Die Hausziege Capra aegagrus f. hircus und deren Einsatzmöglichkeit zur Erhaltung von Offenlandbiotopen in Deutschland
Der Anlass zur Entstehung des Ziegenlexikons ist der Modellversuch des Naturschutzbundes Bremen (NABU) Sandmagerrasenbiotope auf der Weserinsel Bremen durch die Beweidung mittels geeigneter Ziegenrassen offen zu halten.
Die Hausziege, Capra aegagrus f. hircus, war früher ein als Milch und Fleisch lieferndes Haustier weit verbreitet und galt zurecht als “Kuh des kleinen Mannes”. Durch ihre Nahrungspräferenz für Gehölze nahm sie starken Einfluss auf die offene Gestaltung der Landschaft und wurde häufig ganz bewusst zur Erschliessung von vormaligen Waldflächen eingesetzt. Im Zuge der stetigen Verbesserung des Lebensstandarts der Menschen, besonders in den Industrieländern, nahm die Zahl der gehaltenen Ziegen immer mehr ab.
Aus der Sicht des heutigen Natur- und Landschaftsschutzes gibt es Offenlandbiotope, die erhaltenswert sind, jedoch durch die veränderten Nutzungen der Landschaft verloren gehen würden, wie z.B. Extensivgrünland und Sandmagerrasen. Die natürliche Sukzession, durch die weniger starke Nutzung, führte zu Gehölzbeständen, die eine Verdrängung schutzwürdiger Arten mit sich brachte. Traditionell wurden diese Bereiche früher durch die Nutztiere des Menschen offen gehalten. Der Natur-und Landschaftschutz versucht heute mittels verschiedener Modellversuche ein “offen halten” dieser Biotope. Ziegen sind im besonderen Maße hierfür geeignet, da sie speziell Gehölze verbeissen und zurück drängen.
Im Ziegenlexikon wird die Biologie der in Deutschland vorkommenden Ziegenrassen recheriert und dargestellt. Die sich hieraus ergebenen Einsatzmöglichkeiten von Ziegen zur Pflege von Offenlandbiotopen wird aufgezeigt. Die Darstellung ihrer Nahrungs- und Energieansprüche wurde zur Ermittlung geeigneter Ziegenrassen herausgearbeitet.
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