekannt gewesen sein. Schließlich erwähnten die Römer die Schafgarbe bereits in ihren ersten Schriften. Und so schreibt Marzell, ein Kenner der Geschichte der Heilpflanzen:
Gicht
Schöllkraut
Ob die Griechen und Römer der Antike das Schöllkraut bereits als Heilpflanze kannten, wird oft als ungewiss dargestellt. Zwar erwähnt Theophrast in seinem Werk Naturgeschichte der Gewächse eine Heilpflanze mit der Bezeichnung Chelidonion, ob es sich bei dieser Heilpflanze um das Schöllkraut handelt, ist jedoch nicht eindeutig geklärt.
Wermut
Wermut wird als Heilpflanze bereits auf einem ägyptischen Papyrus aus dem Jahre 1600 vor Christus erwähnt. Araber und Kelten verwendeten ihn als Heilpflanze und die Ärzte der Antike schrieben ihm Wirkungen zu, die weit über das, was der Wermut leisten kann hinaus gehen.
Schlüsselblume
Die Schlüsselblume gehört wohl zu den hübschesten und bekanntesten Frühjahrsblühern und taucht schon in den verschiedensten nordischen Sagen auf. Ob sie den alten Griechen bekannt war, ist nicht eindeutig geklärt. Vieles spricht dafür, dass es sich bei der Schlüsselblume um die, durch die alten Griechen hochgerühmte, Dodecatheon handelt. Im Mittelalter empfahl die Äbtissin Hildegard von Bingen die Schlüsselblume gegen Melancholie und Hieronymus Bock schrieb 1539 in seinem New Kreuterbuch:
Bärlapp
Bereits Plinius erwähnt eine Pflanze namens Selago und schreibt über die Verwendung des Sporenpulvers als Räuchermittel gegen Augenleiden. Seinen Schriften kann man auch das druidische Sammelritual für diese Pflanze entnehmen. Wolf-Dieter Storl geht davon aus, dass es sich bei Selago um den Bärlapp handelt. Er bezeichnet in seinem Buch Pflanzen der Kelten den Bärlapp als eine der ältesten Schamanenpflanzen indem er schreibt:
Gänseblümchen
Das Gänseblümchen war bereits den Germanen heilig. Die Bezeichnung heilig weist dabei bereits schon auf die Verwendung des Gänseblümchens als Heilpflanze hin. Sie setzten das Gänseblümchen mit den leuchtenden Augen des Baldur, des Gottes der Güte, der Reinheit, der Schönheit und des Lichtes, gleich und weihten das Gänseblümchen Ostara, der Göttin des Frühlings und der Auferstehung. Wen sollte es verwundern, dass unsere Vorfahren in den sich bei Sonne öffnenden Blüten des Gänseblümchens, die an eine Sonne mit ihren Strahlen erinnert, eine Pflanze des Lichtes und der Auferstehung sahen.
Heilziest
Es ist nicht eindeutig geklärt, ob es sich beim Heilziest um die durch die Griechen als Kestron bezeichnete Heilpflanze handelt, die bereits Hippokrates, Dioskurides und Plinius in höchsten Tönen lobten und über die Antonius Musa, der Leibarzt von Kaiser Augustus, ein ganzes Buch, De herba betonica, schrieb, in dem er 47 Krankheiten auflistete, die mit diesem Kraut geheilt werden könnten.
Birke
Die Birke ist neben der Espe und der Kiefer einer der ersten Bäume, die sich nach der letzten Eiszeit auf dem Boden des späteren Gebietes, unserer germanischen Vorfahren ansiedelte. Unsere Vorfahren muss die Birke beeindruckt haben. Sie wächst noch in den kältesten nördlichen Regionen und zeigt ihre Kraft selbst dann noch, wenn ringsherum jegliches Pflanzenleben erloschen ist. Dabei wirkt ihre weiße Rinde rein und schön. Die Birke war und ist das Sinnbild des Frühlings und der wiedererwachenden Natur.
Veilchen
Das Veilchen war schon den alten griechischen Ärzten der Antike wohl bekannt. Dioskurides empfahl im ersten Jahrhundert das Veilchen zur Behandlung von Schlundmuskelentzündung, Epilepsie, durch Alkohol verursachten Kater sowie die Blätter als Breiumschlag bei Gastritis und Mastdarmvorfall.
Weide
Die Weide gehört zu einer der älteren Arzneipflanzen. Dioskurides, ein griechischer Arzt und Pharmakologe aus dem 1. Jahrhundert, rühmte bereits die adstringierende Kraft der Weide. Er empfahl die Weide bei Blutspeien, Ohrenleiden, Kleingrind, Podagra, Hautverhärtungen und Schwielen. Für letztere Beschwerden empfahl Dioskurides eine äußerliche Auflage aus gebrannter Weidenrinde und Essig.